Verwendung der Präposition "ohne"?

7 Antworten

Der ganze Satzteil "ohne ...zu lassen" passt hier inhaltlich nicht, denn es sind ja nicht die Ausländer, die darüber entscheiden, ob sie Arbeitsplätze erhalten, die damit den Deutschen nicht zur Verfügung stehen. Richtiger wäre:

  • Die Frau denkt, dass man in Deutschland Arbeitsplätze an Ausländer vergibt, ohne genügend Plätze für die Deutschen zu lassen.
  • Die Frau denkt, dass man in Deutschland Arbeitsplätze an Ausländer vergibt, ohne zunächst einmal dafür zu sorgen, dass deutsche Arbeitsuchende Arbeitsplätze/ Arbeit erhalten.
  • Die Frau denkt, dass in Deutschland Arbeitsplätze an Ausländer vergeben werden, die den deutschen Arbeitsuchenden verloren gehen. (Ich bevorzuge diesen Satz, ohne ihm allerdings inhaltlich zuzustimmen.)

Vielleicht will der TN aber auch sagen, dass die Frau die Ausländer für die Buhmänner hält. Er benutzt 2x den bestimmten Artikel (die Ausländer, die Arbeitsplätze). Das scheint mir darauf hinzudeuten, dass er einen Relativsatz benutzen wollte, aber leider ein Komma nicht gesetzt hat, wodurch der ganze Inhalt entstellt wurde. Hier ist dann "ohne ... zu-Infinitiv" völlig daneben, da ja der dass-Nebensatz beendet werden muss.

  • Die Frau denkt, dass die Ausländer, die Arbeitsplätze in Deutschland erhalten, den Deutschen keine Arbeitsplätze lassen.
  • Die Frau denkt, dass die Ausländer, die Arbeitsplätze in Deutschland erhalten, den Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen.

... ohne Plätze für die Deutschen zu lassen.

Sprachlich mit "ohne" korrekt, inhaltlich aber so (aus rechtlichen Gründen) nicht.

Die Beziehung ist unrichtig denn die Entscheidung über die Plätze liegt im Satz bei den Ausländern, was ja nicht der Fall ist. Das würde auch nicht anders sein, wenn "ohne dass sie..." stünde, wie du fragst.In den Nebensatz müsste dann nämlich in ein anderes Subjekt: ohne dass Plätze ...(+ Passiv) oder ohne dass man ... (+ Aktiv).

Richtige Möglichkeiten sind z.B.:

Die Frau denkt, dass man den Ausländern die Arbeitsplätze in Deutschland gibt, ohne Plätze für die Deutschen zu lassen.

Die Frau denkt, dass den Ausländern die Arbeitsplätze in Deutschland gegeben werden, ohne Plätze für die Deutschen zu lassen.

Die Frau denkt, dass die Ausländer die Arbeitsplätze in Deutschland erhalten, ohne dass Plätze für die Deutschen freigehalten /übrig gelassen werden.

übrig zu lassen .... Plätze lässt man nicht, Plätze nimmt man weg oder lässt sie frei bzw. unbesetzt oder übrig.

aber inhaltlich ist es eben nicht so

Der Satz stimmt so nicht. "Erhalten" kann man nur etwas passiv, "lassen" ist dagegen eine Tätigkeit.

Richtig wäre: "Eine Frau denkt, dass die Ausländer in Deutschland die Arbeitsplätze erhalten, die den Deutschen dann fehlen."

Ich finde "dass" unnötig.