Wie war das Verhältnis zwischen der BRD und der DDR?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Jahre mit ständig gegenseitigen Negativberieselung von Vorwürfen bis hin zur Beleidigung, entzweiten diese beiden Staaten.

In der DDR war das der Schwarze Kanal mit von Schnitzler und sein Gegenpart der Jude Löwenthal, die sich gegenseitig und die Länder besudelten.

Der Rias ein US Hetzsender in Berlin war auch nicht besser.

Es gab viele Familien die das in Ost und West unbeschadet gut überstanden, aber auch wurde es Ernst in der Verwandtschaft, wenn es um größere Erbschaften ging.

Die von Adenauer gleich nach der Gründung der BRD verhängte Hallsteindoktrin über 14 Jahre lang waren ja auch kein Annäherungsversuch.

Erst ab Willy Brand sein Kniefall in Warschau, verbesserten sich die Beziehungen ein wenig und der Kalte Krieg wurde noch kälter dadurch.

Nach dem Anschluss der DDR an die BRD gab es noch einmal Knatsch mit der Treuhand und dem Gesetz von Kohl, das Restitutionsgesetz, welche noch einmal so richtig zu Unmut führte.

https://link.springer.com/article/10.1007/BF03204036

Woher ich das weiß:Recherche

Danke für den Stern.

0

Es gab zwei grundsätzliche Dinge: Einmal standen sich die Menschen sehr nah, wie es eben nur ging. Rentner durften in die BRD einreisen, andere nicht. BRD-Bürger durften einreisen, wurden stark kontrolliert. Aber die weiten Familienkreise verloren sich nicht aus dem Blick, es gab Post und das bekannte West-Paket. In der BRD war die Sichtweise, die DDR ist noch besetzte Zone, die aber ohne Zweifel zu Deutschland gehört und wiederkommt (vorgesehen im Grundgesetz). In der DDR gab es die Lehrmeinung, dass das kriegswillige und kapitalistisch geführte Ausbeutersystem Westen vom Sozialismus besiegt werden muss, und bis dahin durch eine Mauer ferngehalten. Hier standen ja nicht zwei Staaten gegenüber, sondern die zwei herrschenden Weltsysteme. Die Grenze war somit nicht einfach nur Staatsgrenze. Aber die eigene nette Verwandschaft Ausbeuter? Böse Kapitalisten? Das verstand keiner. Der Westen hat die DDR auch nie ernsthaft anerkannt, was aber deren Anspruch war. Die Menschen im Osten kannten durchaus Westwaren, wussten, dass das in der DDR nicht ewig so weitergehen konnte, die Wirtschaft war einfach zu schwach und rein staatlich organisiert. Man sehnte sich zunehmend nach westlichen Standards, die man dann am Ende ja auch bekam.

Für die BRD gehörte die DDR immer zu Deutschland. Für die DDR galt die BRD als Ausland. Die Menschen der beiden Staaten fühlten sich immer verbunden, weil sie verwandt oder befreundet waren. Die Regierung in der DDR wollte eine deutliche Abgrenzung, sie wollte, dass es eine sozialistische deutsche Nation gibt. Der Text der DDR-Nationalhymne durfte nicht mehr gesungen werden, weil es da hiess: Deutschland einig Vaterland.

Das Verhältnis war in den 30 Jahren, die beide Länder nebeneinander existierten, ständigen Veränderungen unterworfen.