Liebe vissi3

Du hast hier ja schon viele Antworten bekommen, wobei der grösste Teil wirklich Mist ist. Ich halte seit vielen Jahren Frettchen und möchte dir folgendes mitgeben:

  1. Frettchen sollten nicht einzeln gehalten werden. Es sind sehr soziale Tiere, denen der Mensch den Artgenossen nicht ersetzen kann.

2. Nicht kastrierte Frettchen stinken tatsächlich sehr, kastrierte hingegen haben einfach diesen speziellen Eigengeruch, den aber nicht jeder mag. Man riecht die Frettchen in der Wohnung, und wenn man den Geruch nicht mag, kann dieser schon störend sein.

3. Ein Frettchengehege für zwei Frettchen sollte MINDESTENS 4 m2 Fläche aufweisen. Zusätzlich müssen die Tiere TÄGLICH mehrere Stunden Auslauf in der Wohnung oder an der Leine im Freien erhalten. Du musst dir bewusst sein, dass du täglich gut 2-3 Stunden nur für die Frettchen da sein musst. Das bedeutet, dass du für die nächsten 6-8 Jahre (so lange leben Frettchen im Durchschnitt) weniger Zeit für Freunde, Schule/Job, Ausgang etc. hast. Auch wenn du mal im Urlaub bist, muss dafür gesorgt sein, dass die Frettchen ihren Auslauf erhalten und das Gehege gereinigt wird.

4. Frettchen beissen eigentlich keine Kabel an. Es kann höchstens vorkommen, dass sie im Spiel mal danach schnappen. Manche Gummisorten wirken aber sehr anziehend auf Frettchen, z.B. diese weichen Hundespielsachen. Wenn das Gummi gefressen wird, kann dies zu einem gefährlichen Darmverschluss führen.

5. Frettchen werden meist ca. 80 % stubenrein. Manche mehr, manche weniger. Tägliches Putzen ist absolut Pflicht! Auch in der Wohnung müssen Frettchenklos stehen, denn wenn kein Klo in der Nähe ist, wird einfach die nächste Ecke zu einem umfunktioniert. Frettchen sind da sehr bequem und laufen nicht gern weit bis zum nächsten Klo.

6. Frettchen und Katzen zusammen zu halten ist grundsätzlich kein Problem. Meistens haben die Katzen Angst vor den Frettchen, darum ist es wichtig, dass die Katzen einen Rückzugsort haben, an den die Fretts nicht hinkommen. Mit der Zeit gewöhnen sich die Tiere häufig sehr gut aneinander oder gehen sich einfach aus dem Weg.

7. Frettchen müssen zwingend kastriert werden, die Fähen (Weibchen) können ansonsten an der sogenannten Dauerranz sterben. Denk auch an andere mögliche Tierarztkosten. Leider gibt es immer mehr vererbte Krankheiten, an denen die Tiere früher oder später leiden können.

8. Ich rate dir ganz stark von Frettchenwelpen ab. Diese brauchen viel Erziehung und sind häufig anfangs noch sehr bissig. Für Anfänger sind Welpen daher eher ungeeignet. Zudem gibt es so viele Abgabetiere, die sich über ein neues Zuhause freuen würden.

Wenn du nach alldem trotzdem ganz sicher bist, dass du den Frettchen ein artgerechtes Zuhause bieten kannst, würde ich dir empfehlen, zusammen mit deinen Eltern einmal einen erfahrenen Frettchenhalter zu besuchen. So können sie sich das Ganze auch mal genauer anschauen. Kontakte findest du meistens in den gängigen Frettchenforen wie z.B. frettchen4you.de. Dort findest du auch noch sehr viele weitere wichtige Infos.

Stimmen deine Eltern trotz allem nicht zu, musst du eben warten bis du deine eigene Wohnung hast. Denn Frettchen leben nicht wie ein Hamster einfach den ganzen Tag im Käfig und stören niemanden. Alle, die mit dir in der Wohnung leben sind davon betroffen, daher ist es wichtig, dass auch die ganze Familie mit der Entscheidung einverstanden ist.

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.