Krebskranker soll aufhören zu rauchen?
Hallo, ich habe eine Frage. Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Mein Vater ist krebskrank und es gibt keine Chance auf Heilung eventuell eine lebensverlängernde Maßnahme aber das ist noch nicht sicher. Es tut mir sehr weh zu sehen, dass er jetzt noch viel mehr raucht, obwohl der Arzt ihm davon abrät, aber egal, was man ihm sagt und was für Alternativen man ihn bietet, er hört einfach nicht auf, sondern er raucht immer mehr. Ich wollte euch fragen, ob ihr vielleicht Erfahrung damit habt, denn ich will unbedingt, dass er aufhört zu rauchen für ihn und seine Gesundheit, denn ich möchte ihn nicht verlieren und erst recht nicht wegen Zigaretten. Ich habe mir schon überlegt, ihm auf die Tränendrüse zu drücken, indem ich ihm einen emotionalen Brief schreibe, der ihm vielleicht zum nachdenken bringt. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das wirkt. Deswegen wollte ich hier fragen, ob jemand damit Erfahrung hat und mir helfen kann.
vielen Dank schon mal im Voraus
4 Antworten
Tut mir leid, dass du in so einer Situation bist.
Was am meisten hilft: Loslassen. Dein Vater ist ein erwachsener Mann, er kennt die Konsequenzen seiner Handlung. Was ich mir vorstellen könnte ist, dass er aufgrund der Tatsache, dass sein Leben endlich ist, die Hoffnung vollkommen aufgegeben hat. Es ist ihm praktisch egal, ob es jetzt durch das Rauchen schneller zum Ende hin geht oder nicht.
Das ist für einen Außenstehenden grausam mit anzusehen. Aber es hilft nichts. Man muss als Dritter in so einer Situation verstehen, dass ein Patient auch das Recht hat, sich nicht behandeln zu lassen oder ggf. auch Dinge zu tun, die seine Situation verschlimmern.
Ich wünsche dir viel Kraft für all das, was noch kommt. Wenn du die Zeit nicht alleine durchstehen kannst oder willst, schau mal welche Angebote es in deiner Nähe für Angehörige bzw. Trauernde gibt.
Wenn er eh sterben wird, sorry aber so hart das klingt dann lass ihn machen und nerv nicht noch auf die letzte Zeit. Es würde genau garnichts ändern wenn er jetzt aufhört außer das es ihm mit Entzugserscheinungen noch dreckiger geht.
Ich hab letzten November meinen Vater an Krebs (Lunge + Knochen) verloren und ja, er hat weitergeraucht und am Ende (so die letzten 5 Wochen) auch mit Segen des Arztes gesoffen. Es gab keine sinnlosen Behandlungsversuche mehr die nichts besser machen, nur noch Palliativbetreuung.
Wenn das Ende für deinen Vater sowieso klar ist, warum soll er dann noch auf seine Zigaretten verzichten. Davon ändert sich doch der Krebs nicht. Meine Mutter hatte Lungenkrebs und bis zum Ende geraucht. Gönn deinem Papa den Genuss, die Angst frisst ihn doch sowieso schon auf. Und du willst ihm noch mehr Stress machen und ihn unter Druck setzen.
Sieh zu, dass du seine letzten Momente mit dir für Positives nutzt. Redet miteinander, verbringt die Zeit, die euch bleibt sinnvoll und nicht mit so einem Blödsinn.
Ich wünsche euch viel Kraft.
Ich kann dir aus beruflicher Erfahrung schreiben das es nicht sinnvoll ist auf der letzten Wegstrecke eines Menschen noch derartigen Druck auszuüben.
Es ist sein Leben, von ihm zu verlangen, dir Zuliebe jetzt noch einen Entzug zu machen anstatt die letze Lebenszeit in vollen Zügen zu genießen, ist falsch.
Du möchtest ihn nicht verlieren, das ist verständlich aber denke jetzt bitte nicht daran was du möchtest sondern gestalte ihm das letzte Stück so schön wie möglich.