Hat man sexueller Belästigung früher in Deutschland ernstgenommen?
zB wenn 1940 eine Frau in Deutschland zur Polizei geht und sagt ein Mann hat ihr auf den Po gegriffen, was hätte die Polizei dann gesagt? Hätten sie das ernst genommen und verfolgt?
5 Antworten
Nee, eher weniger
1940 schon mahl garnichts!
Das Nazi-regime hatte früher einen sehr bestimmten blick über frauen gehabt. Sie wurden eher als kindermaschine gesehen, die neue kinder für deutschland produzieren müssten, als menschen. So wurde es den Mädchen auch jung beigebracht.
Die frau würde warscheinlich ausgelacht worden sein, wenn sie überhaubt etwas dagegen gemacht hätte.
Meine infos sind aus dem geschichtsunterricht der 10.klasse
Auf den Po fassen wird noch nicht sehr lange als sexuelle Belästigung angesehen.
Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, wieso das so schlimm sein sollte. Wenn mir jemand auf den Po fasst, würde ich ihm sagen, das er es zu lassen hat. Das war's. Da muss man nicht zur Polizei rennen.
Prinzipiell ja. Allerdings hat man aus der Gesellschaft deutlich häufiger zu hören bekommen, dass man sich nicht so anstellen so, weil sich viele nicht vorstellen können, dass das für jemanden ein Problem ist. Allerdings ist es deutlich häufiger als heute vorgekommen, dass der Partner oder ein Bekannter sich den Belästger zur Brust genommen hat.
Nein - aber zu der Zeit gab es ja auch keine Vergewaltigungen innerhalb einer Ehe.
Da hatten die Frauen sich dem Willen des Mannes unterzuordnen.
Also in dieser derben Ausdrucksweise gilt die Äußerung schon fast als Geschichtsverklärung. Hast du dich diesbezüglich auch mal mit Zeitzeugen/Vertretern der damals lebenden Generationen austauschen können? (Ur)Großmüttern und -Vätern bspw.?
Auch wenn man heutzutage meint, als Frau damals (und i.ü. nicht nur unter der Ideologie der Nationalsozialisten) im Grunde lediglich als "Gebärmaschine" betrachtet zu werden (die Soldaten oder Soldatenmütter zu produzieren hätte; ansonsten womöglich ohne andere Verpflichtungen/Rechte) - Frauen wurden nicht als solche bezeichnet oder gar behandelt!
Heute wird die damalige Stellung der Kernfamilie (Mutter, Vater, Kind) als konservativ und "Nazirelikt" bezeichnet, damals war sie noch enorm wichtig (aber schon vor Machtergreifung Hitlers). Die Mutter galt als "Heilige" - wenn auch überspitzt formuliert, so fasst es die Bedeutung im wesentlichen in einem Wort zusammen. Dass auch die Nationalsozialisten diese Ansicht vertraten, wird ihnen heute als eine Art "Gebärmaschinenpropaganda" angelastet. Den Frauen und Mädchen damals, bspw. im BDM (Bund Deutscher Mädel), wurde aber nicht beigebracht, dass sie "rechtlos, schwach" und "nur Mütter" zu sein hätten. Körperliche Ertüchtigung, Freizeitaktivitäten (unter freiem Himmel), Bildung zur Selbstständigkeit standen auf dem Plan - nicht Hauswirtschaft, Nähen/Sticken, wie z.B. noch um die Jahrtausendwende für junge Frauen üblich! Laut meiner Ur-Großmutter hat gerade das junge Mädchen zum Beitritt in den BDM bewogen.
Um hier aber nicht missverstanden zu werden: möchte natürlich Gräuel und Verbrechen der NS-Zeit nicht schönreden oder leugnen, wollte lediglich diesen einen Punkt etwas klarer definieren...