Wieso gilt das Jura Studium als schwer?

7 Antworten

Hi.

Du musst bei Jura ganz ganz ganz ganz viel auswendig lernen. Du hast zwar in allen Klausuren alle relevanten Gesetzestexte dabei, hast aber sehr wenig Zeit. Außerdem brauchst Du ne gute Allgemeinbildung.

N Kumpel hat mal n Klausurbeispiel gebracht, da sollte man ne Anklageschrift ggü jemandem verfassen, der ne Lachgaseinspritzung im Auto hatte. Dass er gegen das StGB verstoßen hatte ist ja klar (relevante Paragraphen sollte man dann schon auswendig wissen oder relativ genau, wo man suchen muss), er hatte aber zusätzlich gegen das Sprengstoffgesetz verstoßen, weil N2O wohl in Deutschland als solches gilt. Wäre ich nie drauf gekommen. Und dann hat er noch gegen n Transportgesetz verstoßen, weil er es nicht nur hatte, sondern auch transportiert hat. Oder so, ist lang her und ich bin juristisch nicht sooooo fit...

NC liegt auch daran, dass n Jurastudienplatz billig ist. Ein Prof kann von 10 oder 1000 Leuten ne Vorlesung halten und große Hörsäle sind relativ billig. Reativ gesehen zu den Laborplätzen, von denen jeder Medizinstudent einen braucht - u.A. deswegen haben die so einen knackigen NC.

"Du musst bei Jura ganz ganz ganz ganz viel auswendig lernen."

"NC liegt auch daran, dass n Jurastudienplatz billig ist."

Und trotz allem ist die Abbrecherquote unterdurchschnittlich. Ich sage auch nicht, dass es nicht schwer ist, aber im Vergleich zu anderen Studiengängen scheint es das zu sein.

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@Nur3ineFrage

Die Abbrecherquote liegt vll auch an dem Ruf, den das Jurastudium genießt. Dass nur die Motivierten und die, die super auswendig lernen können überhaut anfangen. Ich hätte mir das auch nicht zugetraut.

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Weil die meisten keine Ahnung haben, was in Jura auf sie zukommt.

Die ersten Antworten hier sprechen von "Auswendig lernen" und ähnlichem Zeug.

Jura verhält sich zum Schulfach Deutsch in etwa so wie ein Studium der Physik zum Schulfach Mathe.

Man muss lesen können. Man muss Texte zerpflücken in Tatbestandsmerkmale und unnützes Beiwerk. Man muss Tatbestandsmerkmale in Verbindung setzen können und die richtige Rechtsfolge daraus ziehen.

Was man nicht tun sollte, ist sich ein Beispiel merken und dann die Fälle mit dem Beispiel zu vergleichen, denn der Fall jetzt ist unter Garantie eine Nuance anders als der vorherige Fall und dann ist das Ergebnis auch etwas anderes. Das wäre wie wenn Du Dir merken würdest 2+2=4; 2,25+2,25 ist ja fast gleich, also ist das Ergebnis auch 4. Das Ergebnis ist aber 2,5 und wird eventuell auch auf 3 gerundet. Es ist also etwas ganz anderes.

Wenn Du entweder im auswendig lernen talentiert bist und Glück hast, oder Du hast das Subsummieren drauf, dann könntest Du auch Deine vier Punkte schaffen und hast bestanden.

Die Punkteskala geht aber bis 18, und ab 9 bist Du eigentlich ein gottesgleicher Überflieger.

Das Jurastudium ist je nach Begabung schwer, denn ein reiner Auswendiglerner ist dafür ideal und dem ist das Studieum zwar, wie jedes Studium, schwer, aber nicht extrem schwer.

Anders siehst es mit in Mathematik und reiner Logik begabten Menschen aus.

Es ist also die Frage wie und in welchen Fächern du am Begabtesten warst.

Jura hat eine Abbrecherquote von gut 25%, Humanmedizin von 5%. Muss also nicht unbedingt mit der Schwere des Studiums zu tun haben.

Die Schwierigkeit in Jura liegt darin, dass es nur wenige schaffen gute Noten zu erzielen, während die meisten nur durch kommen.

Jura erfordert Verstand und Eifer, dazu Durchhaltevermögen. Das macht das ganze für die meisten schwer.

Der Unterschied ist, dass Humanmedizin dabei aber auch einen sehr niedrigen NC hat. In Medizin kommen nur Leute mit einem TOP NC rein, und von denen brechen halt nur sehr wenige ab. Jura liegt mit einer Abbrecherquote von eher 14% laut Sozialerhebung (vom Bundesministerium) deutlich unterm durchschnitt und dass obwohl der NC sehr hoch ist.

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@Nur3ineFrage

In Medizin werden max. 20% der Plätze nach NC vergeben, das Argument überzeugt nicht.

Schau dir mal die Durchfallquoten im Staatsexamen an, da glaube ich die 25%, die ich aus 2016 gelesen habe sind deutlich realistischer.

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Die Abbrecherquote mag unterdurchschnittlich sein, sie ist jedoch deutlich überdurchschnittlich, wenn man sie mit anderen Studiengängen mit Staasexamen vergleicht.

Aber wieso ist das relevant? Man vergleicht ja meistens alle Studiengänge miteinander und nicht nur die mit Staatsexamen :)

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