Zweifel am Christentum ausräumen?
Folgende Zweifel beschäftigen mich und lassen sich durch die allgemeine Annahme, man sei nach dem Tod entweder auf Ewig errettet oder verloren, nicht beantworten:
Was geschieht mit Menschen, welche sterben bevor sie das (geistige) Alter der Rechenschaftspflicht erreicht haben oder durch eine Behinderung nie erreichen konnten?
Unter anderem bekam ich darauf folgende Antwort: Diesen Menschen wurde dadurch die Chance genommen, spirituell wachsen zu können.
Diese Chance müsste ihnen erneut gegeben werden, um Zutritt in das ewige Leben auf der neuen Erde zu erlangen. Das Christentum kennt aber keine Wiedergeburt, nach dem Tod soll das Schicksal endgültig besiegelt sein. Darin sehe ich im Endeffekt insgesamt einen Widerspruch.
Außerdem gibt es Menschen mit anderem Glauben oder Atheisten, welche sich zwar nicht für Gott direkt, aber beispielsweise für den Kampf gegen ein unterdrückendes Regime aufgeopfert haben. Dass diese Menschen laut dem christlichen Glauben de facto in der Hölle landen würden, kann ich mir nur schwer vorstellen.
Insgesamt scheint mir das alles nicht so eindeutig wie es von Christen nach außen dargestellt wird. Bisher fühle ich mich mit meinen Zweifeln im Recht und bin auch froh, so weit denken und hinterfragen zu können.
Meine eigene Meinung (falls es jemanden interessiert):
Ich glaube an einen (Ur)Gott aus Genesis welcher pure Liebe repräsentiert und seinen natürlichen Gegenspieler "Satan".
Die Menschen haben die Macht, sich durch ihr Verhalten und ihre Gemeinschaft ihren eigenen "Gott" zu formen (Spiritualität). So zieht der Charakter von "Gott" mit dem Verhalten der in der Bibel dargestellten Personen mit.
Zum Thema "Hölle": Meine Meinung ist, dass Jesus in erster Linie vor dem Tal "Gehinnom" warnte. Wer sündigt, würde dort im Endeffekt landen. Die "Hölle der Umstände" soll zeigen, wohin Sünde im Extremfall führen würde, auch wenn es harmlos anfängt. Es soll vor Augen führen, dass sich Sünde schlichtweg nicht lohnt und einem selber schadet.
Für mich ist der höchste Gott pure Liebe, 100% Wissen und Perfektion. In diesem Zustand gibt es kein Leid oder Machtkampf, da es kein Ziel gibt welches man noch erreichen könnte. Dort zieht es uns magnetisch hin und wir suchen in diesem Leben Wege, dorthin zu kommen. Dies drückt sich unter anderem durch die verschiedenen Religionen aus.
Meine Vermutung: Im Endeffekt war Jesus auch nur ein perfektionierter Mensch (ohne Sünde), im Gegensatz zu seiner gesamten Umgebung. Seine Kreuzigung, das Leid welches er auf sich genommen hat und seine letzten Worte (Warum hast du mich verlassen, Vater?", gefolgt von "Es ist vollbracht".) zeigen mir, dass Gott uns niemals verlässt. Wir werden immer zu ihm finden, selbst wenn wir nach dem Tod im Dunkeln tappen und die "Hölle der Umstände" durchleben.
14 Antworten

Die Bibel sagt, dass wir mit Beginn unseres Lebens eine "lebende Seele" wurden. Wir bekamen keine Seele, die nach dem Tod irgendwo hinfliegen würde, sondern wir selbst SIND lebende Seelen:
"Und Jahwe Gott bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch WURDE eine lebendige Seele." (1. Mose 2:7, EB)
Wie geht es mit uns weiter, da wir ja wegen der Sünde unserer Ureltern unvollkommen sind?
"Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben." (Hesekiel 18:4)
Wir alle sind dem Tod unterworfen. Was ist das für ein Zustand — der Tod?
"... was aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewußt, auch haben sie keinen Lohn mehr ... Alles, was deine Hand zu tun findet, das tu mit all deiner Kraft, denn es gibt weder Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheọl [Grab], dem Ort, wohin du gehst." (Prediger 9:5, 10)
Mit anderen Worten: nach dem Tod kehren wir dahin zurück, wo wir uns vor unserer Geburt befanden: in den Zustand der Nichtexistenz:
"Im Schweiße deines Angesichts wirst du Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn aus ihm wurdest du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren.“ (1. Mose 3:19)
Wir leben nach unserem Tod also nirgendwo weiter, weder im Himmel, noch in einer Qualhölle (die die Bibel sowieso nicht lehrt).
Was bleibt von uns übrig? Wir bleiben in Erinnerung bei Gott. Er hat uns sozusagen in ein "Erinnerungsbuch" eingeschrieben:
"Deine Augen sahen sogar den Embryo von mir, Und in dein Buch waren alle seine Teile eingeschrieben Hinsichtlich der Tage, da sie gebildet wurden Und unter ihnen noch nicht einer da war." (Psalm 139:16)
Gott hat gewissermaßen unseren genetischen Bauplan aufgezeichnet (DNS). Anhand dieses Bauplans kann er uns neu erschaffen. Genau das versprach Gottes Sohn — Jesus Christus:
"Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften [Gräbern] sind, seine Stimme hören und herauskommen werden ... zu einer Auferstehung des Lebens" (Joh. 5:28, 29)
Gott führt also Buch über jeden von uns und kann uns nach unserem Tod wieder zum Leben auferwecken:
"Und ich sah die Toten ... und Buchrollen wurden geöffnet. Aber eine andere Buchrolle wurde geöffnet; es ist die Buchrolle des Lebens. Und die Toten wurden nach den Dingen gerichtet, die in den Buchrollen geschrieben sind, gemäß ihren Taten" (Offb. 14:12)
Wo werden wir leben, wenn Gott uns durch seinen Sohn auferweckt?
Eine begrenzte Anzahl wird gemäß Offb. 7:4 zu himmlischem Leben auferweckt. Und der große Rest von uns?:
"Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, Und sie werden immerdar darauf wohnen." (Psalm 37:29)
Wir werden also das wiedererlangt haben, was Adam und Eva verloren haben: ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde in Glück und Frieden.
Dann wird es keinen Tod mehr geben:
"Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“ (Offb. 21:4)
Diese schöne Hoffnung dürfen alle Menschen haben.

Zum ersten, alle Menschen die das Alter der Rechenschaft nicht erreichen, können für ihre Taten nicht bestraft werden. Du kannst zum Beispiel ein Kind (im schlimmsten Fall) nicht für Mord anklagen, da es sich dieser Sache vielleicht gar nicht bewusst ist. Daher hat wohl jedes Individuum sein alter wo er zur Rechenschaft gezogen werden kann, von Gott auferlegt. Wer vorher abscheidet wird, meiner Meinung nach, nicht ins Gericht gerufen.
Zu zweitem, unser erretubg liegt hauptsächlich im Glauben an den Herrn, wir können die besten Werke haben und doch sind sie ohne den Glauben nichts wert.
Roemer 3:28
So halten wir es nun, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.
Roemer 10:14
Wie sollen sie aber anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber glauben, von dem sie nichts gehöret haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger?
Denn ohne Glauben sammeln wir trotzdem Sünden, mit keiner guten Tat könnten wir all unsere Sünden rein waschen, nur mit dem Glauben an den Herrn und das Opfer Jesu.
Ich finde es wirklich toll das du es hinterfragst, einfach blindlings drauflos laufen hilft nicht immer, nur wenn wir Gott bis ins kleinste erforschen finden wir den wahren Glauben.
Aber Jesus hat die "Hölle" als solche immer ganz genau beschrieben, als einen offen der niemals aufhört zu brennen, in einem Gleichnis wiederholt er den Satz drei Mal, früher war das bei den Juden so Gesetz, wiederholt man etwas drei mal so ist es aufjedenfall wahr, egal ob es irgendwo Widersprüche hat, wen du es drei mal sagst so ist es wahr. Und das ist das einzige mal das Jesus etwas drei mal wiederholt um es uns ausdrücklich zu bestätigen.
Markus 9:43-48 So dich aber deine Hand ärgert, so haue sie ab. Es ist dir besser, daß du als ein Krüppel zum Leben eingehest, denn daß du zwo Hände habest und fahrest in die Hölle, in das ewige Feuer,
da ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlischt.
Ärgert dich dein Fuß, so haue ihn ab. Es ist dir besser, daß du lahm zum Leben eingehest, denn daß du zwei Füße habest und werdest in die Hölle geworfen, in das ewige Feuer,
da ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlischt.
Ärgert dich dein Auge, so wirf's von dir. Es ist dir besser, daß du einäugig in das Reich Gottes gehest, denn daß du zwei Augen habest und werdest in das höllische Feuer geworfen,
da ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlischt.
Drei mal wiederholt Jesus dieses Gleichnis über die Hölle.
Ja, so sehe ich Gott auch, als Perfektion, wie auch Jesus. Sowie auch Satan den Feind, aber Gegenspieler wäre in dem Fall meiner Meinung nach falsch. Er ist eher ein Störenfried oder Dieb. Er hat ja kein faires Spiel eröffnet, er wurde wie wir geschaffen, lehnte sich aber gegen den Schöpfer und hat uns auch gezeigt das wir das können, leider machen wir das immer mehr.
Doch leider erkenne ich in deiner eigenen Meinung keine Frage, sollte denn eine vorhanden sein oder wolltest du nur den Sachverhalt aus deiner Perspektive klären?
Ich hoffe ich konnte helfen. 🙏🏻

Ich denke, dass nach Gottes Gnade, Liebe und Vergebung Kinder usw. in den Himmel kommen werden. Recht gut dazu ist der folgende Artikel: Kommen Kinder in den Himmel? | Bibelbund
Das wäre doch fair, wenn Gott Menschen zu sich holt, die dies selbst für sich nicht entscheiden können...
Warum sollten Menschen in den Himmel kommen, die gegen Regime gekämpft haben, aber gar nicht zu Gott wollen, weil sie Atheisten sind?
C. S. Lewis, der Autor von Narnia, hat einmal geschrieben:
"Es gibt keine Lehre, die ich lieber aus dem Christentum tilgen möchte als diese – wenn es nur in meiner Macht läge. Aber sie wird sehr eindeutig durch die Heilige Schrift gestützt und vor allem durch die Worte unseres Herrn selbst; sie ist von der Christenheit niemals aufgegeben worden; und auch die Vernunft stimmt ihr zu. Wird ein Spiel gespielt, dann muß es auch möglich sein zu verlieren. Wenn das Glück eines Geschöpfes in der Selbsthingabe liegt, dann kann niemand sonst diese Hingabe vollziehen, außer das Geschöpf selbst (obwohl viele ihm helfen können, es zu tun); es ist aber auch möglich, sie zu versagen.
Ich würde alles darum geben, mit Überzeugung sagen zu können: »Alle Menschen werden gerettet.« Aber meine Vernunft stellt die Gegenfrage: »Mit ihrem Willen oder ohne ihn?« Wenn ich sage: »Ohne ihren Willen« – bemerke ich sofort den Widerspruch: Wie kann der höchste Akt des Willens, die Selbsthingabe, unwillentlich sein? Sage ich: »Mit ihrem Willen« – so entgegnet meine Vernunft: »Und wenn sie nicht wollen – was dann?«
– C.S. Lewis in „Über den Schmerz“, 119f."

Die kommen am Ende des 1000 - jährigen Reiches (Offb.20,4)
zum Leben (Offb.20,5)
uns haben dann ihre Chance (Jes.65,17-20).

Was geschieht mit Menschen, welche sterben bevor sie das (geistige) Alter der Rechenschaftspflicht erreicht haben oder durch eine Behinderung nie erreichen konnten?
Es braucht keine geistige Reife oder geistiges Alter um errettet zu werden.
Matthäus 18:1-3
1 Zu derselben Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist nun der Größte im Himmelreich? 2 Und er rief ein Kind zu sich und stellte es mitten unter sie 3 und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.
So sieht man hier, das es weder aufs Alter, noch auf die geistige Reife ankommt.

Mit dieser einfachen Logik könnte man alle Kinder einschläfern - Armageddon wäre abgewendet. Anders gesagt: Erwachsen werden hat keinen Sinn, nein, nur den Nachteil, dass man in die Hölle kommen kann.