Wir haben die Menschen im Mittelalter ihre Zeit rum gekriegt?
Damals im Mittelalter gab es kein TikTok. Kein Instagram, kein Facebook. Wie haben die Menschen dort ihre Zeit verbracht?
17 Antworten
Wir haben die Menschen im Mittelalter ihre Zeit rum gekriegt?
Mit etwas, das für die Generation "Znäppschätt" nicht mehr so "krass" und "hygge" ist: mit Arbeit.
Damals gab es für die meisten Menschen keine Lohnarbeit: du hast deinen eigenen Hof bewirtschaftet, und wenn du aus Faulheit nichts gesät hast, dann gab es auch nichts zu ernten. Dann kam kein Bürgergeld, sondern der Hungertod. Manchmal kam der auch, obwohl man hart gearbeitet hat - schlechtem Wetter, Krieg, Krankheiten oder Raubüberfällen sei "Dank".
"Gesetzliche Arbeitszeiten", "Urlaub" oder "Lohnfortzahlung im Krankheitsfall" gab es nicht. Der Tag begann mit den ersten Sonnenstrahlen und endete mit Anbruch der Dunkelheit. Freizeit gab es höchstens im Rahmen von Festen und Feiern, die im Mittelalter tatsächlich sehr viel häufiger stattfanden als heutzutage. Der Kalender wurde vom christlichen Glauben bestimmt, es gab sehr viele religiöse Feier- und Gedenktage, an denen Arbeit teilweise ausdrücklich verboten war. Diese Tage schufen ein kleines Fenster der Erholung in einem von Mühsal und Unsicherheit geprägten Leben.
Es war ein hartes Leben, das sich die Menschen von heute kaum noch vorstellen können. Ganz besonders nicht die Jahrgänge, deren Leben sich um "TikTok", "Instagram" oder "Facebook" dreht.
Schöner Beitrag - doch du hast die Frauen vergessen. Diese Kinderschar, die man damals quasi als Rentenversicherung hatte, machte auch viel Arbeit. Ebenso der Haushalt: Es gab - man soll es nicht glauben - keine Waschmaschine oder Saugroboter.
Man hat gearbeitet. Davon hing das Leben ab. Und ja, auch Kinder haben gearbeitet und sich nützlich gemacht.
Mit anderen dingen. Selbst vor 30 jahren gab es noch nichteinmal internet.
Grundsätzlich: Die menschen haben durchaus mehr gearbeitet. Der Tag wurde als arbeitstag genutzt.
Wie andere schon sagten: Felder bestellen, sich um tiere kümmern, Feuerholz etc. beschaffen. Aber auch in den städten hatte man im handwerk durchaus viel zu tun.
Die menschen wussten aber durchaus auch wie sie ihre freizeit verbringen können. Da war gemeinschaft oft angesagt. Seis die dorfgemeinschaft an sich. Oder die schenke in der stadt oder eben die Familie selbst.
Spiele gabe es ja durchaus auch. Und man hat sich geschichten erzählt. Handarbeit war nicht nur arbeit sondern durchaus auch gleichzeitig hobby. So werden manche vieleicht gescnhintzt haben. Frauen waren am Stricken oder häkeln etc.
Der mensch ist erfinderisch. Der findet schon was um sich zu beschäftigen.
Die waren von Früh bis Spät auf den Beinen. Die mussten den ganzen Tag arbeiten, obendrein auch noch Wasser schleppen, Holz sammeln, es sägen und spalten, die Kinder und die Tiere versorgen, Wäsche mit der Hand waschen und so weiter. Die hatten keine einzige Minute frei. Selbst wenn es Facebook damals schon gegeben hätte, dafür hätten sie keine Zeit gehabt.
Die hatten oft ein Abendprogramm mit Festen, Theater, Musik und viel Gemeinschaft.
Ansonsten hat das Fußvolk auch oft den ganzen Tag geschuftet.
Manche haben ihr Leben lang Bücher geschrieben, geforscht oder sind in Kriege gezogen.
Alles in allem würde ich aber sagen, die die nichts davon taten hatten immer ihre festen Rituale.
Sehr interessante Frage liebe/r Geldgeier :)
Geschichte ist ein wundervolles Thema, über das ich hier gerne mehr und ausführlicher lesen würde.
edit:
Natürlich haben die auch allerhand Drogen und Alkohol konsumiert, da das Reinheitsgebot erst relativ spät erfolgte. Da ging bestimmt auch jede Menge Zeit für trippy Gedanken ins Land. Woher sonst sollen all unsere Sagen, Mythen und verwunschenen legendären Orte stammen.
Weiters hatten sie es auch noch relativ hart ums Überleben zu kämpfen und ihren Alltag zu meistern :)
Soziale Konflikte zB waren noch potenziell lebensgefährlich, auch im Umgang miteinander gab es viel zu tun!