Der Glaube an Gott ist nicht nur eine Frage des Glaubens oder der Tradition, sondern lässt sich auch logisch begründen und gehört zur natürlichen Veranlagung des Menschen. Der Mensch besitzt ein angeborenes Bedürfnis, die Welt und seinen Platz darin zu verstehen, was auf eine tief verwurzelte Neigung hinweist, nach einem höheren Sinn zu suchen. Diese Suche führt viele Menschen zu der Überzeugung, dass es einen Schöpfer geben muss, der die Ursache von allem ist – eine ewige, unveränderliche Kraft, die nicht selbst erschaffen wurde, sondern die alles erschafft.

Logische Argumente wie das kosmologische und das teleologische Argument unterstützen diese Überzeugung. Das kosmologische Argument besagt, dass alles, was einen Anfang hat, eine Ursache haben muss. Da das Universum einen Anfang hatte, muss es eine Ursache geben, die außerhalb des Universums steht – eine Ursache, die selbst keinen Anfang hat und ewig existiert. Diese ewige Ursache wird als Gott verstanden. Das teleologische Argument verweist auf die bemerkenswerte Ordnung und Feinabstimmung des Universums. Die Gesetze der Physik, die Kräfte, die das Leben ermöglichen, und die komplexen Strukturen in der Natur weisen auf eine bewusste Absicht hin, die hinter allem steht. Diese Ordnung kann nicht zufällig sein, sondern deutet auf einen intelligenten Schöpfer hin.

Zusätzlich zu diesen logischen Überlegungen ist der Glaube an Gott Teil unserer „Fitra“, der natürlichen Veranlagung des Menschen, die uns instinktiv zur Anerkennung eines Schöpfers führt. Im Islam wird die Fitra als die ursprüngliche Reinheit und die angeborene Neigung des Menschen verstanden, an Gott zu glauben und ihm zu dienen. Der Mensch wird mit einem inneren Bewusstsein geboren, das ihn zur Wahrheit leitet – zur Erkenntnis, dass es einen Schöpfer gibt, der alles erschaffen hat und alles erhält. Diese Veranlagung wird oft durch die Einflüsse der Gesellschaft oder persönliche Erfahrungen überlagert, doch sie bleibt in jedem Menschen vorhanden und kann durch Reflektion, Erkenntnis und spirituelle Suche wiederentdeckt werden.

Der Glaube an Gott ist also eine Kombination aus rationaler Überlegung und natürlicher Veranlagung. Wenn man die Welt um sich herum betrachtet und die Tiefe der menschlichen Erfahrung erforscht, wird der Glaube an einen Schöpfer zu einer logischen und natürlichen Schlussfolgerung.