(Ich entschuldige mich im Voraus für die Länge dieses Textes.)
Ich bin weiblich, 17 Jahre.
Ich lebe in einer recht großen und sehr toxischen Familie, habe mehrere Geschwister, mit denen ich mehr oder weniger noch zu tun habe. Ich habe eine ältere Schwester (20 Jahre), um die es hier geht (nennen wir sie „Shila“) und ich habe zwei jüngere Geschwister – nennen wir sie Leon (11) und Lisa (9). Ich habe mich von meiner älteren Schwester seit ca. 1–2 Monaten distanziert, da ich gemerkt habe, dass die Beziehung zwischen uns nur einseitig war. Ich habe gekocht, wenn wir Hunger hatten, ich habe ihr Zimmer aufgeräumt, wenn es unordentlich war, ich habe eingekauft, wenn etwas gebraucht wurde. Nun ist es so, dass sie einen Freund hat und mich dementsprechend noch schlechter behandelt. Klar sagt sie für die Dinge, die ich tue, immer „Danke“, aber ihre Taten sprechen eine andere Sprache. Sie hat schon öfter gesagt, dass ihr Freund (den sie noch nie zuvor im echten Leben gesehen hat) ihre Priorität ist und alles andere nicht so wichtig sei. Daher sagt sie „Unternemen“ ab, wenn er mit ihr telefonieren will. Sie schätzt meine Zeit nicht, telefoniert ewig mit ihm und lässt mich absichtlich warten mit der Begründung: „Es ist wichtig, wir müssen noch kurz reden.“ Sie nutzt mich und meine Zeit aus, sie ist überhaupt nicht zuverlässig. Und sobald etwas nicht so läuft, wie sie es möchte, manipuliert sie mich mit Schuldgefühlen, sodass ich mich immer zuerst entschuldige – obwohl ich das eigentlich gar nicht möchte. Sie überschreitet meine Grenzen und lässt mich links liegen, wenn „er“ Zeit hat – ein bisschen wie dieses Klischee: „Sobald eine Freundin einen Kerl kennenlernt, meldet sie sich nie wieder und vergisst ihre Freunde.“ Sie weiß, dass ich genervt bin, weil sie nur noch Zeit mit ihm verbringt. Und immer, wenn sie telefoniert, setze ich mich zu ihr – nicht, weil mich ihre Gespräche interessieren, sondern weil ich einsam bin und mit dieser Leere in mir nicht alleine sein will. Sie denkt, ich mag ihren Freund nicht – dabei liegt es eher daran, dass ich nur wollte, dass sie wieder Zeit mit mir verbringt. Dennoch habe ich das alles in den letzten Monaten runtergeschluckt, aber ich habe gemerkt, dass das so nicht weitergehen kann. Ich habe mich zurückgezogen, nachdem ich erkannt habe, dass das alles nur eine einseitige Beziehung ist. Ich mache und tue ständig alles – und das wurde einfach nie gesehen. Zum Geburtstag kaufe ich ihr mit all meinem Geld Geschenke – habe aber noch nie selbst eins Zum Geburtstag bekommen, selbst als sie Geld hatte. Zum Valentinstag kaufe ich ihr Rosen und Süßigkeiten – habe aber von ihr nie irgendwas bekommen. Klar, vielleicht wirke ich so, als ob ich keinen Wert auf sowas lege – aber ich bin auch nur ein Mädchen, das seine Emotionen ständig runterschluckt, damit bloß keine Schwäche sichtbar wird. Obwohl mich diese Dinge sehr verletzen. Sie wollte, dass ich ihre Brautjungfer werde und mit ihr shoppen gehe usw., weil sie vorhat, in 9 Monaten zu heiraten (mit dem Mann, den sie noch nie gesehen hat). Ich habe natürlich zugestimmt, weil ich nur das Beste für sie will – und weiß, dass niemand sonst das für sie tun würde. Ich habe ihr Bilder, Vorschläge, Ideen usw. geschickt, damit sie nicht das Gefühl hat, alleine zu sein, da sie die meisten aus unserer Familie (die Eltern eingeschlossen) bei der Hochzeit nicht dabei haben will. Doch ich habe nie ein richtiges „Danke“ bekommen. Ich hatte sogar das Gefühl, dass das für sie selbstverständlich war. Ich habe mich nach dieser Erkenntnis von ihr distanziert, um mein eigenes Ding zu machen. Seitdem geht es mir besser. Ich bin zwar einsam, aber ich habe mich damit abgefunden und sogar endlich ein Hobby gefunden, das mir Spaß bereitet. Meine Schwester jedoch behandelt mich seitdem schlecht. Weder hat sie mich gefragt, warum ich auf Abstand gehe, noch hat sie versucht, auf mich zuzugehen – ganz im Gegenteil. Sie schaut auf mich herab, macht dumme Kommentare und lästert mit anderen Schwestern über mich. Das verletzt mich sehr. Ich habe mich in den letzten Wochen mental sehr instabil gefühlt. Doch heute ging es mir endlich mal wieder etwas besser. Ich habe mich aufgerappelt, um zu trainieren, weil ich unbedingt besser werden wollte. Ich habe meine kleinen Geschwister Leon und Lisa gefragt, ob sie mir den Ball zuwerfen können, damit ich üben kann. Beide haben gerne zugestimmt, und wir sind rausgegangen.
Alles war gut. Allerdings haben wir ältere Nachbarn, die bei Geräuschen ein bisschen empfindlicher sind. Deshalb haben wir (unsere Einfahrt ist recht groß) etwas weiter vorne gespielt. Dann kam Shila mit einer anderen (ebenfalls älteren) Schwester raus und sie setzten sich ins Auto. Während wir gespielt haben, haben sie geredet und uns „zugeschaut“. Ich habe den Ball einmal etwas zu hoch geworfen – aber er war ganz klar immer noch auf unserem Grundstück. Ich hörte dann nur aus dem Auto, wie Shila sagte -