Wieso werden sehr zurückhaltende und unauffällige Menschen so oft als komisch und unsympathisch empfunden?

5 Antworten

Das ist ja nicht unbedingt der Fall -  zumindest wenn die Person zumindest freundlich lächelt und interessiert wirkt und auch mit Menschen spricht, wenn es sich ergibt.

Oder verstehst du unter "zurückhaltend" dass einer nicht mal dann die Zähne auseinander bekommt, wenn er von Familie oder Bekanntenkreis angesprochen wird?

Wenn gar kein Gespräch möglich ist, weil nur einsilbig geantwortet wird, macht es halt keinen Spaß mit der Person zu tun zu haben und man gewinnt den Eindruck, die Person habe keine soziale Kompetenz.

Wir haben in der Familie so einen Fall. Kommt zu jeder Feier aber man fragt sich warum eigentlich. Selbst wenn jemand sich bemüht die Person einzubeziehen ist kein Gespräch möglich, da immer nur einsilbig geantwortet wird und auch keine Gegenfrage kommt. Z. B. herzige Begrüßung der Person und Versuch zum Smalltalk: "Hey, wie geht es Dir?" Antwort: "Ganz gut". Dann ist man selbst wieder am Zug.

Das macht auf Dauer keinen Spaß und irgendwann versucht man es gar nicht mehr. Es ist einem egal ob die Person kommt oder nicht, weil man eh nichts mit ihr anfangen kann. Steht dann immer still in der Ecke und zieht ein missmutiges Gesich - aber selbst schuld.

Unsere Gesellschaft will uns vorschreiben, wie wir sein sollten: Stark, intelligent, gutaussehend. Das wird uns auch in der Werbung suggeriert. Wer diesem Ideal nicht entspricht, fällt durch. Und trotzdem sich viele für intelligent halten, fallen sie auf die Werbung rein, welche nichts als Lüge ist! Das finde ich so schizophren. Deswegen fallen mir die Menschen auf, die anders sind: Anders aussehen, sich anders geben. Ich möchte den Menschen hinter der Fassade kennenlernen. Ich hasse Lackies (Lackaffen in Anzügen). Im Grunde sind wir alle unauffällig, aber viele von uns werden so erzogen, dass sie sich als was besseres empfinden. DIE sind oberflächlich und unsympathisch! Ich denke, auch zurückhaltende Menschen können eine Menge erreichen und schaffen mehr, als sie sich eingestehen. Und wenn sie etwas erreicht haben, dann auf ehrliche Weise und nicht so falsch wie die Schönlinge. Mir sind Schönlinge unheimlich unsympathisch!

Zurückhaltende Menschen sind normalerweise nicht so gut darin, eine Unterhaltung aufrecht zu erhalten. Die unangenehme Stille ist dann halt ein Minuspunkt. Ausserdem kann Zurückhaltung auch als Arroganz missverstanden werden.

Das geht zurück in die Steinzeit, wo man sich dem stärksten und mutigstem angeschlossen hat, um zu überleben, dadurch ist ein Urinstinkt entstanden, der auch bei uns im Unterbewusstsein verankert ist.

Ich empfinde zurückhaltende Menschen keineswegs als unsympathisch, eher im Gegenteil. Wie kommst du auf deine Behauptung?