Wieso können Wale nicht wie Fische unter Wasser lange schwimmen bzw. tauchen?

8 Antworten

Weil Wale (Cetacea) Säugetiere (Mammalia) sind, genau wie du und ich. Die Vorfahren der rezenten (heute lebenden) Wale waren huftierartige Landbewohner. Genau wie die Seekühe (Sirenia), mit denen Wale allerdings nicht näher verwandt sind, haben sie sich sekundär wieder an ein Leben im Wasser angepasst. Die nächstlebenden Verwandten der Waltiere sind die Flusspferde (Hippopotamidae), deren Schwestergruppe sie bilden. Gemeinsam bilden Wale und Flusspferde das Taxon Whippomorpha. Weil die Flusspferde damit verwandtschaftlich gesehen den Walen näher stehen als jeder anderen Gruppe von Paarhufern, zu denen sie traditionell gezählt werden, müssen die Wale sogar zu den Paarhufern gezählt werden, da das Taxon sonst paraphyletisch wird, d. h. nicht alle Nachfahren eines gemeinsamen Ahnen enthält. Das monophyletische Taxon aus den traditionellen Paarhufern ("Artiodactyla") und den Walen bezeichnet man heute als Cetartiodactyla. Das heißt also im Klartext: Wale sind nichts anderes als Paarhufer, die sich an ein Leben im Wasser angepasst haben.

Charakteristisch für Wale ist z. B., dass ihr Körper stromlinienförmig ist, um den Wasserwiderstand möglichst gering zu halten. Aus dem gleichen Grund haben Wale ihr Fell bis auf winzige Reste fast vollständig verloren. Äußere Ohrmuscheln besitzen Wale ebenfalls nicht mehr. Dennoch ist der Gehörsinn für viele Wale von enormer Bedeutung (Echolot). Auch Schweißdrüsen scheinen Wale nicht mehr zu besitzen. Die brauchten sie auch nicht mehr, denn im Wasser ist die Gefahr einer drohenden Überhitzung kaum gegeben. Der Körper kann aber auskühlen und weil ihnen ein wärmendes und isolierendes Fell fehlt, haben sie eine dicke Fettschicht unter ihrer Haut entwickelt, den so genannten Blubber. Viele Walarten sind in der Vergangenheit wegen des Blubbers fast ausgerottet worden. Der Blubber diente nämlich noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein als wichtiger Rohstoff, aus dem u. a. Lampenöl und sogar Margarine hergestellt wurden. Die Vordergliedmaßen der Wale sind zu Flossen umgewandelt worden, den Flippern. Mit ihnen können Wale im Wasser steuern. Die Hintergliedmaßen haben die rezenten Wale hingegen vollständig verloren. Auch ihr Beckengürtel ist bis auf winzige Reste fast vollständig verschwunden. Für den Antrieb sorgt hingegen die Schwanzflosse (Fluke). Sie steht, anders als bei Fischen, horizontal und nicht senkrecht und besteht nur aus weichem Bindegewebe, hat also keinen knöchernen Anteil wie bei den Fischen. Manche Walarten (aber nicht alle) haben außerdem eine Rückenflosse (Finne), die wie ein Kiel für Stabilität im Wasser sorgt.

Anders als Fische haben Wale keine Kiemen. Weil sie von landlebenden Urahnen abstammen, besitzen Wale Lungen. Aus diesem Grund müssen Wale auch von Zeit zu Zeit auftauchen und Luft holen, andernfalls ersticken sie. Um nicht vollständig aus dem Wasser tauchen zu müssen, sind die Atemöffnungen auf den Rücken verlagert. Sie werden Blasloch genannt. Wenn Wale auftauchen und ausatmen, sieht man eine charakteristische Fontäne, den Blas. Ausgewiesene Walexperten können anhand der Blasform sogar sagen, von welcher Walart er stammt. Obwohl er wie eine Wasserfontäne aussieht, ist der Blas in Wahrheit nichts anderes als ausgeatmete Luft. Beim Ausatmen wird die komprimierte Luft aber entspannt und kühlt ab. Der Wasserdampf in der Luft kondensiert dann und bildet kleine Wassertröpfchen - ähnlich wie es auch passiert, wenn wir bei besonders kalter Luft atmen und sich dann die charakteristischen "Dampfwölkchen" bilden.

Obwohl Wale Luft holen müssen, können viele von ihnen dennoch erstaunlich lange unter Wasser tauchen. Pottwale (Physeter catodon) tauchen mehrere tausend Meter tief und können dort bis zu zwei Stunden ohne einen einzigen Atemzug holen zu müssen, verbringen. Möglich machen das verschiedene Anpassungen. So haben beispielsweise das Sauerstofftransportmittel im Blut (Hämoglobin) und das im Muskelgewebe (Myoglobin) eine höhere Affinität zum Sauerstoff, können also mehr Sauerstoff speichern. Man könnte meinen, Wale würden beim Tauchen vorher kräftig einatmen, in der Tat atmen sie vorher aber aus. Sie reduzieren so das Volumen ihrer Lunge und können leichter tauchen. Außerdem, so glauben Forscher, wird dadurch die Taucherkrankheit verhindert. Beim Tauchen steigt mit zunehmender Tiefe der Druck. Dadurch lösen sich Luftgase (v. a. Stickstoff) im Blut und in den Organen. Taucht man zu schnell wieder auf, verringert sich der Druck zu schnell und das Gas perlt aus - ganzso als würde man eine Sprudelwasserflasche zu schnell öffnen. Das Gas kann dann Organschäden und Embolien verursachen. Wie Wale die Taucherkrankheit genau verhindern, ist bis heute aber noch nicht ganz klar.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Weil sie Säugetiere sind und mit Lungen atmen, so wie Du.

Sie müssen also unter Wasser die Luft anhalten. Und das geht nicht unendlich lange. Darum müssen sie immer mal wieder an die Oberfläche, um wieder zu atmen.

Weil Wale als Meeressäuger Luftatmer sind und regelmäßig an die Oberfläche kommen müssen um zu atmen. Sie brauchen Sauerstoff aus der Luft. Viele Arten Ruhen sich in den oberen Wasserschichten auch aus Zb Pottwale. Sie können zwar sehr tief tauchen und das bis zu 2 Stunden aber auch sie müssen an die Oberfläche um zu atmen und sich auszuruhen.

Wie lange können die die Luft anhalten, weiss du das auch?

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@Webclon

Das kannst Du ganz einfach z.B. für den "Blauwal" selber nachlesen, indem Du mal den Artikel über dieses Tier auf Wikipedia liest.

Hier, bitte: https://de.wikipedia.org/wiki/Blauwal#Fortbewegung

Da steht unter anderem:

Im Normalfall taucht das Tier alle zwei Minuten auf, nach langen Tauchgängen erhöht sich die Atemfrequenz allerdings auf bis zu sechs Atemzüge pro Minute. Die längsten Tauchgänge erreichen dabei Zeiten von über 20 Minuten, normalerweise sind sie jedoch mit durchschnittlich drei bis zehn Minuten deutlich kürzer.
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@Waldmensch70

20 Minuten ist gar nicht so lang 😉 ich schaff gerade die Hälfte

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@Webclon

Pottwale können die Luft bis zu 2 Stunden anhalten und fast 3000 Meter tief tauchen. Aus der Tiefe müssen selbst sie sich etwas Zeit lassen um wieder aufzutauchen. Wenn ein Wal zu schnell auftauchen würde stirbt selbst er an der Taucherkrankkeit. Das ist schon passiert wenn Wale wegen des ganzen Lärms im Meer zu schnel auftauchten weil sie Panik hatten. Meiner Meinung nach sollte man Schallkanonen usw verbieten.

Lärm in den Ozeanen
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@Waldmensch70

glaubst net? ok 10 Minuten nicht aberf ich schnaff knapp 5 Minuten aber momentan nur 3 muss wieder mal üben/trainieren

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Weil Wale keine Fische mit Kiemen sind, sondern Säugetiere mit einer Lunge die oben Sauerstoff aufnehmen müssen. Sie halten die Luft also lediglich an. Fische atmen mit Kiemen unter Wasser.

Wale haben KEINE Kiemen und müssen auftauchen um Luft zu holen.

Sind halt SÄUGETIERE

Fische haben Kiemen und filtern den Sauerstoff aus dem Wasser!