Was heißt hier "WECHSELN"? Warum brauchst du überhaupt eine Etikette ("Schublade" könnte man auch sagen) im Sinne von "Ich bin Buddhist", "Ich bin Moslem", "Ich bin Christ"... usw.? Traust du dir nicht zu deine EIGENE WAHRHEIT zu finden? Sicher, dieser Weg ist schwieriger. Viel leichter ist es eine "Fertig-Lösung" zu nehmen (heute kaufe ich eine Tüten-Suppe von Maggi, da brauch ich nicht selber zu kochen ;-) Bedenke auch: Dieses "Schubladendenken" - Zugehörigkeit zu einer bestimmten (Religions-)Gruppe - erzeugt ABGRENZUNG! "Hier Christen, da Buddhisten, dort Moslems... Wir sind unter uns... Gehören nicht zu den Anderen... Wir sind besser als die... Wir kennen die Wahrheit... Die anderen sind doof... Wir müssen sie bekämpfen..." - sicherlich, eine solche Entwicklung trifft nicht immer zu, aber leider immer noch zu oft. Meine Empfehlung: Informiere dich so viel wie möglich über den Buddhismus (Achtung: Buddhismus ist nicht gleich Buddhismus. Da gibt es viele verschiedene Richtungen, den tibetischen, den Zen, den ortodoxen Hinayana-Buddhismus, usw.) lerne von ihm, und bilde dir dein eigenes Urteil. Meine Literaturempfehlungen: "Das Wort des Buddha" von Nyanatiloka (Verlag Christiani, Konstanz),"Zum Buddha werden in 5 Wochen" von Giulio Cesare Giacobbe (Goldmann TB)
Sigmund Freud war ein Märchenonkel :-) Nein, allen Ernstes, es gibt jede Menge moderne, ernstzunehmende Psychologen, die das Meiste von seinen Theorien verwerfen. Wenn man sich die Entstehung seiner Theorien anschaut, wird das verständlich: z. B. den Umstand, dass er sie auf Grund von Aussagen einer Handvoll neurotisch gestörter Menschen - nämlich seiner Patienten - gebildet hat. Gemessen an den Kriterien der heutigen Wissenschaft völlig unzureichend, um "wissenschaftlich" zu gelten. Sein Verdienst ist, dass er die Wichtigkeit der kindlicher Entwicklung und der Sexualität erkannt und ins Zentrum seiner Beschäftigung gestellt hat. Das hat vor ihm keiner mit einer solchen Konsequenz gemacht. Ansonsten sind seine Aussagen mit Vorsicht zu genießen. Er hat da viel "herumgebogen", damit es zu seinem Grundkonzept passt. Ein "großer Name" alleine, ist noch Wahrheitsgarant, oder, wie es so schön heißt: Nicht alles ist Gold was glänzt.
Meine persönliche Meinung: Das was du da zitiert hast (von Freud) ist Schwachsinn.
Das ist eine Frage der Sozialisation, hängt also von der Gesellschaft und ihrer Kultur ab, in der der Mensch aufgewachsen ist. Bei uns ("westliche Kultur", aber auch nicht nur) sind wir von einem bestimmten Modell der Beziehung der Geschlechter geprägt, und dieses ist monogam. Verhalten, dass diesem Muster widerspricht, wirkt emotional verletzend für den/die Beteiligten und wird von der Gesellschaft in aller Regel negativ bewertet. Dass diese Beziehungs-Form jedoch keinem "Naturgesetz" entspricht, darauf deuten Beispiele aus anderen Kulturen hin, die andere Beziehungs-Formen entwickelt haben. Zum Beispiel das Matriarchat, siehe Link: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,627103,00.html Anderes Beispiel: In der tibetischen Tradition heiratet(e) die Frau zugleich alle Brüder ihres Bräutigams - hat also gleichzeitig mehrere Ehemänner. Noch ein anderes: In einigen islamischen ländern und bei den Mormonen ("inofiziell" wegen USA-Recht) haben Männer mehre Ehefrauen. Andere Beispiele, vor allem bei den sog. Naturvölkern, lassen sich finden.
Um etwas konkreter auf deine Frage nach "schriftlichen Belegen" einzugehen: lies die Paulusbriefe im Neuen Testament. Paulus gehörte einer gnostischen Sekte an, bevor er Christ wurde, und hat von dort seine körper- und Lustfeindliche Einstellung ins Christentum gebracht. Typisch für die Hauptströmung der Gnosis war die Ablehnung alles materiellen, also auch des Körpers und der körperlichen Lust. ("Gnosis"- siehe Wikipedia) Paulus' Lehren und Wirken hatten einen großen Einfluß auf die weitere Entwicklung des Christentums, daher hat sich die Körper- und Lustfeindilichkeit darin festgesetzt. Außerdem sind viele andere Gnostiker zum Christentum übergewechselt, undzwar in dem Maße, dass die heidnischen Römer Christen mit Gnostikern gleichgesetzt haben. Soviel zu den Hintergründen, nach denen du gefragt hast.