Für mich war es damals ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren, warum ich mich für eine Karriere bei der Bundeswehr entschieden habe.

Ponter hat ja bereits wieder schön dargestellt, dass die Bundeswehr ein sicherer Arbeitgeber ist, bei dem man sich in viele verschiedene Bereiche spezialisieren kann. Vielfältigkeit ist da ein entscheidendes Stichwort.

  • Das Studium wird dir bezahlt, deinen gewohnten Lohn bekommst du auch; du musst dich also nicht, wie so ziemlich fast jeder zivil Studierende, darum kümmern, dass du deine Wohnung bezahlen kannst und noch dazu genug im Kühlschrank hast. Du kannst dich voll und ganz auf das Lernen konzentrieren. Wenn du nicht studieren möchtest, bietet dir die Bundeswehr zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten an. Du wirst gefördert, wo es nur irgendwie möglich ist. Zwar musst du dich dann aber für mehrere Jahre verpflichten, aber in dieser Zeit ist es dem Bund fast unmöglich, dir zu kündigen, solange du dich halbwegs anständig verhältst.
  • Kameradschaft. Ich habe in der Zeit beim Bund eine Menge großartige Leute kennengelernt. Ich habe mir mit fünf Kameraden monatelang eine Stube geteilt; klar, das führte hin und wieder zu unschönen Erlebnissen, aber missen möchte ich die Zeit niemals. Das sind wirklich Leute, denen du dein Leben anvertrauen würdest. Ohne im Melodramatischen enden zu wollen, aber da merkst du wirklich den Unterschied zwischen Freundschaft und Kameradschaft.
  • Abwechslung. Ja, der Alltag des Soldaten kann langweilig, oder eben sehr, sehr hart sein. Kommt ganz drauf an, in welche Truppengattung du kommst. Wenn du Spaß daran hast, durch den Matsch zu kriechen, bei -10 und 35 Grad kilometerlange Märsche zu absolvieren und wochenlange Biwaks zu machen, dann solltest du eine grüne Karriere beim Bund anstreben. Aber auch wenn dir Logistik liegt, wenn du gerne schreibst, managest, oder eben nicht so viel Euphorie für Dreck aufbringen kannst, wirst du deinen Platz beim Militär finden können.
  • Wie kontrovers das Thema auch sein mag, du tust es in erster Linie mit der deutschen Flagge auf deiner Uniform. Ja, auch wir haben das Recht, stolz auf unser Land zu sein. Und ja, durch den Dienst bei der Bundeswehr gibst du deinem Land indirekt auch etwas zurück. Ich meine, es gibt viele Gründe, stolz auf dieses Land zu sein, aber das ist wiederum ein anderes Thema.
  • Auslandseinsätze. Sicher, sie gehören nicht zu den Sachen, die sich der Normalsterbliche als irgendwie spannend vorstellen mag, ich habe aber immer Spaß daran gefunden. Und ich fand es wichtig. Auch dazu gibt es geteilte Meinungen, aber ich war immer der Ansicht, dass wir ernsthaft etwas verändern können. Du kannst als Sanitäter nach Afghanistan gehen und siehst in den wenigen Monaten vermutlich mehr Trauma, als jeder Unfallchirurg in einer Notaufnahme. Aber du kannst diesen Menschen dort helfen. Auch wenn es nur Pflaster auf einer Schnittwunde sind. Du gibst ihnen damit Hoffnung, und das ist etwas, das da unten ziemlich rar ist.
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