Wie kann man gegen das Tempolimit sein?

Das Ergebnis basiert auf 222 Abstimmungen

Ich bin gegen das Tempolimit. 56%
Ich bin für das Tempolimit. 44%

Warum gerade 130km/h und nicht 230km/h oder 60km/h?

Ich orientiere mich an anderen europäischen Ländern. Zudem sollte man auf der Autobahn schneller fahren dürfen als auf der Landstraße.

Bist du dann auch für neue Atomkraftwerke, so wie fast alle andern EU-Staaten?

Nein, natürlich nicht. Atomkraft mit Tempolimits zu vergleichen ist schon eine große Nummer! Ich setze da auf die Erneuerbaren, Pavian. :-)

30 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich bin für das Tempolimit.

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Deutschland was immer so betont europäisch sein will, ist das Raser Paradies Europas, weil die Automobil-Lobby den Daumen drauf hat.

Die Frage des Tempo Limit wird sich mit zunehmender Elektrifizierung von Pkw wegen der Reichweite erübrigen.

Der Zeit Vorteil bei schnellem Fahren rechnet sich dann nicht mehr mit dem erhöhten Stromverbrauch, sondern kehrt sich vielmehr an der Ladesäule ins Negative um.

Das Argument, das Porsche, BMW, DB, Audi dann den Bach runter gehen wenn ein Tempolimit käme kann man mit den USA entkräften, wo diese Marken stark nachgefragt sind, trotz Tempobeschränkung.

Ich fahre übrigens auch gerne sehr schnell, allerdings auf der Rennstrecke mit Motorrädern und habe etliche Race-Trainings als Instruktor mit geleitet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Politik, Auto, Deutschland)
Deutschland was immer so betont europäisch sein will,

Sollte AKWs bauen um anderen Ländern es gleich zu tun?

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Das Argument, das Porsche, BMW, DB, Audi dann den Bach runter gehen wenn ein Tempolimit käme kann man mit den USA entkräften, wo diese Marken stark nachgefragt sind, trotz Tempobeschränkung.

hinzu kommt dass alle großen deutschen Autohersteller es schlichtweg nicht einsehen wollten schon früher auf alternative motorisierungsformen zu denken.

Man könnte schon weiter sein mit anderen Antreibsformen wenn man schon früher diese "Zielgruppe" in den Bestand aufgenommen hätte, denn das Thema ist nicht neu.

Aber von jetzt auf gleich Umstellen funktioniert halt nicht. Die Automobilindustrie wollte halt nicht "innovativ" sein in dem Punkt. Wenn Audi, Bemw und Co. dafür dann die Quittung bekommen (was ich aber eingetlich nicht glaube...) wäre das nicht unverschuldet.

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⭐Danke

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"Wir sollten es machen, weil es die anderen auch machen", ist eines dieser weit verbreiteten Nicht-Argumente, die vorgebracht werden, wenn man eigentlich keine gute begründung hat, um etwas zu fordern.

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also ich bin ehrlich gesagt weder für noch gegen ein Tempolimit. Es gibt für mich genügend Argumente für. aber eben auch welche gegen.

das wichtigeste gegen ist schlicht die Freiheit! Allerdings muss man auch sagen, die Freiheit der einen ist auch oft eine Einschränkung anderer.

Ich denke in dem Context vor allem auch an Lärmbelästigung und ein gewisses Gefährdungspotenzial.

Mir ist klar, dass Unfälle, die geschehen weil ein viel zu schneller Verkehrsteilnehmer, wobei ich das viel zu schnell nicht am Tempolimit sondern an der relativen Geschwindigkeit fest mache, nicht mehr rechtzeitig bremsen kann, weil vor ihm jemand, der die Geschwindigkeit des herrannahenden unterschätzt heruaszieht, verlgleichsweise selten sind. aber eben meist heftig.

Ein guter Kompromiss wäre für mich, wenn man auf zweispurigen Teilstücken generell die Geschwindigkiet auf 130 kmh limitieren würde. Nehmen wir den Chrion als Beispiel. bei Geschwindigkeiten weit jenseits von 300 kmh hat auf einem 2spurigen Abschnitt kaum ein verkehrsteilnehmer die chance, das Geschoss das da von hinten angeflogen kommt, rechtzeitig zu bemerken bzw. die enorme Geschwindigkeit einzuschätzen.

was viele übrigens garnicht wissen: wer jenseits von 130 auf der Autobahn unterwegs ist, kann im Fall eines (un)falles durchaus auch eben durch nicht angepasste Geschwindigkeit eine Teilschuld erhalten wenn genau das weiter oben beschriebene Szenario eintritt z.B.

lg, Anna

Ich bin gegen das Tempolimit.

Ganz einfach, indem man mit einem "Durchschnittsauto" (VW Golf Diesel) hunderttausende von km fährt und beobachtet:

Langsamer fahren spart bei den heutigen genialen Motoren (gerechnet nach gefahrenen km und getanktem Sprit - Testzeiträume habe ich genug gemacht, immer wieder einen Monat nur 120 gefahren, dies zu jeder Jahreszeit) nur 0,1 l/100 km. Mein Golf braucht 5,7 l/100 km, wenn ich ihn gefühlt schiebe, 5,8, wenn ich ihn laufen lasse. Wenn ich nicht mehr verbrauche durch schnell fahren, kann ich auch ordentlich Zeit raus fahren. Ich fahre doch recht häufig weite Strecken und da kann ich schon eine Viertelstunde bis halbe Stunde gewinnen - die ich dann zuhause bin, BEVOR ich müde werden kann.

Was Sprit braucht ohne Ende ist, nicht vorausschauend zu fahren. Da kann ich meinen Golf schon auch auf 7 l hoch treiben, die mein Auto auch braucht, wenn ich einen Anhänger mit Pferd ziehe. Wer schnell fährt, muss vorausschauend fahren, sonst ist er ständig nur am bremsen und beschleunigen. Das macht weder Freude noch sonstwas. Fährt man vorausschauend, kann man rechtzeitig um 10 bis 20 km/h absenken, dass derjenige vor einem den Überholvorgang abschließen kann, ohne dass man ihm jemals besonders nahe kommt.

Ich fahre auch viel im europäischen Ausland, Verwandte besuchen, Termine. Da ich immer zusehe, abends wieder zuhause zu sein, fahre ich in dem Fall viel Strecke auf der Autobahn. DIE fahren großteils nicht vorausschauend, weil sie immer durch ihre Beschränkungen so viel Zeit verlieren, dass sie wohl hoffen, diese durch drängen und drücken wieder aufzuholen bzw muss man, wenn man danach wieder beschleunigen darf, nicht drüber nachdenken, ob man durch einen anderen Autofahrer Zeit verliert. Hat man keine Chance, verlorene Zeit wieder rein zu holen und weiß z. B. in der Schweiz, bei wie viel km/h drüber einem nichts passiert, was ich nicht so genau weiß, in Österreich ist es ja sehr ähnlich wie bei uns, dann bedrängt man Voranfahrende offensichtlich gerne, um noch das letzte Quäntchen Zeit raus zu holen. In den beschränkten Ländern und bei Beschränkungen bei uns stelle ich den Tempomat ein und rolle dahin, werde von rechts geschnitten, von links, kann die Kennzeichen der Hinterleute nicht mehr lesen, weil sie so nah sind, dass diese von meinem Kofferraum verdeckt sind, die Hinterherfahrenden fahren Schlangenlinien in der Hoffnung auf eine Lücke, um rechts oder links zu überholen ... Bei uns werde ich weder bedrängt, wenn ich 120 fahre, noch, wenn ich 200 fahre. Auch dann nicht, wenn ich mit Pferdeanhänger 80 fahre. Es gibt natürlich immer Leute, die sich bedrängt fühlen, aber beim Mitfahren merke ich, dass dieses Gefühl immer diejenigen haben, die unsicher fahren, die es in keiner Weise schaffen, vor sich und im Spiegel auch nur zwei Spuren zu beobachten, geschweige denn, drei, was eigentlich Grundvoraussetzung für den Erwerb des Führerscheins wäre. Das sind die Leute, wo ich dann bei Rückkehr zum gemeinsamen Parkplatz froh bin, wenn nicht die Parklücke neben meinem Auto frei ist, weil ich denen unfallfreies Einparken nicht zutraue, weil die vorher schon in einem Parkhaus hängen geblieben sind. Diese sprechen von "Raser", werden sauer, wenn jemand mit 150 m Abstand hinter ihnen her fährt, ... Die wird es immer geben und überall, egal, ob es ein Tempolimit gibt oder nicht.

Ich kann keinen der angeblichen Vorteile eines Tempolimits nachvollziehen. Die Statistiken werden vermutlich mit veralteter Motorentechnologie hochgerechnet ... Das Churchill-Zitat "Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe." Winston Churchill (1874-1965) klingt immer nach mutwillig falsch rechnen. Aber bei jeder Statistik muss man Randbedingungen setzen - und wird die irgendwie auswählen müssen. Dabei spielt auch das Unterbewusstsein des Menschen eine Rolle.

Grundsätzlich sehe ich das auch so. Ohne Tempolimit fährt es sich einfach deutlich angenehmer und es gibt weniger "Drängeln", ich habe auch den Eindruck dass es dadurch zivilisierter bei uns zugeht als in Nachbarländern. Das mit dem Verbrauch kann ich bei mir auch bestätigen, 6 Liter bei 180 vs. 5,8 Liter bei 140 (Ford Diesel).

Jetzt das große Aber: Bei Benzinern wird der Unterschied schon mal deutlich größer ausfallen. Und wie du schon selbst schreibst, sind viele Leute einfach nicht in der Lage, vorausschauend zu fahren. Ich muss meine Bremse kaum benutzen, da ich abschätzen kann wie lange Fahrzeuge vor mir zum Überholen brauchen und im richtigen Moment vom Gas gehe, sodass ich kaum Geschwindigkeit verliere. Viele Autofahrer machen das nicht, sondern halten weiter drauf und bremsen dann auf die Geschwindigkeit des überholenden Fahrzeugs ab. Durch das ständige Abbremsen und Beschleunigen wird bei diesen Autofahrern der Verbrauchsunterschied deutlich höher ausfallen als bei uns.

Dazu kommen noch die schweren Unfälle von Menschen, die nicht vorausschauend fahren können und mit 200+ auf einer zweispurigen Autobahn zum Beispiel auf ein Auto zufahren, das auf einen LKW aufläuft. Oder ein Fahranfänger, der sich Papas AMG leiht und meint bei Regen und viel Verkehr mal ordentlich Gas geben zu können.

Wenn alle so Auto fahren würden wie du, wäre eine freie Autobahn überhaupt kein Problem. Leider kann nicht jeder mit der Verantwortung umgehen, die man beim Schnellfahren hat. Rein rational spricht also alles für ein Tempolimit.

Ich bin trotzdem dagegen, weil es mir das Risiko wert ist und es einfach schön ist, diese Freiheit zu haben. Es fährt sich angenehmer und das Autofahren macht Spaß, anders als in Ländern mit Tempolimit. Allerdings kann ich es sehr gut verstehen, wenn Menschen für ein Tempolimit sind. Längerfristig ist es wohl leider unvermeidbar, dass es kommen wird.

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Ich bin für das Tempolimit.

Ich bin für das tempolimit, kann mir aber vorstellen, dass jemand, der gerade sehr viel geld in ein schnelles auto gesteckt hat, diese investition als nutzlos empfindet, wenn er damit auch nicht schneller fahren darf als alle anderen.

Nun könnte gefragt werden "Warum kaufen Leute schnelle Autos in Ländern mit Tempolimit?" Kann ich auch nicht nachvollziehen, aber vielleicht haben die irgendwas zu kompensieren.

Ich bin gegen das Tempolimit.

Um die Frage zu entscheiden, ob man nun dafür oder dagegen ist, gibt es für mein Empfinden nur eine Kennzahl: Die Unfallstatistik.

Umweltschutzgründe spielen dabei prinzipiell nur eine untergeordnete Rolle, denn hierbei sind andere Faktoren viel entscheidender: Zu geringes Vorausschauen - und dadurch ständiges Abbremsen und Beschleunigen, unökonomisches Schalten, unsinnige Routenplanungen, Doppelfahrten usw.

Und was die Unfallstatistik betrifft, so liegen wir in unserem Deutschland besser als z.B. Frankreich mit seinem durchgängigen Tempolimit. Das kann es also alleine nicht sein.

Dazu muss angemerkt werden, dass die meisten Strecken auf Deutschlands Autobahnen in dicht besiedelten Regionen ohnehin bereits jetzt einem Tempolimit unterliegen.

Ich könnte mich durchaus noch irgendwie mit Tempo 130 abfinden (wie in Frankreich), weil ich dies auch als eine angenehme Reisegeschwindigkeit empfinde, doch nur aus ideologischen Gründen? Wozu, wenn es keinen Effekt auf nichts hat?

Sinnvoller wäre eine Leistungsbegrenzung der Motorisierung bei Fahranfängern für die ersten rund fünf Jahre (analog zum Motorrad, meinetwegen 80 PS) sowie auf der anderen Seite ein kurzer Tauglichkeits-Check für Senioren ab 65.

Umweltschutzgründe spielen dabei prinzipiell nur eine untergeordnete Rolle

Es gibt keine einzige Einzelmaßnahme, die das Klimaproblem auch nur ansatzweise lösen kann, weshalb mehrere Maßnahmen erforderlich sind.

Und wenn Deutschland es noch nicht einmal schafft, die am schnellsten umsetzbare, kostengünstigste Maßnahme, für die mittlerweile eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung ist, durchzusetzen, sehe ich für den Klimaschutz in diesem Land absolut schwarz und quasi jedes andere Land der Welt als deutlich weiter als Deutschland an.

Zu geringes Vorausschauen - und dadurch ständiges Abbremsen und Beschleunigen, unökonomisches Schalten, unsinnige Routenplanungen, Doppelfahrten usw.

Im Gegensatz zur Einführung eines Tempolimits kann man daran leider nichts ändern.

Und was die Unfallstatistik betrifft, so liegen wir in unserem Deutschland besser als z.B. Frankreich mit seinem durchgängigen Tempolimit.

Du begehst hier mehrere logische Fehlschlüsse:

1. Selbst wenn Deutschland das mit Abstand sicherste Land der Welt wäre, wovon es Lichtjahre entfernt ist, wäre das keine Rechtfertigung dafür, es nicht noch sicherer durch die Einführung eines Tempolimits zu machen.

2. "Auch mit Tempolimit passieren Unfälle" ist kein Argument gegen ein Tempolimit, genau wie "Auch mit Polizei passieren Diebstähle und Morde" kein Argument gegen die Polizei ist.

3. Schaut man sich ausschließlich die Unfallstatistiken auf Autobahnen an, passieren dort in Deutschland tatsächlich überdurchschnittlich viele Unfälle im EU-Vergleich:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zul%C3%A4ssige_H%C3%B6chstgeschwindigkeit_im_Stra%C3%9Fenverkehr_(Deutschland)#Argumente, Unterabschnitt Verkehrssicherheit

Es passieren auf Autobahnen in jedem Land allgemein die allerwenigsten Unfälle, da man ausschließlich geradeaus fährt und es keinerlei Gegen- und Querverkehr, Radfahrer, Bäume und sonstige Hindernisse gibt.

Die Tatsache, dass Deutschland in der Gesamtverkehrssicherheit zu den sichersten Ländern der Welt zählt und nur bei den Autobahnen unterdurchschnittlich abschneidet, zeigt, dass Deutschlands Autobahn-System ohne Tempolimit im Hinblick auf Sicherheit nicht funktioniert.

4. Selbst wenn jedes andere Land unsicherer als Deutschland wäre, würde das immer noch nicht die Physik aushebeln, die auch in Deutschland gilt. Oder anders gesagt: Es gäbe in Deutschland weniger Unfälle, vollkommen unabhängig von anderen Ländern. Oder denkst du, unsichere Ländern wären plötzlich sicherer, wenn sie nur noch schneller fahren würden?

Dazu muss angemerkt werden, dass die meisten Strecken auf Deutschlands Autobahnen ohnehin bereits jetzt einem Tempolimit unterliegen.

Falsch, es sind gerademal 30%.

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