Hi Kathendra

Grundsätzlich gibt es kein "ist besser". Es kommt immer darauf an, welche Geschichte du erzählen willst. Für monumentale Raumschlachten kannst du die Ich-Perspektive weitestgehend vergessen, dazu ist die Sichtweise einzelner Personen zu beschränkt.

Für Kommandounternehmen - oder aber Rückblenden, die von einer bestimmten Person innerhalb deiner Geschichte erzählt werden - kann man diese Perspektive hingegen hervorragend verwenden. Sprich, es ist nicht unmöglich auch mal (nicht unbedingt permanent) in einer Episode ein Kapitel in der Ich-Perspektive einzufügen, obwohl in allen übrigen Kapiteln eine andere Sichtweise gewählt worden ist.

Allgemein ist das Schreiben in der Ich-Perspektive schwieriger, wenn man mit dem Schreiben beginnt. Das Schreiben aus der Sicht des Erzählers heißt aber nun nicht automatisch, dass du weiter von einem Charakter entfernt bist. Wenn du es schaffst dem Leser zu vermitteln, was der jeweilige Charakter fühlt, richt, schmeckt, sieht und hört (und vielleicht noch wichtiger: denkt) dann ist der Leser schon ganz bei diesem Charakter. Wichtig dabei ist, wegzukommen von Sätzen wie: "Es war ein schöner, sonniger Tag..." und hin zu Sätzen wie: "XY blickte zum klaren, blauen Himmel hinauf, an dem einige, vereinzelte Wolken im Begriff waren, sich aufzulösen..."

Du merkst schon bei diesem Simpelbeispiel, dass du beim zweiten Satz deutlich näher am Mann/an der Frau bist. Wenn du deine Charaktere so (oder ähnlich) in Beschreibungen mit einbindest, dann führst du den Leser auch ohne Ich-Perspektive nah an deine Charaktere heran.

Falls es dann doch eher die Ich-Perspektive sein soll: Du musst dich dabei nicht zwangsläufig auf einen Charakter beschränken. In einer Gruppe aus (sagen wir mal 7) Charakteren kannst du z.B. von Kapitel zu Kapitel die Person wechseln - wobei du dann darauf achten solltest, zu welchem Charakter gewechselt wird. Die einfache Variante wäre, einfach das jeweilige Kapitel mit dem Namen der Person zu überschreiben. Die elegante Variante wäre etwa so:

... Ich blickte, nachdem ich XY, die an der Brotmaschine stand, diese Frage gestellt hatte, abwartend an.

(Neues Kapitel mit beliebigem Text)

Ich sah von der Brotmaschine auf und blickte etwas verwirrt zu ABC hinüber. Mit dieser Frage hatte ich nicht gerechnet...

Der Leser bekommt hier mit, dass es einen Personenwechsel gab, und auch zu welcher Person gewechselt wurde. Das Ganze ist natürlich optional und bietet sich dann an, wenn einzelne Personen in der Geschichte wichtige Handlungen allein vornehmen müssen. Abweichend von dieser Option kann natürlich auch ein einzelner Charakter (der nicht an dieser Handlung beteiligt ist) durch ein späteres Gespräch davon erfahren (falls der Ich-Erzählungs-Charakter nicht gewechselt werden soll).

BTW: Du musst innerhalb einer Szene NICHT zwangsläufig bei einer Person bleiben, wie es Lukretia92 meint - bitte vergiss das schnell wieder. (Es kann sogar Situationen geben, in denen man gar nicht um einen Wechsel zwischen Charakteren herum kommt.) Selbst Bestseller-Autoren lassen sich nicht derart limitieren, und eine OBERSTE REGEL ist das garantiert nicht. Wenn es eine gibt, dann lautet die: "Es gibt keine OBERSTE REGEL, denn es sind immer Ausnahmefälle möglich..." ;) (No offense, Lukretia92)

Was Lukretia92 vermutlich gemeint hat, ist dies: Es kann den Leser schon verwirren, wenn Sprünge in einer Geschichte (zwischen Charakteren) zu abrupt erfolgen, oder wenn man - so man mit dem Schreiben gerade erst anfängt - nicht über das Wissen verfügt, wie man solche Sprünge durchführen kann, ohne dass es zum Bruch in der Erzählung kommt.

Wenn man mit dem Schreiben beginnt, so fährt man vielleicht tatsächlich mit dem Vorschlag von Lukretia92 zunächst besser - aber irgendwann sollte man sich dann an solche Wechsel ruhig einmal heranwagen, denn sonst lernt man das nicht und ein NoGo sind die Wechsel zwischen Charakteren (selbst in der Ich-Erzählung) nicht.

Fazit: Finde heraus welche Form der Erzählung dir liegt, bzw. welche am besten zu deiner Geschichte passt. Solange du nicht vergisst dem Leser zu vermitteln was die Person, deren Schicksal du gerade beschreibst, fühlt, sieht, hört... etc. pp. wird die Geschichte schon. Vielleicht nicht gleich beim ersten Versuch, aber beim zweiten garantiert besser, als beim ersten und beim dritten besser, als beim zweiten... Das war (und ist) bei allen Schreiberlingen so... :)

mfg

Uli

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Zu jenen Dingen, die alika61 bereits richtig anmerkte ist IMO die Frage nach dem WAS ebenso wichtig, wie die Frage nach dem WIE. Das Franchise gut zu kennen, zu dem man schreiben möchte ist dabei einer der Schlüssel, denn niemand wird von einer Geschichte überzeugt, die nicht in das betreffende Universum passt. Dann wäre die Frage, ob du lieber mit eigenen Charas arbeiten möchtest, oder die des Canon verwenden willst (was oft schwerer ist...) Da dies wohl der erste Versuch ist, ein Tipp: Versuche dich erst an einer Kurzgeschichte (4-19 Seiten) und entwickle zunächst nur eine Schlüsselszene, die einen wichtigen Moment in dem betreffenden Franchise vermitteln soll. Dabei bekommt man ein Gefühl dafür, wie man sich in dem ausgewählten Universum bewegt. Nimm zunächst auch nicht zu viele Canon-Charaktere, lasse lieber erst nur eine Handvoll mit einander agieren. Wenn du eigene Charaktere einbauen willst ist Ausgewogenheit wichtig - denn nur selten funktioniert eine Gruppe von Extremisten. Ein bis zwei extreme (abgedrehte) Charaktere und dazu eine Handvoll, die relativ normal sind funktionieren allgemein besser. Lass die Leser durch die Augen des Protagonisten sehen, statt zu beschreiben. Ein Satz wie: "Zunächst hatte Tom nur einen leichten Brandgeruch wahrgenommen, doch jetzt bemerkte er aus den Augenwinkeln auch eine dünne Rauchfahne und sein Herz schlug schneller" liest sich besser als: "Brandgeruch lag in der Luft und vor Tom qualmte es".

Wenn du mehr Tipps zum Schreiben von FF suchst, kannst du gerne auch hier: http://sfb5ff.iphpbb3.com/forum/80750711nx48719/autorentipps-f80/

Dort findest du Tipps für das Grundgerüst einer Geschichte und auch weitergehende Tipps zum Schreiben von FF.

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