Wofür ist dieser Lammfell-Gurt um der Brust?

3 Antworten

Es handelt sich aber dennoch um ein Vorderzeug, einen Brustgurt, der mit einem Lammfell abgepoltert wurde, weil das Pferd sonst vermutlich zu Scheuerstellen neigt. 

Man nutzt diesen Gurt, damit der Sattel nicht nach hinten rutschen kann. Wenn das Pferd kein Martingal braucht, dann wird eben keins reingeschnallt. Aber wenn der Sattel diesen zusätzlichen Halt braucht, dann benötigt man das Ding.

Ich vermute, du meinst ein Vorderzeug. Das ist da, damit der sattel nicht nach hinten rutscht, oder / und um ein Martingal zu halten.

Lammfell kann man da genau wie beim Sattelgurt drum machen, damit es weniger reiben kann und den Schweiß aufsaugt.

Achso, danke! :) Und nein, da war kein Martingal befestigt.

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Ein guter Reiter setzt ein Vorderzeug nicht deshalb ein, weil der Sattel so schlecht angepasst ist, dass er rutscht, sondern weil die Pferde bei Sprüngen dieser Größenordnung so große Bewegungen machen, dass auch der best angepasste Sattel je nach Körpergeometrie des Pferdes und seiner Art, die große Bewegung auszuführen, mal rutschen kann.

Leider sieht man viele Reiter in viel niedrigeren Springen und mit Pferden, wo es anatomisch definitiv möglich ist, den Sattel entsprechend anzupassen, ebenso mit Vorderzeug reiten. Es wird so oft der Sinn der Sache verkannt und einfach nachgeahmt.

Leder auf der Haut des schwitzenden Pferdes muss viel mitmachen. Schweiß verträgt das Leder schlecht und der Haut des Pferdes ist es auch lieber, wenn der Schweiß weg kann, weshalb Lammfell oder Dekubitusfell auch gute Sattelunterlagen für lange Sattelnutzung (lange Ritte o.ä.) sind. Lammfell zwischen Sattelunterlage und Sattel hingegen ist eine Fehlanwendung, weil dem Menschen vorm Reinigen graut ;-)

Eine Martingalgabel kann da oft eingehängt werden, wobei das Martingal nicht das Pferd "braucht". Das Martingal bietet dem Pferd ganz einfach die Sicherheit, dass wenn der Reiter mit dem Zügel in der Hand über den Pferdekopf "absitzt" keine so große Zügelschlinge rumhängt. Würde sie groß hängen, bestünde die Gefahr, dass das Pferd im auslaufen rein tritt und sich mit der Trense verletzt. DAS ist der Sinn eines Martingals. Leider verschnallen viele Reiter diese Dinger so kurz, dass der Zügel gebrochen wird, was schlicht und ergreifend Missbrauch ist. Bei korrekter Verschnallung lässt man das Pferd seinen Kopf so weit wie möglich heben und stellt sicher, dass die Ringe bis in die Ganaschenbeuge reichen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

das ist wahr

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