Nikotin wirkt antagonistisch an den nikotinempfindlichen Acetylcholin Rezeptoren. Die Anregung dieser Rezeptoren durch Nikotin führt zu einer verstärkten Ausschüttung von Adrenalin. Dies führt wiederum zu einem Anstieg des Blutdrucks, einer Erhöhung der Herzfrequenz und einem Anstieg des Blutzuckerspiegels. Bei chronischer Anwendung zeigt Nikotin eine entspannende Wirkung, welche wahrscheinlich jedoch auf der Unterdrückung kurzfristiger Entzugserscheinungen beruht, zu welchen Nervosität, Kopfschmerzen und Erregungszustände gehören. Neben dem Adrenalinspiegel erhöht Nikotin auch den Dopaminspiegel im menschlichen Hirn, was zu einem Gefühl des Wohlbefindens führt. Diese Eigenschaft des Nikotins ist hauptsächlich für eine mögliche Abhängigkeit verantwortlich.

Wie man es von einem anregend wirkenden Wirkstoff (insbesondere bei einer die Adrenalinausschüttung anregenden Substanz wie Nikotin) erwarten würde, ist Nikotin eine in Bezug auf den Fettabbau vielversprechende Substanz. Es gibt Hinweise darauf, dass bereits die Gabe von 1mg Nikotin den Kalorienverbrauch durch Erhöhung der Stoffwechselrate und Thermogenese steigern kann. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass dieser thermogene Effekt durch die begleitende Gabe von 50 mg Coffein um 100% verstärkt werde kann, ohne dass es zu nennenswerten Nebenwirkungen kommt. Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass Nikotin die Insulinausschüttung reduziert, was zu einer verstärkten Verwertung von Fett, Protein und Glykogen und einer verringerten Lust auf zuckerhaltige Lebensmittel führt. (Anmerkung des Übersetzers: viel interessanter dürfte dieser Effekt sein, da Insulin a) die Lipolyse (= Aufspaltung von Körperfett) unterdrückt und b) die Einlagerung von Fett in die Fettzellen fördert) Nikotin wirkt nachgewiesenermaßen als Appetithemmer. Dies wird auch durch die Aussagen vieler ehemaliger Raucher unterstützt, welche in der Regel nach Absetzen der Zigaretten an Gewicht zunehmen.

Ein weiterer erwähnenswerter Effekt von Nikotin ist, dass es wahrscheinlich die Lipolyse anregt, was zu einer verringerten Speicherung von Fett in den Fettdepots führt . Nikotin scheint auch stimulierend auf das Entkopplerprotein 1 (Uncoupling Protein 1 (UCP1)) im Fettgewebe zu wirken. Das Entkopplerprotein 1 entfaltet in den Mitochondrien seine Wirkung und führt zu einer weniger effizienten Konvertierung von Adenosin Triphosphat (ATP), was eine erhöhte Wärmefreisetzung bewirkt. Für die Mitochondrien ist es somit schwieriger eine bestimmte Menge ATP zu produzieren, was wiederum zu einer erhöhten Stoffwechselrate führt.

Das klingt doch sehr vielversprechend, oder? Wenn Nikotin wirklich hilfreich für all diejenigen ist, die versuchen ihr Körperfett zu reduzieren, sollte man dann die Empfehlung aussprechen während einer Diät am besten 20 Zigaretten am Tag zu rauchen? Ich hoffe mir wird hier jeder zustimmen, dass dies keine besonders sinnvolle Empfehlung ist.

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