Wie reagierst du auf Vorschläge wie "Geh halt mal raus an die Frische Luft / Mach Sport / Ernähre dich gesünder"?
Wie oft bekommst du sowas zu hören wenn du dich irgendwo "outest" und wie gehst du damit um?
12 Antworten
Ich oute mich schon lange nicht mehr!
Solche Sprüche, wie „kannst du dich nicht zusammenreißen, kannst du dich nicht anpassen, was hast du denn schon wieder, man sieht doch nichts, stelle dich nicht so an, anderen geht es viel schlechter usw.“ gehören zu den Standardargumenten von unwissenden, ignoranten, unbelehrbaren, besserwisserischen Personen, die von nichts eine Ahnung haben, aber immer eine Meinung.
Mittlerweile gehe ich solchen Menschen aus dem Weg, denn es ändert nichts dagegen vorzugehen, denn solche Menschen lassen sich nicht beeinflussen bzw. eines besseren belehren.
Depressionen ist das egal ob du das machst. Vielleicht funktioniert das bei ner leichten depression
Ich bin schon sehr lange damit unterwegs, und glaube mir, auf dem Weg von Therapistin zu Therapistin,von Klinik zu Klinik bekommst du (außer immer neue Diagnosen🤣) im Laufe der Jahre viel hilfreiches Werkzeug. Jeder stellt sich seinen ganz eigenen Baukasten zusammen. Du weißt zwar im fortgeschrittenen Alter in der Situation, "das geht vorbei" aber das hilft dir in diesen Tagen oder Wochen nicht viel.
Nicht aufgeben, weiter Lachen, Tanzen, Yoga, Sport, Meditieren, Kochen, Leidenschaft pflegen, Medikamente, gutes Essen, viel raus, mit oder ohne Hund... usw... ✊🏼🧡✌🏼🧡
Hey Ramboline....coole Antworten bezüglich der Ahnungslosen. Mach ich auch immer so. Bei mir ist es verzwickter, als manisch-depressiver oder Bipolarer. Da muss ich immer beide Seiten erklären, was anstrengend ist. Gewisse Menschen ignorieren ist da sehr zutreffend. Schönes Wochenende und liebe grüße ;)
Vielen Dank! Auch dir ein schönes Wochenende und herzliche Grüße
danke....ich will da mal mitmachen "Fragen an einen manisch-depressiven/Bipolaren"
Wo muss ich mich da melden?
Du kannst dich bei gutefrage nicht einfach anmelden, gutefrage sucht dich aus, so dass dich ein Community-Manager anschreibt.
achso haha naja ich hab jetz meine manische energie genutzt und GF diesbezüglich angeschrieben. :D
Ich selbst war 14 Jahre Depressiv und hatte keinerlei Hoffnung. Irgend wann hörte ich von Birkenbihl, dass Humor vielleicht helfen könnte. Ich schaute mir 500 Witze an und nahm die 5 Witze, die mich zum Lachen brachten. Diese lernte ich auswendig und immer wenn ich in ein Loch fiel, erzählte ich mir die Witze - beim Dritten Witz, den ich mir erzählte, war meine Laune schon viel besser.
Nach wenigen Monaten war ich nur noch leicht depressiv.
MUSS das bei jedem klappen? Nö... kann Humor schaden. Ich denke nicht.
Es freut mich sehr, dass du einen Weg der Selbsthilfe gefunden hast.
Ich habe alles mögliche versucht, z. B. mir in schweren Episoden ein großes ❌ vorgestellt und versucht, meine Gedanken „auszuixen“. Manchmal klappte es, manchmal nicht, leider.
Ich leide unter rezidivierenden Depressionen mit schwankend mittelgradigen bis schweren Episoden, zudem an Dysthymie.
Schonmal überlegt an einer klinischen Studie teilzunehmen? Psychedelika wie Psilocybin und LSD werden in der Forschung immer häufiger gegen psychische Erkrankungen eingesetzt.
Nein, bisher nicht. Ich habe mir die Links runtergeladen und werde allen sukzessive nachgehen. Vielen Dank 🤩
Gerne:) Schau auch ruhig regelmäßig mal beim ZI Mannheim oder am Berliner Charite. Es werden immer wieder Menschen mit behandlungsresistenter Depression gesucht und speziell Psychedelika werden immer häufiger (vor Ort mit ärztlicher Begleitung) eingesetzt, da sie bei vielen Menschen große Erfolge erzielen.
wie geht es dir denn im Urlaub z.B. in Spanien im Sommer? bei mir war das, wenn ich dort nette Menschen kennen lernte eine Erholung.
Ich mag den Sommer überhaupt nicht. Wegen Medikamenten darf ich nicht mal lange in die Sonne.
So richtig Urlaub habe ich letztmals im Kindesalter gemacht. Nachdem ich mit meinem Ex-Mann zusammengekommen war, bestand das Leben für mich nur noch aus Stress, Beleidigungen, Denunzierungen, Vorwürfen.
Hattest du deine Depression schon vorher? Also bevor du deinen Ex-Mann kennen gelernt hast? Ich verstehe nämlich Atheisten oft nicht. Sie glauben, dass man alles putzen muss, damit es sauber wird - aber bei den eigenen Gedanken geben sie sich diese Mühe nicht. Warum sollte keine geistige Reinigung nötig sein?
Schau dir mal das Comic von Seite 17 bis 20 an - https://xn--klnblick-n4a.de/wp-content/uploads/2020/03/36-Argumente-f%C3%BCr-Gott.pdf
Es hatte sich gezeigt, dass der Grundstein für meine Depression bereits im Elternhaus gelegt worden war.
Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, wie Atheismus mit Stress, Beleidigungen usw. nach deiner Meinung in Verbindung zu bringen ist.
Habe auf die Frage "Einsam? Was tun?" eine Geschichte gepostet von einer Frau, die sexuell in ihrer Familie missbraucht wurde und wie sie das bewältigt hat. Findest du in meinem Profil unter Antworten
Alle Menschen haben Stress, aber nur Jesu macht Vorschläge wie man seine Gedanken reinigt.
Was du unter Stress verstehst/mit Stress meinst, hat mit Sicherheit wenig mit dem zu tun, was ich erleben musste/erlebt habe.
Jesu war all die Jahre nicht da, hat mir keine Vorschläge gemacht. Ich stand alleine in der Mitte von anderen Menschen, die nach mir traten, wann immer sie konnten, bis ich sprichwörtlich gefallen war.
Ich versuche den Menschen zu erklären, dass eine Depression sehr vielschichtig ist und vor allem niemals gleich. Generell kann man den selben Rat sowieso nicht auf jeden Menschen münzen. Denn jeder ist anders, fühlt anders und denkt anders. Doch genau das verstehen die meisten Menschen nicht. Sogar Menschen, die selbst Betroffen waren. Genau hier liegt auch das Problem. Sie sehen was im TV oder schnappen es irgendwo als Heilung auf und zack.
Bei mir war es mit meiner Familie genauso. Meine Depressionen stammen aus meiner traumatischen Kindheit, die eben von meiner Familie verursacht wurde. Oft ist es bei Depressionen so, dass sie ein Zeichen für etwas tiefsitzendes sind das unverarbeitet oder unbearbeitet ist. In egal welcher Form. Da helfen auch diese dummen Sprüche nichts. Ich denke auch, dass viele die so daher reden einfach überfordert sind mit ihrer Antwort und wie sis sich verhalten sollen. Das ist ähnlich wie bei Menschen mit Behinderung. Da haben auch etliche Menschdn starke Berührungsängste. Glubschen dauernd oder schauen weg, machen übergriffige Aussagen genau wie bei Depressionen oder generell psychischen Erkrankungen. Kein Mensch, der nicht mal in deinen Schuhen lief, kann es zu 100% nachempfinden.
Ignorieren und sich nicht mit derartigen Menschen umgeben.
Ganz einfach.
Diskutieren bring nichts, raubt dir deine Kraft und ist einfach sinnlos.
Streiche Menschen die sich dir gegenüber derartig äußern aus deinem Leben! Auch wenn es schwer ist, wird es auch positiv auf dich und dein soziales Umfeld und Wohlbefinden äußern.
Diesen unbedachten, ohne Hintergrundwissen und Desinteresse vermittelnden Aussagen schenke ich keiner besonderen Reaktion mehr. Natürlich sind Bewegung, frische Luft und Aktivitäten (alleine oder mit Begleitung) hilfreich und bewirken oft eine, wenn auch eine kleine, Besserung der Gefühlslage. Die meisten dieser Vorschläge entstehen aber aus der Einstellung heraus, dass das ja alles „nur“ in deinem Kopf ist und du das ganz einfach ändern kannst. Mir zeigt das vorallem, dass mein Gegenüber mein Leiden nicht ernst nimmt, mir nicht richtig zuhört, keinen Wert auf die mentale Gesundheit legt (vertritt wohl auch so aussagen wie „ein Indianer kennt keinen Schmerz/Männer weinen nicht“) und sich für mich nicht wirklich interessiert.
Je früher sie sich also als empathielose, unsensible Menschen „outen“, desto besser.
Ich versuche, mich nicht als die Schuldige zu betrachten, die die Mühe und Anstrengung nicht wert ist.
Ich habe das Glück, dass es Menschen in meinem Leben gibt, die mir immer wieder beweisen, das wahre Zuneigung und Akzeptanz auch so schwere Zeiten überstehen kann und die meisten das nicht als anstrengend und Mühevoll betrachten, sondern mit mir leiden und von Herzen alles geben um mir beizustehen.
Wenn mir also jemand über den Weg läuft, der meint mir so einen „Ratschlag“ geben zu müssen, erinnere ich mich an diese tollen Menschen, atme tief ein, bedanke und verabschiede mich und gehe einen anderen Weg.
Bleib stark, steh für dich ein, hinterfrage dein Verhalten und deine Wahrnehmung, aber Zweifel nie an deinem Wert ♥️
Du bist ein starker Mensch! An diesen Punkt meines lebens möchte ich auch gerne kommen!
ich bin im Moment auf Entzug (nach 3 Jahren einnahme) von meinen Benzodiazepinen durch meine Schwangerschaft von 1 auf den anderen Tag abgesetzt (seit knapp 3 Wochen jetzt schon) und kämpfe mich bis Mitte der Woche noch durch. Die Familie meines Mannes macht mich deshalb fertig da ich ja ohne Hilfe um Moment nicht zurecht komme. (Ich habe im Übrigen auch Borderline und Schwere Depressionen seit meinem 14 Lebensjahr.) das versteht niemand und jeder außer mein Vater (selbst depressiv) sagt: Ja tu “EINFACH” oder reiß dich “EINFACH…” am Riemen.
aber so “einfach” ist das alles gar nicht… ich ärgere mich zwar noch über die Aussage mancher Menschen aber ich versuche diese Menschen auch weites gehend zu ignorieren und mich fern zuhalten. Lg
Entschuldige die späte Antwort!
Ich weiß nicht wie es gerade bei dir aussieht, aber ich hoffe du hast es bisher geschafft und hast Unterstützung gefunden!
Tut mir leid, dass die Familie deines Mannes dir so übel mitspielt. Ich kenne das Problem mit dem Entzug und weiß wie schwer es ist am Ball zu bleiben und das jedes Problem wie eine riesengroße Einladung zum Rückfall erscheint aber ich verspreche dir, der harte Kampf zahlt sich aus! Immer einen Tag nach dem anderen. Fällst du hin, dann Rappel dich wieder auf und geh deinen Weg weiter. Du packst das! Und das Gefühl, das du nach einem Jahr Erfolg hast lässt sich nicht beschreiben. Es ist hart, aber es wird Tag für Tag leichter. Such dir Menschen mit denen du reden kannst, die dir zuhören und dir den Raum geben zu sein wie du bist ohne dich runterzumachen, Erwartungen an dich stellen oder dich unter Druck setzen.
Ich wünsche dir alles gute für deine Schwangerschaft und die Zukunft!
Diagnosen: rezividierende Depressionen (akute schwere Episode), Borderline und ADS - Klinik stationär Juni 2021, und von April 22 - Oktober 22 Reha)
Genau, mit den Jahren lernen, die Menschen, die mir nicht gut tun, früher erkennen und meiden!!!!
Ich sag das schon lange nicht mehr, genau wegen solchen Sprüchen oder was auch immer kommt: ,,lächel doch mal" oder ,,hä du lachst doch, wie kann man da depressiv sein, bzw Depressionen haben?"
Depressionen sind tief in einem verankert. Das macht mir einem mehr als man denkt.
Hast du es denn jemals versucht?
Also einfach mal 2-3 Monate, Gesund ernähren regelmäßig nach draußen gehen sport machen u.s.w.?
Oder gehst du einfach davon aus das es nicht funktioniert, weil die lösung nicht so "einfach" sein kann?