Meinung des Tages: Handel von Standortdaten auf internationalen Datenmarktplätzen - wie sehr passt Ihr auf Eure Daten (im Netz) auf?

Ich passe ein bisschen auf meine Daten auf und zwar so... 38%
Ich passe sehr auf meine Daten auf, indem... 34%
Ich passe eher wenig/gar nicht auf meine Daten auf, weil... 22%
Auf mich trifft etwas anderes zu und zwar... 7%

148 Stimmen

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42 Antworten

Ich passe ein bisschen auf meine Daten auf und zwar so...

Bei den Apps wo man überhaupt die Meldung bekommt ob man den Abruf der Standortdaten erlauben möchte und wo ich den Sinn dahinter verstehe, erlaube ich den Abruf des Standortes bei Nutzung der App.

Allerdings soll Google wohl wesentlich mehr Daten von Android-Geräten abgreifen als es den Nutzern mitteilt, behauptet zumindest eine Firma, die momentan eine Sammelklage gegen Google vorbereitet und sich ihrer Sache so sicher ist, dass sie momentan 100.000 Android-Nutzer sucht, deren Rechte sie für 40€ abkaufen möchte, oder man kann sich der Klage anschließen und eventuell einen vierstelligen Betrag erhalten, sollten die gegen Google gewinnen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

NotMyBae  15.01.2025, 22:35

Das klingt ja interessant!

Hast du dazu einen Link?

vanOoijen  15.01.2025, 22:41
@NotMyBae

Hier ein Artikel darüber vom PC-Magazin Chip.

https://www.chip.de/news/40-Euro-von-Google-holen-Was-Android-Nutzer-jetzt-probieren-koennen_185478206.html

Darin ist auch der Link zu der Firma. Ich habe denen am Wochenende meine Rechte verkauft und gestern die Mail bekommen, dass mir 40€ überwiesen wurden. Alleine hätte ich Google eh nicht verklagt und Rechtsschutz habe ich auch nicht, also habe ich den Spatz in der Hand genommen. Vor allem ist ja unsicher ob die überhaupt gewinnen und ich habe jedenfalls meine 40€ für ein bisschen Daten übermitteln. Aufwand etwa 15 Minuten.

Ich passe ein bisschen auf meine Daten auf und zwar so...

Die TagesFrage kratzt das Problem nur am Rande an, das Problem ist wesentlich tiefer.

Es geht doch nicht nur um den Standort, es geht nicht nur um die per Handy unwissentlich übermittelten weiteren Daten, es geht um den Verbund, um die unkontrollierte Zusammenfassung aller Erkenntnisse, die zu einem gläsernen Menschen führen. Es ist möglich Gewohnheiten auszulooten, den Geschmack festzustellen und mit Algorythmen sogar die Wahrscheinlichkeit einer zukünftigen Entscheidung zu bestimmen. (unten)

Wir haben nicht umsonst datenschutzrechtliche Bestimmungen aufgrund des BVerfG Urteils eingeführt, zwischenzeitlich sind diese ein fester Bestandteil des westlichen, demokratischen Wertesystems. Solange dieser Schutz besteht sind zumindest russische oder chinesische Auswertungen nicht möglich.

Aber, was nützen deutsche und europäische Bestimmungen, solange es überhaupt zulässig ist, die Daten zu erheben und danach unkontrolliert in Umlauf zu bringen. Darin liegt das Problem und das bedarf der weiteren Regelung.

Ich lese, unter anderem auch hier im Forum, sehr viele Beschwerden über staatliche Ausforschung. Das Thema wird unter anderem auch jetzt, mit der elektronischen Krankenakte schon wieder kontrovers diskutiert. Wer hier widespricht, sollte nicht nur über die Vorteile nachdenken, sondern vor allem darüber, dass er freiwillig erheblich mehr preis gibt, und zwar unkontrollierbar und kaum reguliert.

Beispielhaft: die Punkte, die du beim Einkaufen als Rabatt bekommen könntest, können aufgrund deiner Zustimmung ausgewertet und verkauft werden. Eine Zusammenführung mit deinen Daten ist aufgrund der Kundenkarte möglich, auf welche das Guthaben ja übertragen werden muss. Dem Supermarkt ist das verboten, du hast aber dieser Auswertung per Vertrag mit dieser Drittfirma zugestimmt. Und die Zusammenführung und Auswertung erfolgt natürlich nicht in der EU, hier ist es ja nicht in allen Formen gestattet. Nur der Kauf der Auswertungen ist auch hier nicht verboten! Daher kann theoretisch die ganze Welt erfahren, was du ißt, ob du ein Alkoholproblem haben könntest, oder wenn du Medikamente brauchst, (die Krankenakte ist also gar nicht notwendig) bis tief hinein in den höchstpersönlichen Bereich, wenn du eine Familie planst (Kauf einer Kinderzimmereinrichtung, Schwangerschaftstest usw.) was im Worstcase für einen zukünftigen Arbeitgeber bei der Einstellung wichtig sein könnte.

Ich passe ein bisschen auf meine Daten auf und zwar so...

Ich glaube nicht, dass man vollständige Kontrolle über seine Daten behalten kann. Dann dürfte man auf überhaupt keine Website mehr gehen, da alleine durch den Zugriff Daten übermittelt werden, wie beispielsweise wo man ungefähr her kommt, welchen Browser man verwendet, welches Betriebssystem, ob PC oder Handy... irgendwelche Spuren hinterlässt man immer. Wenn bestimmte Skripte aktiviert sind, wissen sie wahrscheinlich auch was man gefrühstückt hat. Es gibt Apps, die den Standort verschleiern können wie beispielsweise über NordVPN, jedoch sind damit manche Websites wie reddit überhaupt nicht mehr nutzbar und Google beklagt sich darüber über bestimmte Meldungen, die man erstmal bestätigen muss. Dadurch dauert alles etwas länger im Internet und man ist etwas eingeschränkter. Abgesehen hat dann der VPN-Anbieter alle deine Daten und was man über das Internet so treibt. Weiß nicht, ob das dann auch so viel besser ist. Er braucht nur kompromittiert werden.

Social Media Anbieter wie z.B. Facebook arbeiten ja auch mit den ermittelten Daten und den geteilten Inhalten der Nutzer. Obwohl es für den normalen Nutzer gratis ist, scheint sich dieses Geschäftsmodell trotzdem zu rentieren.

Wo Ich schon immer etwas versuche aufzupassen, sind die persönlichen Daten, dazu gehören auch meine Bankdaten. Die persönlichen Daten kann man beispielsweise schützen, indem man nicht an irgendwelchen Gewinnspielen mitmacht oder die Daten nur angibt, wenn man sorgfältig Nutzen-Risiko abwägt.

Prinzipiell glaube ich, dass jeder seine Daten irgendwo im Internet herumliegen hat. Es gibt ja alleine schon Marktplätze für "aktive" E-Mailadressen und Handynummern, wo teilweise auch Bots sämtliche Nummern durchprobieren und sobald ein Freizeichen kommt, werden sie für den Verkauf angeboten (das sind dann die sogenannten "Pinganrufe"). Da ich auch ab und zu mal Spam bekomme und alle paar Monate mal einen Anruf von einem Chinesen oder aus Indien bekomme, gehe ich davon aus dass meine Daten auch schon öfter mal verkauft wurden. So wie die von Millionen anderer Leute.

Dazu kommen natürlich dann auch noch die ganzen Apps, wie im Thread geschrieben. Die sammeln zusätzlich Daten und übermitteln diese, zeichnen im Hintergrund alles auf was sie können. Die meisten Apps bestehen zudem auf ihre Berechtigungen, sonst kann man sie gar nicht erst mehr starten.

Ich passe sehr auf meine Daten auf, indem...

Ortungsdienste habe ich täglich nur max 5 Minuten an. Und dann bin ich immer an den gleichen Orten.

Sehr viele Apps haben bei mir keine Erlaubnis, auf Mobilfunk zuzugreifen. Wofür braucht zB eine Foto App oder ein Spiel das?

Ich prüfe regelmäßig in den Einstellungen, ob noch alles nach meinen Wünschen gesperrt ist. Das verstellt sich nach Updates gerne mal.

Die Tracking-Erlaubnis habe natürlich aus. Das sollte auch gar nicht vom Nutzer geändert werden können bzw als Option vorhanden sein!

Wichtige Orte habe ich seit Tag 1 aus!

Zusätzlich nutze ich AdGuard Pro, um Datenabfluss an bekannte Tracker zu sperren und mein iPhone komplett frei von Werbung zu halten.

Bei meiner Art der Nutzung sehe ich so keine Einschränkungen für mich.

Ich bin der Meinung, daß mein iPhone mir dienen soll, nicht mich ausspionieren.


KaffeemitMilf  17.01.2025, 11:00
Zusätzlich nutze ich AdGuard Pro, um Datenabfluss an bekannte Tracker zu sperren und mein iPhone komplett frei von Werbung zu halten.

Funktioniert das auch bei In-App Werbung?

HeinzHubert  17.01.2025, 12:34
@KaffeemitMilf

Ich schrieb „komplett frei von Werbung“ und meine es exakt so. Es braucht etwas Anpassung, aber hier gibts Null Werbung. 💪

Ich passe ein bisschen auf meine Daten auf und zwar so...

Wenn es um Cookies geht, gehe ich immer auf individuelle Einstellungen. Dort kann dann vieles abgewählt werden. Nervig finde ich "Bei berechtigten Interessen". Jedes Unternehmen muss Gewinnorientiert arbeiten, um überorben zu können und somit hat jedes Unternehmen auch ein "berechtigtes Interesse" um sein Unternehmen nicht vor die Wand zu fahren.

Nicht alle bieten diese Option des Abwählens an. Dann Versuche ich Alternativen zu finden. Da meine Mobilfunknummer und Email Adresse aber älter als so mancher User hier ist, gibt es dementsprechend auch Spam.