Wieso bleibt Ferrari jede Saison unter ihren Erwartungen?
Ich bin nun Formel 1-Fan seit 2010 und habe noch nie eine Saison erlebt, in der Ferrari konstant das beste Auto hatte. Wenn sie dann doch mal ein gutes Auto hatten, gab es immer ein Team, was noch besser war.
Deswegen frag ich mal: Woran liegt das, dass Ferrari eigentlich seit über 16 Jahren nicht mehr schafft um den Fahrertitel zu fahren, obwohl sie mit Abstand die größte Marke im Motorsport sind? Am Geld kann es ja nicht liegen.
3 Antworten
Um die Formel 1 zu gewinnen, muss es ein perfektes Zusammenspiel von Fahrer, Management und den Ingenieuren geben. Wenn nur einer dieser drei Faktoren schwächelt, ist vermutlich ein anderes Team knapp besser. Das ganze muss auch noch Kontinutät haben, denn häufiger Wechsel von Personal ist schlecht.
Genau das war zu Schumachers Zeiten der Fall.
Jean Todt war ein hervorrragender Manager und Teamleiter. Er verstand es, alle Beteiligten zu maximalen Anstrengungen zu motivieren, ein hervorragendes Team zusammenzustellen und dieses über lange Zeit zusammenzuhalten.
Ross Brawn galt als einer der besten Strategen im Formel 1 Zirkus und hat fast keine Fehler bei der Rennstrategie gemacht. Schumacher war die unbestrittene Nummer 1 im Team und Brawn richtete alles nach den Bedürfnissen von Schumacher aus.
Rory Byrne als Chefkonstrukteur und Paolo Martinelli als Motorenchef bauten die besten Rennferraris aller Zeiten. Zudem waren die Autos wesentlich zuverlässiger als die Konkurrenz und fielen praktisch nie aus.
Zudem gabe es noch verschiedene Reifenhersteller und Bridgestone entwickelte Reifen speziell für Schumachers Fahrstil.
Dann war da noch der Fahrer. Schumacher war sowieso einer der schnellsten Fahrer, aber er hatte noch ein besonderes Talent, das anderen Fahrern fehlte und heute noch fehlt. Er konnte nicht nur genau sagen, was an dem Auto nicht so ganz funktionierte, um schnell zu sein, sondern er konnte den Ingenieuer auch genau sagen, was sie ändern mussten. So hatte er ein Auto, dessen Aerodynamik Fahrwerk und Reifen perfekt für ihn und auf die Strecke abgestimmt war.
Nach Schumachers Rücktritt 2006 verließ das gesamte Dream-Team (Todt, Brawn, Byrne, Martinelli) Ferrari nach und nach. 2007 profitierte zwar Raikönnen noch von der Vorleistung und wurde Weltmeister, aber danach gab es zu viele Führungswechsel und Fehler in der Strategie. Auch technisch war Ferrari nicht mehr das Beste auf der Strecke. Mercedes und Red Bull waren besser.
Mit Vettel hätte man wenigstens 1-2 WM Titel holen müssen.
Dank fragwürdiger Entscheidungen während der Rennen, Fahrfehler von Vettel....
Dann kam Leclerc...Die Fahrer bekämpften sich ähnlich, wie die Fahrer bei Mercedes.
Vettel war weg und man dümpelte weiter vor sich hin.
Warum? Gute Frage.
Weil es Ferrari ist.