Wo hört die Wissenschaft auf und wo fängt Religion an?
Ab bestimmten Punkten kann ja nur die Wissenschaft oder Religion das Richtige sein.
z.B bei der Evolutionstheorie, der Entsehung der Erde usw.
Aber zusagen, dass die Wissenschaft nie Recht hat, wäre ja auch sehr dumm.
Darum die Frage: Wo hört die Wissenschaft auf und wo fängt die Religion an.
16 Antworten

Grüß Dich kL098
Das ist eigentlich nicht trennbar wenn man das genau betrachtet. Albert Einstein war der Meinung: "Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind".
Es gibt zwar keine allgemeine Definition von Religion. Aber es gibt eine sehr nahekommende Definition. Und zwar ist das die von Gustav Mensching, die wohl am ehesten den Begriff erklärt.
„Religion ist erlebnishafte Begegnung mit dem Heiligen und antwortendes Handeln des vom Heiligen bestimmten Menschen“.
Da wäre aber noch zu klären, was heilig bedeutet:
Wikipedia:
Heilig bezeichnet etwas Besonderes, Verehrungswürdiges und stammt wortge-schichtlich von Heil ab, was sich abgeschwächt noch in heil („ganz“) wiederfindet. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist heilig ein im Zusammenhang mit Reli-gion gebrauchter Begriff mit der zugedachten Bedeutung „einer Sphäre des Göttlichen, Vollkommenen oder Absoluten angehörig“.
Heiligkeit muss aber keineswegs allein auf einen Gott oder allein auf irgendwelche Götter oder andere ähnliche Wesen oder allein auf Tiere bezogen sein, sondern es darf auch das ganze Leben selbst sein, mit all seiner Vielfalt, mit seinen Härten und Widersprüchen und mit seinen schönen und erhabenen Seiten, welches als besonders verehrungswürdig erlebt und angesehen werden kann. Denn im Universum und auf der Erde steckt in Allem eine schöpferische Kraft, das Eine oder das Große Geheimnis wie die Indianer sagen oder auch ES, kein Du wie ein Gott, was auch in uns und durch uns wirkt.
Alles aus Einem
Eines in Allem
Und Leben ist für mich alles Lebendige, einschließlich uns selbst, alles was wir mit den Sinnen aufnehmen und die Materie. Das ganze Universum ist der Ort, damit hier Leben gedeihen kann. Und unter ALLES ist wirklich AlLLES gemeint, nichts aber auch gar nichts ist ausgeschlossen!
Albert Einstein stellte für sich folgendes absolut klarstellend fest:
„Das Wort Gottes ist für mich nicht mehr, als der Ausdruck und das Produkt menschlicher Schwächen. Die Bibel ist eine Sammlung ehrbarer, aber dennoch primitiver Legenden, welche doch ganz schön kindisch sind. Keine Interpretation, wie feinsinnig sie auch sein mag, kann das für mich ändern. Ich glaube nicht an einen persönlichen Gott und ich habe dies niemals geleugnet, sondern habe es deutlich ausgesprochen. Falls es in mir etwas gibt, das man religiös nennen könnte, so ist es eine unbegrenzte Bewunderung der Struktur der Welt, so weit sie unsere Wissenschaft enthüllen kann.“
Diese Aussage ist eindeutig! Man kann wohl davon ausgehen, dass er jede Glaubensrichtung meinte, in denen Geister und Götter verehrt werden oder sich auf einen persönlichen Gott bezogen wird. Zwar ist das Wort kindisch in diesem Zusammenhang abwertend gemeint, denke ich, aber das sollte man aus seiner eigenen religiösen Familiengeschichte heraus verstehen, die für ihn in manchem religiös-traumatisch war. In seinem Glaubensbekenntnis von 1932 hat Einstein nochmal seine Art von Religiosität präzisiert:
„Das Schönste und Tiefste, was der Mensch erleben kann, ist das Gefühl des Geheimnisvollen. Es liegt der Religion sowie allem tieferen Streben in Kunst und Wissenschaft zugrunde. Wer dies nicht erlebt hat, erscheint mir, wenn nicht wie ein Toter, so doch wie ein Blinder. Zu empfinden, dass hinter dem Erlebbaren ein für unseren Geist Unerreichbares verborgen ist, dessen Schönheit und Erhabenheit uns nur mittelbar und in schwachem Widerschein erreicht, das ist Religiosität. In diesem Sinne bin ich religiös.(…).“
Fazit:
Das Wunder des Seins zu erkennen und zu erleben und davon ergriffen zu sein, ist tiefste Religiosität. Der Glaube ist Inhalt von Religion und die Spiritualität ist die Umsetzung des eigenen Glaubens ins Handeln im eigenen Leben.
Das macht beides Deine eigene Religion aus. Aber es ist Deine und nur Deine und kann und darf nicht anderen aufgezwungen werden.
Frei sei der Geist und ohne Zwang der Glaube!
Du selbst bestimmst was Dir heilig ist und was Du dann glaubst und nur Du allein hast die Verantwortung dafür. Das kann Dir niemand abnehmen bzw. keiner für Dich übernehmen. Denn Dein Glauben bestimmt Dein Leben!
Aus dieser Sicht sollte Wissenschaft Bestandteil von Religion und Religiosität die Folge von Wissenschaft.
"Wer nichts weiß, muss alles glauben".
Marie von Ebner-Eschenbach
Oder anders ausgedrückt: wer zuwenig weiß, muss all zu oft zu viel glauben!
Mache die Welt zu Deinem Tempel. Gehe hinein, um dort das Leben zu verehren.
Herzlichen Gruß
Rüdiger
Ich weiß das auch aus eigener Erfahrung

kl098
Vielleicht noch dies, das fällt mir gerade ein und muss ich los werden; ich hoffe Du verstehst mich:
Religiosität als die Möglichkeit von dem, wie Leben in Erscheinung tritt, wie beispielsweise der Anblick des sternenübersäten Universums in der Nacht oder eine schöne Blume oder ein überwältigender Sonnenuntergang aber auch ein Vulkanausbruch oder der Anblick der vielen Tiere auf der Erde, ergriffen werden zu können, scheint uns Menschen angeboren zu sein! Dies Gefühl bewerte ich als religiöses Gefühl und es ist ein besonderes Gefühl das und mit keinen anderen Gefühlen verglichen werden kann. Und das darin auch die Liebe eine zentrale Rolle spielt, Liebe zum Leben, zur Natur, zu den Tieren und zur Gesamtheit der Menschenheit und zum einzelnen Menschen, das scheint mir einleuchtend. Und das Wissen und Wissenschaft dieses Gefühl verstärken kann wenn man sich dafür öffnet, ist meines Erachtens einsehbar.

kl098
Vielen Dank für den Stern. Der hat mich sehr gefreut! :-)

Dieses Video zeigt sehr viele wissenschaftliche Fehler des Korans , also Aussagen von Allah auf , da der Koran angeblich das Wort Gottes/Allahs ist :
Quellen werden ebenso angegeben.

Danke, aber meine Frage war nicht ob der Koran Recht hat oder nicht. Ich wollte nur erfahren wo man anfängt an Religion zu glauben.
Trotzdem danke.

Ach so, dass kann ich dir leider nicht beantworten... Ich habe es so verstanden, wo man an Religion und Wissenschaft glaubt und wenn im Islam was steht, dass die Sonne in etwas wässrigen verschwindet, dann glaubt man mehr der Wissenschaft, Aber ansonsten an die Religion denke ich mir. Wurden ja schon sehr viele Dinge im Islam widerlegt die ja Allah, also Gott erfunden hat bzw. selbst erschaffen hat und trotzdem glauben noch viele daran, dass der koran das Wort Gottes in einem Buch ist

Naja ist auch eher so eine meinungsache. Ich glaube keiner kann hier eine definitive Antwort geben

Meiner Meinung nach muss mann für beides nicht eine grenze ziehen,denn es gibt sehr viele sachen wo durch die heiligen bücher sei es der koran oder die bibel ein teil dazu bei getragen haben die Wissenschaft zu verbessern oder sogar durch irgendein Gesetz es zu fordern z.B. in koran heißt eine sure das du zu mekkah beten sollst das ist in saudi Arabien,aber da man in 9 jh nicht wusste wo z.b. von Spanien mekkah ist musdte man eine Mathematische formel entwickeln die heutzutage auch zu Astronomie zählt indem man durch die sterne die wickeln bestimmt, und da wusste man auch das die erde rund ist (das sage nicht ich sondern der Wissenschaftler Jim-Al khalili in seinem buch Im Haus der Weisheit)
Also hat es dadurch die Wissenschaftler damals eine Herausforderung gestellt die sie gemeistert haben,aber leider wurde diese lehre schnell nachdem Untergang der damaligen Herrschaft vergessen.
Insgesamt kann man also nicht direkt ein grenze ziehen.
(Ich kann kein Beispiel aus dem bibel nennen da ich ein muslime bin, und deshalb noch nicht die bibel gelesen habe aber ich schätze dass die bibel auch durch irgendeine sache dazu beigetragen hat)

Deine Frage ist sehr ungenau, weil es so viele Dimensionen gibt, in denen man einen solchen Punkt vermuten könnte. Philosophen verstehen Wissenschaft traditionell in zwei Dimensionen:
1) Normativ. Das heißt, dass Ideen ein gewisses Maß an Vernunft haben müssen, um als wissenschaftlich durchzugehen. In dieser Dimension hört Wissenschaft dort auf, wo Pseudowissenschaft beginnt: Verschwörungstheorien, Kreationismus, Klimwandelleugung zum Beispiel. Auch eine persönliche Meinung ist nicht dasselbe, wie eine wissenschaftliche Theorie; es wäre aber sehr streng sie deswegen gleich als pseudowissenschaftlich zu bezeichnen.
2) Naturalistisch: Laut der Lehre vom methodischen Naturalismus erforscht die Wissenschaft die Natur und nicht die Mathematik, Metaphysik oder Ethik.
Religion hat kein bestimmtes Gebiet und erfüllt keine bestimmte vernünftige Norm. Überzeugungen über Ethik, Metaphysik und die Natur können alle religiös sein, wenn sie in einem Katechismus aufgenommen werden. Mathematische Überzeugungen theoretisch auch, aber mir ist kein solcher Fall bekannt. Religion wird oft als irrational belächelt, und das trifft auf viele Überzeugungen zu. Aber manche religiösen Ideen können auch von vernünftigen Überlegungen bestätigt werden. Von Religionsgründern wie Jesus würde ich vermuten, dass sie gute Menschenkenner waren und daher zu vernünftigen Aussagen über die menschliche Natur fähig waren; heutzutage haben wir die Psychologie dazu. Ich würde Religion daher eher als vernunftblind bezeichnen, statt als unvernünftig. Vernunft spielt keine Rolle und wird daher weder angestrebt noch vermieden.
Religion und Wissenschaft können sich daher auch überlappen. Jede beliebige wissenschaftliche Theorie kann theoretisch dasselbe aussagen, wie eine Überzeugung innerhalb einer Religion.

Eine Charakteristik der Wissenschaft ist das wir uns empor irren. Es ist prinzipiell möglich jede wissenschaftliche Erkenntnis zu widerlegen. Es ist grundsätzlich jedem möglich an der Wissenschaftlichen Diskussion teilzunehmen.Die Religionen haben dagegen meist unumstößliche Grundsätze.


.....und verkünden unabänderliche, entgültige Wahrheiten.
Wissenschaft ist dagegen ein oft mühsamer Weg des "Error and Trial".....wo jederzeit ein "Update" möglich ist wenn neue Erkenntnisse vorliegen.
Religionen lassen dies nicht zu, denn es ist seit Jahrtausenden alles "in Stein gemeißelt"😏😣
Nachtrag, Korrektur an kL098:
Aus dieser Sicht sollte Wissenschaft Bestandteil von Religion sein und Religiosität die Folge von Wissen (oder auch Wissenschaft).