Wieso gehen die Kids heutzutage immer weniger raus?

24 Antworten

Ich habe mich das auch lange gefragt.

Allerdings wenn ich zurück denke habe ich anders gespielt und unter anderen Bedingungen gelebt als heutige Kinder.

Für mich war es normal, draußen kreativ mit Naturmaterialien etc. zu spielen oder mit Freunden aus dem gleichen Glas zu trinken. Nach den Hausaufgaben bin ich zu einer Freundin gegangen, was meine Eltern wussten, aber was wir dann genau taten und wo wir waren, wussten sie nicht und das interessierte sie auch selten im Detail. Wir konnte bspw. im Wald spielen, ohne dass die Eltern genau gewusst hätten, wo wir waren.

Heute haben alle Kinder ein Handy teilweise mit Ortung und die Eltern wissen meistens recht genau, was die Kinder im Laufe des Nachmittags so machen.

Dazu kommt, dass es im Haus oft spannender ist als draußen und sich das Bewusstsein der Kinder verändert hat. Z.B. finden es die meisten Kinder ekelig, aus dem gleichen Glas wie andere zu trinken oder haben etwa Angst vor Bakterien, wenn sie eine Türklinke berühren. Draußen ist es halt auch dreckig.

Außerdem wachsen viele Kinder heute mit einem viel strukturierteren Tagseablauf ab als wir damals. Wir haben uns halt um 15 Uhr getroffen und dann ergab sich, was man machen würde. Heute sind schon kleine Kinder an Termine im Laufe des Tages gewöhnt, und ältere Kinder sind oft schon recht eng an Kommunikaitonsmedien gebunden, so dass wenig Zeit bleibt, um frei kreativ zu sein.

Eltern kennen heute viel mehr potentielle Gefahren als früher und haben teilweise berechtigte, teilweise übertriebene Angst, Kinder einfach so alleine auf die Straße zu lassen.

Vieles von dem, was ich damals gemacht habe, wäre heute für Kinder in der Stadt gar nicht mehr möglich. Ich bin auf der Straße Rollschuh gefahren mit selbst gemalten Kreide-"Anweisungen" (verkehrsberuhigte Zone), habe mit einer Freundin auf dem Fahrrad Kunstradübungen ausprobiert, habe als kleines Kind alles Mögliche aus der Natur nach Hause geschleppt. Heute wäre die Straße stärker befahren, die Nachbarn würden ggf. früher schimpfen und das Kunstradfahren ohne Helm auf dem eigenen Fahrrad zu gefährlich, Äste etc. könnten mit Keimen oder Dreck kontaminiert sein.

Die meisten Kinder haben heute schon sehr früh organisierte Hobbys in Vereinen oder spielen Onlinespiele etc., die strukturiert sind. Die Motivation, sich selbst etwas auszudenken und die Notwendigkeit, sich selbst etwas zu basteln sind gesunken. Parallel dazu stieg bei Eltern und Kindern die Angst vor echten oder eingebildeten Gefahren und Angebote für Kinder wurden immer strukturierter. Warum sollte man raus gehen und etwas erkunden, wenn man eine naturkundliche Wanderung mit Bastelvorschlägen des Organsators machen kann?

Warum alleine auf dem Spielplatz klettern wenn man auch einen Kletterkurs mit echter Ausrüstung und fachkundiger Anleitung belegen kann?

Eventuell hemmt auch das Wissen, dass die Eltern jederzeit wissen, wo man ist und ggf. was man tut.

Auf der anderen Seite kenne ich sehr kreative Kinder und Jugendliche und von früher auch sehr lethargische Jugendliche und Kinder, die nichts Fantasievolles spielen konnten (ein Stoffhund war immer ein Hund, er konnte nicht in der Vorstellung zu etwas anderem werden). Das waren damals Einzelkinder, die sich sehr an den Vorstellungen ihrer Eltern von "gutem Benehmen" orientierten. Eventuell kommt so etwas heute häufiger vor: Orientierung an Vorgaben, weil es viele Vorgaben (Kurse, strukturierte Hobbys, Termine) und wenig Grund zu Eigeninitiative, sprich Langeweile ;-) gibt.

Und wenn es Langeweile gibt, wird die mit etwas Vorgegebenem (Spiel/zeug) bekämft und nicht mit eigenen Ideen.

Das viele Spielzeug mit den wenigen Funktionen führt zu wenig Kreativität. Für alles gibt es ein Spielzeug und für jedes Spielzeug genau eine Verwendung.

Früher gab es weniger Spielzeuge, oder man bekam einfach nicht so viele, und so erdachte man automatisch sehr viele Verwednungsmöglichkeiten.

Früher hat man allerdings auch Steine einfach so gesammelt, heute würde man die kategorisieren und sich über Gesteinsform und Herkunft informieren, also mehr wissensorientiert und weniger kreativ vorgehen.

Ich bin Baujahr 2009 aber mit Freunden raus zu gehen gehört dazu,einfach Bolzen und evtl was kaufen für zwischendurch und auch mal Sachen machen wo niemand wissen sollte was das war. Und wir haben ein Geheimversteck

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Es gibt Kinder, die ständig draußen sind, da achten die Eltern darauf, dass sie genug Bewegung an der frischen Luft bekommen und es gibt Kinder, die selten raus gehen. Entweder arbeiten die Eltern und es ist ihnen recht, dass die Kinder vor der Glotze und vor dem Computer sitzen oder den Eltern ist es egal, Hauptsache ruhig und kein Ärger.

Ich denke, dass das viel mit der Erziehung zu tun hat. Meine Eltern hätten mich schlichtweg nicht den ganzen Tag in die Glotze, auf den PC schauen lassen oder im Zimmer versauern lassen.

Und ich hatte alles, ein Handy, ein PC (sogar im Zimmer) und auch eine Spielkonsole (Nintendo 64)... und ja ich habe da auch gern mal mit meinen Freunden gespielt, aber ich war lieber draussen, wir waren ca 20 Kinder in der Straße, im Alter von 7 bis 18 und wir haben alle zusammen gespielt zB Doppel E oder Räuber und Gendarm und es war toll.

Meine Eltern haben einfach immer darauf geachtet, dass wir am Tag genug draussen waren und uns auspowern konnten.

Gibt halt heutzutage die so genannten Sozialen Netzwerke die es vereinfachen mit Freunden zu kommunizieren und deswegen finden sie es unnötig raus zugehen. Aber ich würde nicht sagen dass jetzt KAUM Jugendliche rausgehen^^

Das hat mit der Digitalisierung unserer Zeit zu tun....das Smartphone ist sozusagen der beste Freund des Menschen geworden. Ich errinnere mich noch an die Zeit, wo ich als Kind kein Handy hatte bzw. ein ganz altes und schlechtes Handy. Damals war es normal aufzustehen, mit seinen Bruder Karten zu spielen und Nachmittags etwas draußen zu unternehmen, wie z.B. Fußball. Doch dann bekahmen alle von uns Smartphones mit Play Store und so etwas halt und wir alle blieben plötzlich die meiste Zeit zuhause, ohne es zu bemerken.

Ich will nicht sagen, dass früher alles besser war. Alles hat seine Zeit und das weiß ich auch. Aber wenn es darum geht, als Kind die Welt zu erkunden, mit Freunden draußen etwas zu unternehmen und seine erste Liebe anzusprechen, anstadt alles vom Smartphone oder Instagram zu machen, dann ja, früher war dies besser!