Wie sind eig. die Würzburger so drauf?

2 Antworten

Der klassische Ur-Würzburger wird immer seltener, ist ganz sympathisch eigentlich, allerdings kommt der mainfränkische Dialekt im eigentlichen Sinne öfters unfreundlich, ordinär und marktschreierisch rüber - vor allem, wenn jemand sowieso eine laute Stimme hat. Für Nicht-Würzburger kann das befremdlich wirken. Das lässt teilweise auch Leute, die eigentlich ganz vernünftig argumentiert haben und sachlich waren, primitiv, ungebildet und bäuerlich, ein Stückweit auch regelrecht dumm erscheinen. Wenn so ein harter Dialekt dann noch laut und schnell ausgesprochen wird, klingt es marktschreierisch und wirklich unfassbar primitiv. Irgendwo habe ich einen Kommentar zum Stichwort "Deppenfränkisch" gelesen, das traf es ganz gut. Ich war vor Jahren mal bei einem Auftritt einer Gruppe namens "Häisd'n'däisd vomm Mee", tiefstes Mainfränkisch, und muss sagen, dass das zwar komödiantisch okay und durchaus amüsant war, mir aber der Dialekt schon nach wenigen Minuten auf die Nerven ging - weil es richtig primitiv rüber kam. Ich glaube, wir sind zur Halbzeit gegangen, weil es nicht auszuhalten war. Das Fränkisch, das in Nürnberg oder Coburg oder irgendwo Richtung Thüringen gesprochen wird, ist mir klanglich viel lieber als das Mainfränkische.

Ältere Würzburger bzw. die Leute das aus dem Umland (ich komme aus einem benachbarten Landkreis in Baden-Württemberg) haben zudem oft eine sehr fromme, katholische Gesinnung: "Die Kirrrrch" steht da faktisch über allem. Nur ein Beispiel: Man kann in und um Würzburg drauf gefasst sein, dass man, wenn man z.B. die Missbrauchsskandale anspricht rosenkranzartige Antworten bekommen wird wie ... das ist gelogen, ein Geistlicher geht keine Kinder an, weil er doch den Herrgott hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Da wirst ja nicht viel Kontakt haben.

Aber der Bahnhof war vor 10 Jahren völlig überfüllt.

Ansonsten sind die Franken Recht nette Leute.