Braucht Deutschland ein Smartphone-Verbot an Schulen?
Italien, Frankreich, die Niederlande: Sie alle haben erkannt, wie zerstörerisch Smartphones für die Entwicklung von Kindern sind. Was man aus den Erfahrungen der europäischen Länder lernen kann, ist offensichtlich.
Mit dem Beginn des neuen Schuljahrs sind in Italien neue, restriktive Gesetze zur Nutzung digitaler Medien an Schulen in Kraft getreten. In den Klassenzimmern sind Smartphones ab sofort ganz verboten, Tablets und Computer dürfen unter bestimmten Umständen weiter genutzt werden. Bei den Maßnahmen handelt es sich um eine Verschärfung beziehungsweise Bekräftigung bereits bestehender Regelungen. Die Regierung Meloni gibt ihr einen weltanschaulichen Anstrich, indem sie darauf hinweist, die Maßnahmen dienten auch dazu, die „Autorität“ der Lehrer wieder herzustellen. Auch in Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien gibt es entsprechende Maßnahmen, in Australien wurde von der Regierung kürzlich sogar ein Social-Media-Verbot für Kinder unter 16 Jahren angekündigt.
Die europaweite analoge Wende in der Schule ist zu begrüßen. Smartphones sind Entweltungsmaschinen. Sie zerstören Erfahrung, sie zerstören die Notwendigkeit als positiv erfahrener Anstrengung, sie zerstören soziales Miteinander. Der gesellschaftliche Nutzen, der aus der Wiedergewöhnung an „Stift und Papier“ (so formulierte es der italienische Bildungsminister Giuseppe Valditara) entsteht, dürfte noch gar nicht abzuschätzen sein. Dass Politiker in Deutschland sich nicht dazu aufraffen können, sich der drängenden Thematik anzunehmen, ist bezeichnend, aber nicht überraschend.
Auch Sahra Wagenknecht und das BSW unterstützen ein solches Verbot:
https://twitter.com/SWagenknecht/status/1835991359754248309?t=s_GOdeDEi_DTpJXqi6isnA&s=19
Meine Fragen an Euch:
- Unterstützt Ihr ein Smartphone-Verbot an Schulen, oder lehnt Ihr das ab?
- Wie weit sollte ein solches Verbot gehen?
- Unterstützt ihr auch ein Social-Media-Verbot? Und wenn ja bis zu welchem Alter und wie sollte das kontrolliert werden?
- Würdet ihr eine Partei die so etwas fordert deshalb wählen, oder gerade deshalb nicht wählen?
- Werden die angedachten Ziele durch solche Maßnahmen erreicht?
81 Stimmen
20 Antworten
Alles, was nicht zum Unterricht beiträgt, kann weg. Wenn Schüler ihr Handy rausholen, einsacken und nach dem Unterricht wieder aushändigen.
Kinder müssen während der Unterrichtszeit nicht erreichbar sein und wenn doch etwas dringendes ist, dann kann man das so wie in der Steinzeit klären und im Sekretariat anrufen.
Wenn Technik, im Sinne von Notebooks, später erforderlich und sinnvoll sind, ist das was anderes. Aber auch hier kann der Bildschirm mit dem Lehrer geteilt werden, sodass man sicher sein kann, dass die Schüler bei der Sache sind.
Selbst in der Steinzeit wurden Spickzettel verboten, wüßte nicht was es daran auszusetzen gebe, außer dass die klugen dann später einen besseren Beruf haben und es auch für die Allgemeinheit besser ist.
Wäre für:
während des Unterrichts sowieso aus und in der Tasche
falls nicht dran gehalten: Handy einsacken, nach Schulschluss wieder aushändigen
das Thema politisch zu behandeln, ist meiner Meinung nach nicht erforderlich, das können die Schulen intern regeln
ein generelles Verbot, das Handy mitzuführen, fände ich falsch
Das Problem sind weniger die sinnvollen Funktionen.
Diese werden zwar gerne als Alibi vorgeschoben, aber wirklich genutzt werden die Geräte wohl überwiegend im kommunikativen Bereich untereinander.
Dafür müsste ja die Regierung überall Tablets liefern aber das Geld fehlt leider und Bildung ist Ländersache. Aber deine Gedanke ist nicht falsch
bei uns bezahlen die Kinder (also Eltern) die Tablets, nicht die Schule
das Tablet ist aber kein Smartphone und ersetzt nicht den Taschenrechner sondern viele Schulbücher, bietet Lernprogramme und vieles mehr
Smartphones gehören nicht in den Unterricht.
Ob die Smartphones in den Unterricht gehören oder nicht, hängt von den Schülern selbst ab, wenn die sich gut benehmen können.
Altersabhängig.
Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren sollten gar kein Smartphone in die Hand bekommen. Auch zuhause nicht. Für telefonische Erreichbarkeit können sie gerne ein einfaches Mobiltelefon haben.
Schüler bis einschließlich Klasse 10 sollten in der Schule ein Smartphone nur für unterrichtsbezogene Zwecke unter Aufsicht nutzen dürfen. Mitgeführte Smartphones könnten z. B. in Schließfächern im Schulsekretariat oder dergleichen deponiert werden.
Schüler der Oberstufe dürfen Smartphones nutzen - aber nur in Bereichen, wo jüngere Schüler keinen Zutritt haben. Also nicht direkt vor der Nase jüngerer Schüler.
An der Schule meiner Kinder wurde und wird das so gehandhabt, und das finde ich gut. Leider wird aber die (per Schulordnung verbotene) Smartphone-Nutzung auf dem Schulhof nicht konsequent genug unterbunden.
Sehr vernünftig.
Das mit dem abgetrennten Bereich für die Oberstufe ist machbar.
Zu meiner Zeit gab es für die Oberstufe einen abgetrennten Bereich, weil die in der Pause rauchen durften und wir anderen das nicht sehen sollten. Die hatten dafür eine Dachterrasse, weitab vom Schulhof.
Ich finde, Smartphones sind durchaus ab der siebten, achten Klasse sinnvoll.
Das sehe ich genauso kannst ja mal meine Antwort lesen und meinen Kommentar unter meiner Antwort als Erweiterung.
Trennung funktioniert nicht.
Auch Alkohol, Zigaretten und Drogen werden an Jüngere weitergereicht.
Aber nicht im Klassenzimmer konsumiert.
Es gibt Schüler, die regelmäßig vor dem Unterricht konsumieren...
Da hab ich vor ein paar Tagen hier eine Frage zu gelesen.
Wo ein Wille und ein Zugang zu Drogen, da auch ein Weg rein in die Abhängigkeit! ❤️
Das ist im Bezug auf Smartphone-Nutzung auf dem Schulhof einer Grundschule hier off topic.
Das ist korrekt.
Aber wenn Drogen an Jüngere weitergereicht werden an Schulen, dann kann das mit Smartphoneinhalten oder Smartphones ebenso passieren.
Es gibt immer Schüler, die sich Regeln widersetzen wollen und kreative Wege finden, es umzusetzen. Deshalb am besten komplettes Smarthoneverbot an Schulen, ABER digitalen Unterricht, der u.a. der Aufklärung und Prävention dient.
Ja, mein erstes Gramm Haschisch habe ich auch auf dem Schulhof in der Pause gekauft und in der Unterstufe 6 Jahre früher haben wir gecrackte 5 1/4 Zoll Disketten mit Spielen für den C 64 getauscht.
Aber das hat unser Lernverhalten und soziales Miteinander in der Schule nicht beeinträchtigt.
Ja, mein erstes Gramm Haschisch habe ich auch auf dem Schulhof in der Pause gekauft und in der Unterstufe 6 Jahre früher haben wir gecrackte 5 1/4 Zoll Disketten mit Spielen für den C 64 getauscht.
Willst du mich veralbern und aufziehen, oder war das jetzt ernst gemeint?
Völlig ernst. Mit 15 1/2 von einem 18-Jährigen Griechen gekauft der zweimal sitzengeblieben ist und heute Millionär in Aachen dank mehrerer Gastronomiebetriebe und ohne je eine Berufsausbildung gemacht zu haben.
Det fährt heute Jaguar und wenn wir uns zufällig treffen verstehen wir uns noch immer. Wie damals auf dem Schulhof.
In einem Restaurant von ihm kann man übrigens klasse frühstücken.
Dahin würde ich sogar Dich ausführen.
Das Rad der Digitalisierung wird sich nicht zurückdrehen lassen.
Digitale Medien können das Lernen unterstützen und besser das individuelle Lerntempo des einzelnen Schülers berücksichtigen, u.a. mit Hilfe der KI.
Wichtiger als Verbote wäre m.E. gezielte Erziehung zur Medienkompetenz. Das kann durchaus beinhalten, dass das Smartphone/Tablet für bestimmte Lerneinheiten auch mal in der Tasche zu bleiben hat
Eigentlich müsste es heute bereits so sein, denn 1986 als ich mit 10 Jahren an meinem C 64 saß und innerhalb von ein paar Monaten damit mehr anzufangen wusste als mein Vater ist lange vorbei.
Ich bin zwar kein Digital-Native und das Internet kam erst vor 25 Jahren so wirklich in mein Leben, aber für kompetent genug den Internetzugang meines Nachwuchses zu kontrollieren und zu limitieren halte ich mich durchaus.
Lehrer haben es da allerdings schwerer, denn sie sind normalerweise nicht Admin auf den privaten Smartphones der Schüler. Auf Schul-iPads aber doch hoffentlich durchaus.
Auch mit ihren privaten Smartphones müssen die Schüler sinnvoll umzugehen lernen. Es sei denn, es ist uns p.s.e., dass sie auf jede billige Propaganda auf TikTok & Co reinfallen.
Ja natürlich. Daher bin ich auch für die Vermittlung von Medienkompetenz.
Aber TikTok auf dem Schulhof einer Grundschule muss wirklich nicht sein. Daher ist auch die Kombination mit Verboten, imo, ein bedenkenswerter Ansatz.
Dann sollte man sich später nicht wundern, wenn einer kommt und sagt "In Deutschland wird ja alles verboten!"... Die Schulen sind sozusagen das Vorbereitungsfeld auf das richtige Leben und durch die Schulen bekommt man eine Art Vorstellung auf das richtige Leben.
Man sollte nicht alles mit Verboten ankommen, sondern mit richtiger Betreuung, Bildung und auch Erziehung.
Ein Verbot an Schulen während des Unterrichtes, ja. Ansonsten nein. Ich finde, dass es möglich sein muss, dass Eltern mit ihren Kindern , oder die Kinder mit ihren Eltern per Smartphone in Verbindung bleiben können . Es gibt Situationen wo das wichtig sein kann, dass man Kontakt hat.
Das Zeitalter des Smartphones ist schon soweit fortgeschritten, dass ein Verbot quasi nicht mehr umzusetzen ist. Wo Verbote sinnvoll sind, können diese umgesetzt werden.
Passiert etwas, sind Smartphones oft die einzige Rettung.. Bei Unfällen oder anderen Ereignissen, kann ein Smartphon sehr hilfreich sein.
Schaut man in Wartezimmer der Arztpraxen. Kaum kommt ein Patient in das Wartezimmer, schon wird das Smartophone aus der Tasche geholt. in einigen Praxen wird die Nutzung eines Smartphones auch verboten.
Dass in Praxen im Wartezimmer die Nutzung des Smartphones verboten wäre habe ich noch nirgends gesehen. Im Gegenteil steht das meistens eher das Passwort für's Patienten-WLAN an der Wand.
Bei uns gibt es drei mir bekannte Praxen in denen ein Aushang vorhanden ist, der die Nutzung eines Smartphones untersagt. Das Schild zeigt ein Smartphone auf, welches einen Querbalken hat. Also ein Verbotszeichen.
Nutzt jemand ein Smartphone und wird vom Personal dabei gesehen, wird man auf das Verbotsschild aufmerksam gemacht.
Warum sollen die Schüler im Unterricht nicht solche Smartphones verwenden dürfen?? Es gibt viele sinnvolle Funktionen die man im Unterricht gut nutzen kann.