Wieso hat man in der Früh nach dem Austehen Schleim im Mund und an den Zähnen?

3 Antworten

Liebe/r Fragesteller/in,

die von Ihnen beschriebenen Symptome können mehrere Ursachen haben, so dass diese Frage nicht einfach zu beantworten ist. Ich würde jedoch vermuten, dass es sich um einen hellen, grießbreiartigen „Schleim“ handelt. Dies spricht für Beläge (Plaque, Biofilm), die über Nacht durch schädliche Bakterien produziert wurden und Karies verursachen. Ich gehe daher davon aus, dass Sie bereits an Karies erkrankt sind und darunter leiden, richtig?

Wenn dem so ist, ist davon auszugehen, dass Sie eine extrem hohe und gefährliche Anzahl an schädlichen Bakterien in Ihrer Mundhöhle haben. Die nicht zur Karies und Parodontitis auslösen können, sondern auch in Zusammenhang mit Herzleiden und Herzinfarkt gebracht werden können. Dies haben unlängst Studien bestätigt. Sie sollten daher dringend etwas gegen diese hohe Bakterienbelastung tun.

Sie putzen sich bestimmt regelmäßig die Zähne und versuchen zahngesund zu bleiben. Dies scheitert in aller Regel! Nicht umsonst haben 95% der Deutschen Karies, obwohl sie zum Zahnarzt gehen.

Karies ist kein direktes Problem der Mundhygiene, sondern eine zu große Belastung an kariesverursachende Bakterien (u.a. S. mutans, Lactobazillen), daran kann die Zahnbürste kaum was ändern, da diese Bakterien in den Fissuren (Furchen auf den Backenzähnen) und in den Zahnzwischenräumen nisten. Auf den Glattflächen entstehen daher auch fast nie kariöse Läsionen. Diese Bakterien werden wahrscheinlich für Ihre starke Belagbildung verantwortlich sein. Letztendlich ist es völlig logisch, warum die häusliche Mundpflege und die Behandlungen der Zahnmedizin scheitern: sämtliche Munderkrankungen werden durch Bakterien ausgelöst, diese lassen sich weder durch Bohren noch Füllungen eliminieren. Zumal selbst die „schönste“ Füllung oder Krone nur im ersten Moment darüber hinwegtäuscht, dass der darunterliegende Zahn auch weiterhin krank oder gar schon tot ist.

Karies ist heilbar, auch wenn Kollegen gerne das Gegenteil behaupten! Allerdings müssen Sie dafür optimale Bedingungen schaffen. Sobald Sie das kariogene Umfeld vollständig behoben haben, wird die Karies austrocknen (Caries sicca) und ist somit nicht mehr behandlungsbedürftig. In der non-invasiven Therapie greifen wir übrigens nur medikamentös in die Zahnerkrankungen ein, also ohne Bohrer, Sauger und Füllungen und somit schmerzfrei. Da sämtliche Zahnerkrankungen durch Bakterien (u.a. S. mutans, Lactobazillen) ausgelöst werden, kann die herkömmliche „Zahnheilkunde“ nicht funktionieren. Die bakterielle Ursache der Erkrankung wird in der heutigen Zahnmedizin nicht therapiert. Bakterien lassen sich nämlich nicht „wegbohren“, sondern verbleiben auch nach einer Behandlung in der Mundhöhle und werden die Zähne weiter schädigen. Ein Kariesproblem lässt sich also nicht durch eine Füllungstherapie oder eine Wurzelbehandlung beheben, sondern nur durch eine „kugelsichere“ Prophylaxe mit antibakteriellen Mitteln die die Krankheitsursache beheben.

Gerade weil Sie wahrscheinlich ein "Karies-Risiko-Patient" sind , empfehle ich dringend Mundspülungen mit Chlorhexidin 0,20% (z.B. von Curadent, Chlorhexamed usw.) zur täglichen Prophylaxe. Diese rezept- und nebenwirkungsfreien Mundspülungen und Gels aus der Apotheke eliminieren bis zu 99,9% der schädlichen Bakterien und bieten somit eine „kugelsichere“ Prophylaxe vor Karies und Parodontitis und verhindern zudem die Plaqueanheftung. Ihr "Schleim" sollte innerhalb von zwei Wochen vollständig entfernt sein.

Ihr Zahnarzt wird Ihnen dies natürlich nicht empfehlen, schließlich können Sie ihn somit arbeitslos machen. Kariesverursachende Bakterien ernähren sich übrigens ausschließlich von Zucker. Es gibt eine einfache Regel: „Kein Zucker = keine Bakterien; keine Bakterien = keine Plaque (Biofilm); keine Plaque = keine Karies“. Es ist somit eine ernährungsbedingte, ansteckende (!) Infektionskrankheit. Regulären Haushaltszucker kann man übrigens durch Birkenzucker (Xylitol) ersetzen. Dieser natürliche Zucker verursacht keine Karies und ist daher ein wichtiger Bestandteil der „kugelsichere“ Prophylaxe.

Wirkstoffe wie Novamin oder ACP (aus der Apotheke oder Internetshop) können natürlich die Zahnfarbe aufhellen und remineralisieren die Zähne. Hier empfehlen sich Produkte wie "mirawhite tc tooth conditioner" oder "GC tooth mousse". Eine Ernährung mit ausreichend Kalzium (min. 1.000 mg. täglich, z.B. durch Nahrungsergänzungsmittel) und die Anwendung der beiden o.g. Produkte verhelfen auf natürliche, unschädliche Weise zu helleren Zähnen und heilen zudem Karies. Solange Sie keinen Zucker essen (auch verstecke in Lebensmitteln wie Ketchup, TK-Pizza usw), auf Birkenzucker (Xylitol) umsteigen sowie täglich Chlorhexidin verwenden, kann keine neue Karies entstehen bzw. die bestehende Erkankung nicht weiter fortschreiten, sondern natürlich heilen! Sie haben die Möglichkeit Ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen und somit ein Leben lang kariesfrei und gesund zu bleiben bzw. zu werden.

Alles Gute!

Dr. L. Hendrickson

Facharzt für Pädiatrie und Zahnarzt i.R.

Hallo, aber Chlorhexidin führt zu unschönen zahnverfärbungen. was ist mit verdünntem H2O2 ? und tötet man nicht mit ständigen desinfektionen auch die gesunden keime?

@fenestra

Neue Produkte mit Chlorhexidin (CHX) enthalten eine sog. Anti-Discoloration-System; eine Formel gegen die harmlosen Verfärbungen (z.B. Curasept). CHX hat neben seinen antibakteriellen Eigenschaften (99,9%) den Vorteil, dass es oberflächenaktiv wirkt und damit die Plaqueanheftung unterbindet. Diese Wirkung konnten früher zu Verfärbungen führen. Es entstand ein leichter Grauschleier, den übrigens die viele Zahnärzte „tragen“, da sie meist mit antibakteriellen Mitteln vorsorgen. Patienten erfahren von diesen antibakt. Möglichkeiten aber kaum etwas. Eine negative Verschiebung der Mundflora konnte durch zahlreiche Studien ausgeschlossen werden, auch Kreuzresistenzen gegen Antibiotika sind ausgeschlossen. Letztendlich muss bei Patienten die Mundflora bereits aus dem Gleichgewicht gekommen sein, sonst wäre Karies oder Parodontits nicht entstanden. Somit sind diese Bedenken zu vernachlässigen. Wasserstoffperoxid (H2O2) empfiehlt sich – aufgrund der ätzenden Wirkung - nur in Form einer 0,3%igen Mundspülung. Die ebenfalls antibakt. wirkt. Allerdings sind mir keine Langzeitstudien, mit sehr niedrig dosierten Präparaten, bekannt. Hoch dosierte Präparate, wie sie bspw. beim Belachen eingesetzt werden, haben eine ätzende Wirkung auf den Schmelz. Daher erachte ich CHX als Goldstandard in der Parodontitis- und Kariesprophylaxe. Deshalb sollte man sich grundsätzlich immer für die Gesundheit aussprechen und nicht für die Ästhetik. Mit CHX bleiben die Zähne dauerhaft gesund. Karies + Parodontitis können nicht entstehen. Ohne CHX folgen meist schmerzhafte, riskante Behandlungen, Füllungen, Kronen, Extraktionen, Brücken und schließlich das Gebiss. Mit antibakt. Mitteln lässt sich dies vermeiden. Ob die Ästhetik und das Wohlbefinden durch die „Dritten“ besser ist, als durch harmlose Verfärbungen an den echten Zähnen, muss jeder selbst entscheiden. Wichtig ist, dass gegen die bakterielle Krankheitsursache vorgegangen wird. Welche Präparate hierzu genutzt werden ist eigentlich nachrangig.

Hallo Können Sie ein Produkt direkt vorschlagen für z.b. Chlorhexamed bei der medspex online apotheke ?

Da hätte ich auch mal ne frage ich habe frühs immer so einen braunen Schleim Und nach dem ich den ausgespuckt haben und nochmal spuck ist er gelblich was bedeutet das

weil sich die bakterien im Speichel an den Zähnen ablagern, was man auch plaque nennt, das ist wicher zahnbelag, den man mit der zahnbürste entfernen kann, wenn man dies nicht tut entsteht zahnstein, der dann vom zahnarzt entfernt werden muss

Das hat nicht jeder.