Wie lange hat es bei euch gedauert, den Verlust eines Geliebten Tieres zu verarbeiten?

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Es hat immer ein paar Wochen gedauert, bis es für mich so erträglich wurde, dass ich nicht gleich Heulen muss, wenn ich an mein verstorbenes Haustier denke. Anschliessend bin ich immer noch sehr traurig über diesen Verlust... und in gewissen Situationen kommen mir auch noch nach Jahren die Tränen, wenn ich an einen emotionalen Moment mit diesem Tier zurück erinnert werde.

Ich hänge sehr an meinen Katzen und musste leider schon zwei über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Meine erste Katze "Bibu" begleitete mich auch in meiner Kindheit und gehörte eigentlich meiner Mutter. Als ich von zu Hause ausgezogen war, wollte meine Mama irgendwann diese Katze aufgrund Zeitmangel nicht mehr und sie durfte dann bei mir ihren Lebensabend verbringen. Bibu wurde fast 20 Jahre alt... und verliess diese Welt aufgrund defekter Nieren und Altersschwäche. Es hat mir fast das Herz gebrochen... obwohl ich wusste, dass 20 Jahre ein stolzes Alter für eine Katze sind.

Meine zweite Katze die ich gehen lassen musste, war eine traumhaft schöne, creme-farbene Britisch-Kurzhaar-Dame. Sie wusste, wie schön sie ist und hat sich dementsprechend eitel aufgeführt. Sie war so zimperlich, dass sie viele Vorbesitzer hatte, die sie aufgrund ihrer "Empfindlichkeit" nicht mehr haben wollten. Sie wurde sofort unsauber, wenn ihr etwas nicht gefallen hat ^^' - Ich habe mich jedoch mit ihr wunderbar verstanden... und das Problem der "Unsauberkeit" konnten wir fast komplett beseitigen. Yara war ein Schatz... aber aufgrund von bösen Veränderungen an der Bauchspeicheldrüse und Darm musste sie diese Welt viel zu früh verlassen. Die Tierklinik und auch ich haben alles nur erdenkliche versucht um ihr zu helfen... aber sie wurde immer schwächer und konnte beim besten Willen nicht mehr fressen. Um diese Katze muss ich auch noch nach Jahren, gelegentlich Heulen, als wäre sie erst gerade von mir gegangen.

Aktuell lebt eine alte Katzendame und zwei jüngere Kater bei mir. Ihre Anwesenheit nehmen ein wenig die Trauer um meine zwei Sternen-Büsi und sie bereiten mir Freude, da sie halt ganz eigene Charakter haben. Jedoch fürchte ich mich ein wenig vor dem Tag, an dem eine weitere Katze von mir gehen wird...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mir geht es genauso, nur mit Hund(en). Passt auf euch auf

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Mir stellt sich die Frage, ob man mit dem Verarbeiten jemals fertig wird bzw. ab wann genau man die Verarbeitung als erledigt deklarieren könnte. Mein letzter Hund - vor dem aktuellen - ist vor 5 Jahren gegangen, und wenn ich an ihn denke, macht mich das heute noch traurig. Aber eben auch glücklich, weil wir eine tolle Zeit miteinander hatten.

Die Trauer und der Schmerz gehören einfach dazu, und man sollte sie deshalb auch zulassen und nicht von sich wegschieben. Mit der Zeit wird beides immer erträglicher, was für einen psychisch gesunden Prozess spricht.

Wo es mit der Zeit nicht besser wird und man in seiner Trauer quasi unfähig bleibt, am normalen Leben teilzuhaben, sollte man sich professionelle Hilfe suchen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ein halbes Jahr bis Jahr sicherlich.

Hatte meine damaligen Katzen seit ich 5 war. Gestorben ist die erste, als ich 16 oder 17 war. Sie sind zwar schon alt geworden, aber bereit war ich trotzdem nicht.

Ich war damals ein sehr in sich gekehrter Mensch mit sozialen Phobien. Hab jahrelang Mobbing erfahren und mit Menschen nicht unbedingt gute Erfahrungen gemacht. Meine Katzen waren meine beste Freunde, sie waren Familie.

Ich hab mir damals lange Zeit nicht erlaubt, sie zu vergessen, einfach weil es sich respektlos angefühlt hat. Hat etwas gedauert, bis ich erkannt habe, dass die Trauer abzuschließen nicht bedeutet, dass man sie nicht mehr liebt oder ihnen keinen Respekt zollt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensive Beschäftigung mit der menschlichen Psyche
Ich hab mir damals lange Zeit nicht erlaubt, sie zu vergessen, einfach weil es sich respektlos angefühlt hat.

Das kenne ich so gut, wobei ich vergessen bei mir durch "nicht zu trauern" tauschen würde...

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Schwer zu sagen ... bei meiner Katze damals hab ich ein Jahr gebraucht um es richtig zu verarbeiten. Damals war ich etwa 12. Das weiß ich noch weil ich damals von einer Religion / Kultur las, wo es üblich ist ein Jahr und einen Tag zu trauern und mich das sehr gefesselt hat.

Bei der nächsten Katze hab ich zwei Tage lang geweint und es so nach zwei Monaten verarbeitet, weil sie schon sehr alt und schwach war.

Bei meinem Hund (bzw Familienhund, ich lebte da nicht mehr bei meinen Eltern) war es zwar auch abzusehen, aber da war ich etwa eine Woche lang konplett am Boden zerstört und habe es nach etwa nem halben Jahr wirklich verarbeitet.

Mit verarbeitet meine ich, das ich ohne Trauer dann an die Tiere denken konnte.

Je nachdem wie nah ich dem Tier war. Eine Katze von mir die mich meine Kindheit durch begleitet hat. Da hat es fast ein halbes jahr gebraucht da ich aber auch verlustängste hab. Bei der katze meiner großeltern nur paar tage

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung