Woher kommt die teilweise aggressive Gastfreundschaft in muslimischen Ländern?
Es gibt manche Muslime die den Gast so sehr mit dem Essen bedrängen, dass der Gast genötigt wird den Bauch voll zu schlagen obwohl das ungesund ist. Sie sagen zum Beispiel: Iss, Iss, Iss das ist gut. Probier Mal.
Woher kommt das? Obwohl es laut Islam eine Sünde ist zu viel zu essen.
4 Antworten
Was soll das denn jetzt? Jeder schätzt diese herzlichen Menschen und du ziehst selbst diese schönen Eigenschaften in den Schmutz, nur, weil es Muslime sind. Das ist nicht ok.
Die Gastfreundschaft in muslimischen Ländern, die du als "aggressiv" bezeichnest, ist in vielen Fällen kulturell bedingt und nicht unbedingt direkt aus der Religion, sondern aus Traditionen und Bräuchen entstanden.
Gastfreundschaft ist jedoch ein hoher Wert im Islam, aber auch in vielen anderen Kulturen des Nahen Ostens, Asiens und Afrikas.
Der Islam legt großen Wert auf Gastfreundschaft und ermutigt Muslime, großzügig gegenüber ihren Gästen zu sein. Es gibt zahlreiche Aussprüche des Propheten Muhammad, die das Wohl der Gäste betonen. Zum Beispiel sagte der Prophet Muhammad:
„Wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, der soll seinen Gast ehren.“
(Sahih al-Bukhari und Sahih Muslim)
Dies zeigt, dass es als eine fromme Tat angesehen wird, seine Gäste großzügig zu bewirten und sie gut zu behandeln. Gastfreundschaft im Islam ist ein Zeichen der Nächstenliebe und des Respekts.
In vielen muslimischen Ländern ist Gastfreundschaft nicht nur eine religiöse Pflicht, sondern auch ein kultureller Stolz. Es wird als Respektlosigkeit angesehen, einen Gast nicht reichlich zu bewirten.
Wenn ein Gast nicht genug isst, könnte das als Zeichen gesehen werden, dass das Essen oder die Gastfreundschaft nicht gut genug war. Daher versuchen viele Gastgeber, sicherzustellen, dass der Gast zufrieden ist, auch wenn es manchmal als „aufdringlich“ empfunden wird.
Die wiederholte Aufforderung: „Iss, iss, iss!“ oder das Ermutigen, mehr zu probieren, ist oft eine Ausdrucksform der Großzügigkeit und soll den Gast ehren.
In manchen Kulturen wird es als Zeichen der Wertschätzung verstanden, wenn ein Gast viel isst, und der Gastgeber fühlt sich verpflichtet, sicherzustellen, dass der Gast rundum zufrieden ist.
Es stimmt aber, dass im Islam Maßhalten und Nicht-Überessen wichtig sind. Der Prophet Muhammad sagte:
„Es reicht dem Sohn Adams, einige Bissen zu essen, um seinen Rücken gerade zu halten. Wenn er mehr essen muss, dann sollte er ein Drittel für sein Essen, ein Drittel für sein Trinken und ein Drittel für seine Atmung lassen.“
(Sunan Ibn Majah 3349)
Das bedeutet, dass Muslime aufgefordert werden, nicht übermäßig zu essen, sondern in Maßen, um ihre Gesundheit zu bewahren. Die übermäßige Ermutigung zum Essen steht also nicht in direktem Einklang mit den islamischen Lehren, sondern ist eher ein kultureller Überschwang an Gastfreundschaft.
Man sollte nie Glauben und Kultur vermischen.
Der islam ist eine Wüstenreligion. Sie entstand unter Beduinen. Ich denke mir, die Gastfreundlichkeit hängt eben genau damit zusammen.
Du stellst etwas sehr übertrieben dar. Im übrigen hat man es durchaus in der Hand, ob man Nachschlag angeboten bekommt: man isst etwas langsamer, was eh gesünder ist, als es viele hierzulande tun. Und man kann immernoch höflich nein sagen, auch gern 3x. In der Regel hört das nach dem 3. Male auf. „Aggressive Gastfreundschaft“ ist übrigens ein ziemlich abschätziger Begriff und ist eigentlich ein Zeichen von Unhöflichkeit und Undankbarkeit. Das sollte man besser unterlassen.
Das kommt davon, dass man zeigen will, was man hat, gerade dann, wenn man eigentlich nicht so viel hat. Ist ja bei deren Hochzeiten auch so. Ich empfinde das allerdings nicht als unangenehm sondern als nette Geste, auch wenn hinterher manchmal einfach zu viel Essen weggeschmissen wird.
eine Mischung zwischen kulturellen Einflüssen und Religion. Die Kultur ja prägt. Man sollte natürlich nicht allzusehr in Schubladen denken, aber in anderen Ländern herrscht eben eine andere Mentalität. Man sagt, Nordafrikaner laden Leute gern zu sich nachhause ein, und die Araber der Halbinsel laden dich ins Café ein. Mir als Nordafrikaner ist zweiteres sehr viel lieber. Was mich an Arabern der Halbinsel dennoch stören würde, ist das Energielevel im sozialen. Was man auch so aus nichtmuslimischen Mittelmeerländern kennt. Extrovertiert, bis tief in die Nacht wach (weils tagsüber oft zu heiß zum Leben ist) etc.
Ich als introvertierter Mensch, der ganz gut mit einem Menschenkontakt pro Monat leben könnte, hab da auch manchmal zu kämpfen mit den sozialen Regeln. Ist nunmal so. Diejenigen die dich zum Essen drängen, haben keine böse Absicht, sondern finden es ganz normal. Genauso würden sie es vllt als komisch ansehen, wenn du ihnen essen anbietest und nach dem ersten Nein sofort zurückziehst, und es halt net noch 50 weitere Male anbietest.
ja, eigentlich ist völlerei nicht gern gesehen im Islam. Sünde, weiß ich nicht.
der Islam lehr einerseits Gastfreundschaft. Könnte also teilweise daher kommen. Aber nicht nur. Wie gesagt, warme nichtmuslimische Länder sind da ähnlich.
Aber woher kommt diese kulturelle Gastfreundschaft? Lag es daran, dass damals die Gäste arm waren und ihren Hunger verstecken wollten? Dadurch musste der Gastgeber sie nötigen zu essen.