Wieviel Prozent Provision bekommen die Supermärkte (Edeka,Aldi) dafür, dass Sie die Lebensmittel von großen Unternehmen (Nestle, Coca-Cola & Company) verkaufen?

3 Antworten

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Wieviel A4 Seiten darf die Abhandlung zu dieser Thematik haben ?

Ich mache es eher kurz, sofern das Produkt kein Alleinstellungsmerkmal hat (haben die wenigsten) werden neben den jährlichen Konditionsverhandlungen sogenannte Listungsgebühren bei den meisten Einzelhändlern verlangt. Oder "Paketpreise". Von den ganzen Einkäuferspielchen wie Hochzeits- und Jubiläumsrabatten ganz abgesehen.

Für eine nationale Neulistung in ca. 3000 Märkten werden pro Produkt ganz schnell fünfstellige Beträge fällig. Und da muß nicht zwingend eine 1 oder 2 ganz vorne stehen. Eventuell darf der Konzern auch die Eigenmarke des Händlers zum Selbstkostenpreis produzieren, damit er seinen Markenartikel daneben stellen darf (und nur an dem verdient er dann auch Geld).

Richtig teuer wird es bei neuen Produktreihen (also mehr Platz im Regal), da darf schon mal die Erstausstattung für alle Märkte kostenlos angeliefert werden. Wobei dies die Konzerne auch "schlucken", mittelständische Produzenten eher weniger.

Um Deine Frage zu beantworten: Provisionen im Sinne einer Belohnung für den Verkaufserfolg fließen nicht. Das ist ein Modell der Industrie und der Versicherungswirtschaft.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 30 Jahren in der Lebensmittelbranche unterwegs ...

Vielen Dank für die schnelle Antwort. 

Weißt du zufällig noch mehr über die Kostenverteilung? Also wie werden die Lebensmittel ins Lager vor Ort transportiert (wer bezahlt das)? Was passiert wenn die Produkte aus dem Sortiment genommen werden? Wieviel Platz darf für die Neulistung beansprucht werden? Werden diese Kosten jährlich gezahlt? 

Wie ist das, wenn Produkte über das Internet verkauft werden? allyouneedfresh oder mytime? Läuft das da genauso ab?

ich weiß das sind viele Fragen, aber mich interessiert das sehr. Vielen Dank.

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@isdvba72h

Ist ja auch ein interessantes Thema wenn man nicht drin steckt ;-)

Der Einzelhandel wird über Zentralläger bedient, entweder liefert der Produzent frei Haus oder der Händler holt sogar bei diesem ab, dann werden ab Werk Preise verhandelt. Die Verteilung auf die Märkte ist Sache des Händlers. Ausnahmen bilden heutzutage nur noch Firmen mit eigenem Außendienst ( Tchibo z.B.), Mehrweg-Getränkelieferanten und sogenannte Rack-Jobber. Bei letztgenanntem bestellt der Außendienst und räumt in der Regel bei seinem nächsten Besuch ein, aber das machen nur noch Gewürzfirmen und bestimmte Frische- / Convenience- oder Feinkostanbieter. Denn dieser Service kostet mehr als jede Belieferung an ein Zentrallager.

Bei Auslistungen wird das Produkt ausverkauft und das war es für den Händler. Der Produzent wird bemüht sein diesen Platz mit einem eigenen, anderen Produkt wieder zu belegen. Alles Verhandlungssache. Wenn der Hersteller seine "Hausaufgaben" regelmäßig nicht macht, sind Arbeitsplätze in Gefahr. Regalbelegungen werden permanent den Listungen angepasst, die Größe des Produktes spielt da keine große Rolle.

Im Internet läuft das mit den Listungen genauso. Hinter mytime steht ja Bünting, der im Norden Deutschlands mit Famila eine bekannte Lebensmittelkette besitzt. Allyouneed...keine Ahnung, ob die neben DHL noch einen Kooperationspartner bei den Händlern haben. Aber da dürfte es ähnlich laufen. Ohne "Eintrittsgeld" läuft im Handel seit Jahrzehnten nicht viel für die Produzenten.

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@Brunnenwasser

Ich habe noch eine Frage. FAlls du das hier liest...

Wie kann Edeka einen so großen Umsatz machen? Angenommen sie würden im Schnitt 50.000 pro Produkt bekommen. Dann müssten Sie 1 Million Produkte im Sortiment haben?! Mir erscheint dann auch nicht ganz logisch wieso deren Umsätze seit Jahren so stark wachsen... Sie haben doch nicht mehr Produkte im Sortiment? Und der Listungspreis kann doch um 60% zulegen in 10 Jahren?! (2004-2014)?

Würde mich über ne Antwort freuen :) 

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@isdvba72h

Du stehst jetzt aber ganz schön auf der Leitung. Der Umsatz wird in erster und zweiter Linie über Verkäufe generiert. Listungsgebühren sind nur die Sahne obendrauf und werden zur Gewinnmaximierung gerne mitgenommen. Zudem sind dies einmalige Effekte, nur neu zu generieren bei Sortimentsänderungen.

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@Brunnenwasser

Ok. Jetzt macht das auch wieder alles Sinn :D 

Und weißt du wie da die Margen sind? Also zum Beispiel für ne Coca Cola. Also Einkaufspreis und Marge..

Danke :)

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Hab vor Jahre mal ein Artikel gelesen über die Super Märkte in Frankreich, das muss das gleich sein in den anderen Ländern.
Die Hersteller bezahlen den Super Märkte eine Summe nach Größe für den Platz die sie nehmen für ihren Produkte. Vielleicht deswegen verschwinden manche Produkte aus den Regalen, da es nicht rentabel ist, oder das sie neue Produkte auf den Markt bringen und sie nur für cm an Platz Miete bezahlen möchten
Auch die Angeboten werden vom Hersteller getragen,. Für bekannte Marken ist es ein muss Repräsentiert sein

tja das werden die wohl nur selber wissen. Habe ich mich auch schonmal gefragt das wird unterschiedlich sein.