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Wer hat diesen Unsinn über das Vogtland erfunden?

Auf dem Sendeplatz, wo vorher "Bergretter" und "Bergdoktor" liefen, hat ein neues Format einen schweren Stand. Die Quoten der ersten beiden Folgen "Mandat für Mai" blieben dann auch wenig überraschend weit hinter den etablierten Serien zurück.

Heute (28. März) geht die Serie mit Julia Hartmann als Anwältin im Vogtland mit zwei weiteren Episoden weiter. Kann die Fortsetzung die Kritiker versöhnen? Besonders die Darstellung der Region verärgerte viele, wie Kommentare unter anderem auf dem Facebook-Account des ZDF zeigen.

Dabei haben es die Macher so gut gemeint: "Lassen Sie sich ein auf eine Entdeckungsreise ins sehenswerte Vogtland", hieß es. Anwohner und Kenner des Landstrichs fanden ihn aber gar nicht so sehenswert dargestellt.

"Mandat für Mai": Keine Werbung fürs Vogtland?

"Das Thema Vogtland wurde hier völlig verfehlt. In der Schule hätte mein Kind für die Darstellung 'ne 4 oder 5 bekommen. Bin sehr enttäuscht, wie das Thema umgesetzt wurde", lautet einer der Kommentare. Viele weitere Zuschauer stimmen dem zu: Eine Auswahl der kritischen Meinungen – natürlich gab es ebenso viele Zuschauerinnen und Zuschauer, denen der Neustart sehr gut gefiel:

"Als ob wir hier im Vogtland die letzten Hinterweltler sind. Klar, wir haben kein fließendes Wasser, der Tankwart liegt im abgeranzten Liegestuhl und freut sich, wenn mal ein Auto zum Tanken kommt."

"Diese Serie ist eine Zumutung. Wir waschen uns nicht in einer Schüssel, tragen nicht alle Kittelschürze, ich kenne kein Dorf, wo es noch so eine Tankstelle gibt. Das Vogtland besteht auch nicht nur aus einer Brücke."

"Mehr Klischees in einer Serie gehen wirklich nicht. Das Vogtland dargestellt, dass man glaubt, die Wende hätte erst gestern stattgefunden."

"Wie so oft im Fernsehen sieht es im Osten aus wie kurz nach dem Krieg, die ganze Gegend besteht nur aus Brücke, Kneipe und baufälliger Ruine. Hätte nur noch gefehlt, dass die Darsteller versuchen, den Dialekt nachzuahmen."

"Besteht das Vogtland nur aus der Göltzschtalbrücke und ein paar Häusern? Gibt es kein fließendes Wasser? Was für ein Bezug zur Realität ist es, wenn jemand sofort ein Auto bekommt und einfach so ein Gewehr samt Munition? Die Orte haben nichts, aber auch gar nichts mit dem Vogtland zu tun. So ländlich und einsam ist es nicht mal in der tiefsten Provinz in Brandenburg."

"Der Osten wird mal wieder ganz schön primitiv vorgeführt. Der Film ist völlig unrealistisch."

"Als Brückenfilm toll, inhaltlich furchtbar."

"Würde eine Serie in Bayern spielen, würden alle Bayerisch reden, aber im Vogtland sprechen natürlich alle Hochdeutsch."

Das Fehlen des Dialekts bedauert auch Bo-Darsteller Kai Schumann, der selbst aus dem Vogtland stammt. "Ich finde, dass Vogtländisch oder auch Sächsisch zu Unrecht für nicht kulturfähig gehalten wird. Ich würde mir mehr davon wünschen." (via Tag24.)

"Mandat für Mai": donnerstags, 20.15 Uhr, drei Doppelfolgen, im ZDF oder in der Mediathek.

https://www.msn.com/de-de/unterhaltung/kino/der-osten-wird-ganz-sch%C3%B6n-primitiv-vorgef%C3%BChrt-einheimische-kritisieren-mandat-f%C3%BCr-mai/ar-BB1kG4Hh?ocid=winp2fptaskbarhover&cvid=e2b30c6d72aa4011c521f1f63e2a1e86&ei=25

Brücke, vogtland
Sind die kleinen schwarzen Wiesenameisen in meinem Garten Ursache des einmetertiefen Schachts mit Daumenlangem Querschnitt und dem Wasserbecken darunter?

Ich erlebte schon 3 mal im Abstand von ca. 5 bis 10m vor zwei Jahren, vor einem Jahr und dieses Jahr bei der Anlage von Erdbeerbeeten, beim lockern des Bodens, daß meine Brechstange ca. 30cm abging. Dieses Jahr ging ich der Sache nach. ich öffnete weiter den Boden und da war eine Erdröhre im kompakten festen gelben Lehmboden zum Vorschein. Ich stocherte in diese Röhre und gelangte Butterweich einen Meter tief in eine pfatschende schlammige Schicht unter dem kompakten steinigen gelben Lehmboden. Inzwischen bin ich dabei mit einer größeren Öffnung in die schlammige Schicht hinab zu gelangen und bin gespannt, was sich dort bietet. Da immer viele große Ameisenburgen der kleinen schwarzen Wiesenameise in der Nähe sind, vermute ich einen möglichen Zusammenhang.

Jetzt fand ich einen möglichen Zusammenhang bei den Feenkreisen Australiens:

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/forscher-nutzen-kunst-u-altes-wissen-der-aborigines-zur-untersuchung-der-australischen-feenkreise20230406/

Forscher nutzen Kunst und altes Wissen der Aborigines zur Untersuchung der australischen Feenkreise

Andreas Müller

06/04/2023

Tatsächlich fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei ihrer Untersuchungen von zahlreichen Orten mit Feenkreisen im Nyiyaparli-Land, östlich von Newman in der Region East Pilbara in Washington, in einer Tiefe von etwa 15 Zentimeter unterhalb der betonharten Oberfläche in allen untersuchten Kreisen horizontal wie vertikal verlaufende Termitenkammern und in rund 40 Prozent dieser Kreise lebende Termiten. „Termiten und Termitenstrukturen waren zudem viel häufiger unter den Kreisen und Wegen zwischen den Kreisen als in den geschlossenen Spinifex-Graslandschaften daneben, was alternative wissenschaftliche Beweise zu der vorherrschenden internationalen Theorie lieferte, die bislang das Phänomen der ‚Feenkreise‘ in Australien erklärt.“

Mehr als 80 Gemälde von 34 Künstlerinnen und Künstlern beziehen sich nicht nur auf Termiten und die Kreise und Gänge in den Spinifex-Grasländern, sondern gleichen auch deren Anordnungen, wenn diese aus der Luft betrachtet (a, c) werden und das, obwohl die Bilder zu einer zeit entstanden, bevor Luftbilder oder gar Satellitenbilder zur Verfügung standen, wie dies heute der Fall ist.

Das Bild oben rechts (b) von Anmatyerr, Warlpiri und Arrernte man Kaapa Tjampitjinpa trägt etwa den Titel ‘Watanuma’ und damit den Aborigine-Namen für „essbare fliegenden Termiten, das Muster gleicht der Anordnung der australischen Feenkreise in den Wüsten-Grasländern.

Copyright/Quelle: Papunya Tula Artists and Aboriginal Artists Agency

Mitautor und Termitenökologe, Professor Theo Evans von der School of Biological Sciences der UWA, erläutert, dass Ernte-Termiten wie der Krill der Wüstenökosysteme seien. „Sie sind sehr zahlreich, – die meisten Leute denken an oberirdische Termitenhügel, aber es gibt eine ganze Gemeinschaft, die hauptsächlich im Untergrund lebt und auftaucht, um totes Spinifex zu fressen oder um auszufliegen, um sich fortzupflanzen.“

Eine weitere Schilderung aus den Aborigine-Erzählungen über die Eigenschaften der „Linyji“ führte die Wissenschaftler zu neuen Erkenntnissen über das bislang unbekannte Brutverhalten der großen Wüstenkinke. Bislang war nicht bekannt, dass die betonharte Oberfläche der Kreise nach Regenfällen das Regenwasser in Form kleiner Wasserflächen und Tümpel hält und speichert. Anhand der Martu-Überlieferungen fanden die Forschenden nun heraus, dass die mittlerweile vom Aussterben bedrohten Kinke in diesen Wasserlachen schlüpfen. „Dieses Brutverhalten war für diese Art bisher nicht bekannt“, so Walsh.

Nach ausreichenden Regenfällen werden australische Feenkreise zu kleinen Tümpeln, in denen dann auch Wüstenkinke schlüpfen.

Copyright/Quelle: Fiona Walsh et al. / „Nature Ecology & Evolution“ 2023, Creative Commons license CC BY-NC-ND

Aborigines, Ameisen, Australien, vogtland, Termiten

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