Zunächst war ich - nach dem Lesen (nur) der Überschrift auf einer ganz anderen Spur, als nach dem Lesen deiner längeren Ausführungen.
Bezüglich der Überschrift und ohne dein
mit hochgestochener Sprache scheinglänzen
hätte ich geschrieben: Mit "gutem Deutsch" kann man eben - so man mag(!) sehr präzise ausdrücken, was man zu sagen wünscht.
Da du aber offenbar auf einen anderen Hintergrund (z.B. Sprachkenntnisse von Migranten) abzielst:
Gute Arbeit kann man auch ohne Deutschkenntnisse leisten.
Ja, in vielen Bereichen ist das sicher möglich und wird - z.B. aber nicht ausschließlich in manchen technischen / IT -Fächern auch so "gelebt", dass etwa die Arbeitssprache teilweise englisch ist.
ABER:
Beispiel Medizin:
Hier ist es m.E. extrem wichtig, dass die Kenntnisse der deutschen Sprache so gut sind, dass ein mündlicher und ggf. schriftlicher Austausch mit Patienten und Kollegen ohne gefährliche sprachliche(!) Un- oder Missverständnisse möglich ist.
Und leider ist das in vielen Fällen nicht gegeben, da teilweise Ärzte mit B2- Kenntnissen eine Zulassung erhalten haben (mittlerweile ist wohl das Fachgespräch auf C1-Niveau) und die Kenntnisse kaum oder gar nicht für vernünftige Anamnesegespräche mit "echten" Patienten ausreichen - und häufig auch nicht für fruchtbaren kollegialen Austausch bezüglich Details einer Therapie oder verständliche / zutreffende schriftliche Dokumentation.
Erlebe ich leider fast täglich, teils am Telefon, teils in Tumorkonferenzen, wo manche Kollegen wirklich kaum verständliche Sätze sprechen, teils weil Patienten berichten, dass der Arzt sie nicht verstanden (sprachlich) und deshalb "falsche" Maßnahmen ergriffen habe. (z.B. Verwechslung Bauch- / Brustkorbschmerzen.... mit der Folge einer ungeeigneten Untersuchung...)
Leider wird sich das Problem durch den aktuellen Arztmangel in absehbarer Zeit nicht verbessern.