Welche Kamera?


30.04.2023, 23:38

Ich hätte nichts dagegen, wenn ich sie auch gebraucht kaufen könnte... Wenn ihr da irgendwelche Plattformen kennt ( nicht gerade eBay Kleinanzeigen ;))

5 Antworten

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Eventuell wird dir diese Antwort nicht gefallen, ich gebe sie trotzdem.

Wenn du mit einer dedizierten Kamera, digitale Spiegelreflexkamera oder Stand der Technik spiegellose Systemkamera, fotografieren möchtest, MUSST du dich eingehend mit den Zusammenhängen der Fotografie beschäftigen.

1. Verschlusszeit, Blende, ISO-Wert, Kontrastumfang und manuelle Belichtungskorrektur

2. Zusammenhang von Bewegungsunschärfe und Verschlusszeit und Zusammenhang von Blende und Schärfentiefe

3. Die Regeln der Fotografie, Drittelregel, goldener Schnitt, führende Linien

All das musst du dir erarbeiten und verinnerlichen, das dauert und ist Aufwand. Wenn du nicht bereit bist, diesen Aufwand (zusätzlich zur Geldinvestition) zu betreiben, dann.....kaufe dir keine dedizierte Kamera, weil du trotz hoher Kosten maximal vom Bildergebnis enttäuscht sein wirst.

Wenn du jetzt nicht frustriert bist, dann kann die Auswahl der Kamera beginnen.

Du kannst als Einsteiger JEDE Kamera der letzten 10 Jahre nehmen, die haben alle mehr Potenzial als ein Einsteiger benötigt. Nichts wirklich gar nichts spricht gegen eine gebrauchte Kamera von einem Händler.

Bei vierstelligen Canon-Modellen rate ich immer ab, weil diese gnadenlos auf preiswert optimiert sind und das geht nur mit wenig Ausstattung und unterdurchschnittlichen Komponenten, weil auch Canon nix zu verschenken hat.

Wenn es Canon sein soll, dann lieber eine gebrauchte drei- oder zweistellige Kamera, z.B. eine 60D.

Bei Nikon finde ich die D3300 als sehr gutes Einsteigermodell, weil Nikon auch hier gute Bild-Sensoren verwendet. Gibt es gut und günstig als gebrauchte Kamera, mit Objektiv.

Es gibt grundsätzlich zwei Typen von Systemkameras, welche die Verwendung von Wechselobjektiven ermöglichen, die mit Klappspiegel ( DSLR, also Spiegelreflexkameras) oder DSLM, Mirrorless (also spiegellose Systemkameras).

Der Spiegel ist nicht mehr Stand der Technik hat aber einen Riesenvorteil, du siehst sofort 1:1 ohne Zwischenelektronik und ohne jede Umwandlung das Motiv.

Die Nachteile des Spiegels sind die deutlich größere Bauform und das höhere Gewicht, da ist nix mit klein, handlich, unauffällig und "in die Jackentasche stecken".

Die Nachteile einer DSLR sind zugleich die Vorteile einer DSLM. Aber, da das Bild IMMER einen Monitor benötigt, entweder das Rückdisplay oder den kleinen Sucher, ist die Akkulaufzeit deutlich geringer.

Ein weiterer Nachteil ist die noch recht begrenzte Anzahl an verfügbaren Objektiven, dieser Nachteil wird jedoch von Jahr zu Jahr kleiner. Leider sind die Objektive für DSLM Kameras auch teurer, einfach weil das Angebot und die Nachfrage noch überschaubar ist.

Du solltest in ein Fotofachgeschäft gehen und dich ausführlich beraten lassen, das dauert einige Stunden und kann hier im Forum nur zu 0,2% sinnvoll erfolgen. Nenne dein Budget und nehme verschiedene Modelle in die Hand, Frage gezielt auch nach gebrauchten Kameras. Es schont deinen Geldbeutel, nimmt dir nichts von deinen Möglichkeiten und in spätestens einem Jahr sieht die Fotowelt anders aus.

Zwei Tipps noch, gebe mehr Geld für gute Objektive als für die Kamera aus und die Kamera, die dir am besten in der Hand liegt, die dir sympathisch ist, die kaufst du.

Auch eine Bridgekamera ist eine Überlegung wert, denn das Objektiv ist schon fest verbaut dabei und für den Einstieg hast du alle Optionen offen.

Falls es dir möglich ist solltest du vor dem Kauf folgende Fragen für dich klären.

Welche Motive sollen fotografiert werden (Portrait, Landschaft, Architektur, Makro, Sport, Event, Straßenszenen oder wilde Tiere)?

Bei welchen Licht- oder Beleuchtungssituationen möchtest du fotografieren (schön Wetter, ohne Blitz, Dämmerungs- oder Nachtaufnahmen)?

Wie viel Geld möchtest oder kannst du laufend ausgeben, denn eventuell ist eine Kamera und ein Wechselobjektiv nur der Einstieg?

Darf es auch größer und schwerer werden oder gibt es Gewichtsbegrenzungen?

Weil es keine Kamera gibt, die alles gut kann und für alles gut geeignet ist und nicht so teuer ist sollte VOR dem Kauf gut recherchiert und abgewogen werden.

Zu 1: Für Portrait-, Landschafts- und Architekturfotografie ist eine Vollformatkamera sehr gut geeignet. Die sind deutlich teurer und die Objektive leider auch. Für Sport-, Event- und Wildlifefotografie ist ein kleinerer Sensor vorteilhaft, weil der Bildwinkel kleiner ist und somit das Motis scheinbar näher dran ist.

Zu 2: Schön Wetter können alle Kameras, bei Dämmerung und Nachtaufnahmen ohne Blitz ist ein großer Sensor und ein guter Sensor (mit niedrigem Rauschen) im Vorteil, aber auch hier gilt Leistung kostet Geld. Ein preiswerter Einstieg wäre mit einer Nikon D3xxx möglich, weil Nikon auch bei den Einsteigermodellen gute Sensoren verbaut.

Zu 3: Eine Systemkamera (mit Wechselobjektiven) benötigt zur Entfaltung ihres Potenzials eben Wechselobjektive und die guten kosten jeweils mindestens soviel wie die Kamera, da sind schnell mehrere tausend Euros ausgegeben. Für den Einstieg wäre hier eine digitale Spiegelreflex preisgünstiger als die DSLM Modelle der Hersteller. Die Zukunft ist ganz klar DSLM, aber die Kosten sind aktuell noch sehr hoch (über 1.000€ nur für die Kamera ist normal).

Zu 4: Systemkamera-Ausrüstung wiegt schnell viele Kilos, gerade wenn es Vollformat sein soll. Die Kamera ist davon der kleinste Teil, aber jedes Objektiv kommt schnell an 1.000Gramm und auch darüber. Hier wäre eine Bridgekamera eine Alternative, weil oft ein gutes Objektiv mit großem Zomm (großer Brennweitenbereich) verbaut ist und auch Makro oft möglich ist.

Ganz generell solltest du KEINE Kamera kaufen, die du nicht vorher in der Hand gehabt hast. Das Gefühl in der Hand und das "Handling" ist wichtiger als X Prozent von irgendwelchen Laborwerten. Die Kamera muss gut in deiner Hand liegen, du musst alle Bedienelemente gut erreichen können, das Gewicht muss stimmen (zu schwer oder zu leicht ist doof und verdirbt dir schnell den Spaß) und die Größe muss passen (auch hier ist zu groß oder zu klein schlecht).

An die jeweilige Bedienung und Menüstruktur gewöhnst du dich innerhalb einer Woche egal bei welchem Hersteller, aber 100Gramm falsches Gewicht bleiben immer schlecht!

Bei viertstelligen Canon-Modellen rate ich immer ab, weil diese Modelle gnadenlos auf preiswert optimiert wurden und somit ist die Ausstattung abgespeckt und die verwendeten Komponenten sind unterdurchschnittlich. Sobald die Motive anspruchsvoller werden, Gegenlichtaufnahmen, schnelle Bewegung des Motivs, hoher Kontrastumfang des Motivs oder wenig Licht, sind diese Modelle am Ende und der Fotograf muss aufrüsten, dann lieber gleich etwas mehr Geld investieren.

Ich hoffe, diese längere Antwort hilft dir DEINE Kamera zu finden und ich wünsche dir viel Spaß mit dem Hobby, egal mit welcher Kamera.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR

wow 😮. Da kennst sich aber eine*r richtig aus. 😉

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Danke für die Auszeichnung und viel Spaß mit dem geilen Hobby.

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Im Grunde gibt es an eine Kamera zum fotografieren-lernen keine hohen Anforderungen. Du solltest die Belichtungszeit, die Blende den Fokus und bei Digitalkameras auch die Empfindlichkeit einstellen können.

Du solltest auf ein gängiges System setzen, also eine Canon EOS, Nikon, Sony A oder Pentax. Diese Kameras, die zugehörigen Objektive und sonstiges Zubehör sind leicht auf dem Gebrauchtmarkt zu finden. So ziemlich alles was in den letzten 15 Jahren gängig war ist für den Anfang vollkommen ausreichend. Die Bildqualität wird hauptsächlich vom Objektiv bestimmt, deshalb achte hier auf Qualität. Das Kameragehäuse ist weniger wichtig

Woher ich das weiß:Hobby – Ich fotografiere seit über 30 Jahren.

Vorab, es gibt keine Anfänger Kameras, genau so, wie es keinen Anfänger Kochtopf gibt. ;-)

Der wichtigste Faktor ist der, der den Auslöser betätigt. Solltest du bislang von der Vollautomatik eines Smartphones verwöhnt worden sein, so wirst du wahrscheinlich eine Enttäuschung erleben, wenn du dich nicht mit den Basics der Fotografie auseinander gesetzt hast, Blende, Belichtungszeit und ISO. Selbstverständlich gehört das Thema Bildkomposition auch zu diesen Basics.

Daher kann und möchte ich auch keine konkrete Empfehlung aussprechen, denn eine Kamera muss dir in der Hand liegen und für dich blind bedienbar sein. Da hat jeder seine Vorlieben. Geh in ein echtes Fotofachgeschäft und dann heißt es wie auf dem Markt, schmecken, fühlen, riechen. Kaufen musst du ja noch nicht.

Solltest ein Smartphone besitzen, so kannst du oft auch die oben erwähnten Basics mit dem ausprobieren, bei vielen kann die Vollautomatik abgestellt werden. Oder du kaufdir für schmales Geld eine App, die das kann.

Absolut zu empfehlen ist die Nikon D5600, da sind viele Objektive verfügbar und die Bildqualität ist toll! War meine erste Kamera.

Auch gut, aber noch etwas abgespeckter ist die Nikon D3500. Nochmal deutlich günstiger, aber der selbe Sensor wie in der D5600

Woher ich das weiß:Hobby

Canon EOS D60 schick und modern. sehr rauscharm

Bin fotograph vertrau mie

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Hustlerfotograf seit 2020 mit PowerShot a710

Und bruder maxh einfach foto. Technik kommt später

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@CanonPro

D60 ? Bei der 60 D hast du recht. Aber Canon Pro der Profi ist zurück! Das ist gut.

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