Wie kann ich herausfinden, dass der km-Stand im Auto nicht manipuliert ist?

11 Antworten

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lass dir alte rechnungen zeigen, alte tüv berichte, den zettel vom olwechsel usw. an den abnutzungen kann man es manchmal erkennen. ist aber nur ein hinweis. kein beweis. bei manchen herstellern wird der km-stand auch im schlüssen gespeichert. kommt also auch drauf an was für eine marke du kaufen magst. oder einfach mal den vorbesitzer, falls vorhanden, fragen. also nicht den von dem du das auto kaufst, sondern den davor. das kann helfen. muss nicht... aber kann

das sagt der ADAC: Manipulationen lassen sich in der Praxis kaum nachweisen. Dennoch sollten Interessenten für Gebrauchtwagen auf Folgendes achten:

Überprüfen Sie Reparatur-Rechnungen, AU- und TÜV-Berichte, Eintragungen im Inspektionsheft und Ölwechsel-Aufkleber bzw. -Anhänger auf Plausibilität. Wenn dort steht, der nächste Ölwechsel sei bei 180.000 Kilometern fällig, das Auto hat aber erst 100.000 Kilometer auf der Uhr, dann stimmt etwas nicht. Denn üblicherweise wird ein Ölwechsel spätestens alle 30.000 Kilometer (in seltenen Fällen bis zu 40.000 Kilometer) fällig.

Nehmen Sie Kontakt mit den Vorbesitzern auf, die in Zulassungsbescheinigung Teil II (bzw. im Fahrzeugbrief bei Fahrzeugen, die vor dem 1. Oktober 2005 zugelassen oder letztmals umgemeldet wurden) eingetragen sind. Fragen Sie diese nach den im ersten Punkt genannten Unterlagen. Klären Sie, mit welchem Kilometerstand das Fahrzeug jeweils verkauft wurde.

Verlassen Sie sich nicht auf Verkäuferangaben wie „Kilometerstand laut Tacho“ oder „Kilometerstand abgelesen“. Sie sind weitgehend unverbindlich. Bestehen Sie auf der schriftlichen Angabe der „tatsächlichen Laufleistung“ im Kaufvertrag, den Sie am besten gemäß
ADAC-Muster abschließen.

Lassen Sie einen Gebrauchtwagen-Check in einem ADAC-Prüfzentrum oder bei einem
ADAC-Vertragssachverständigen durchführen. Adressen unter www.adac.de bzw. 0 18 05 / 10 11 12 (14 Cent/Min. aus dem Festnetz der dt. Telekom; ggf. abweichende Preise aus Mobilfunknetzen).

Achten Sie bei einem Gebrauchtwagen nicht nur auf den Kilometerstand, sondern auch auf den Pflegezustand und die Betriebsbedingungen bei den Vorbesitzern. Ein Fahrzeug mit wenigen Kilometern, die auf Verschleiß fördernden Kurzstrecken-Fahrten absolviert wurden, kann mehr strapaziert sein als ein Fahrzeug mit vielen Kilometern, die vor allem schonend auf Langstrecken gefahren wurden.

Lassen Sie in der Werkstatt Fehler- und Wartungsintervall-Speicher auslesen. Vergleichen Sie die bei Fehlereinträgen teilweise mitprotokollierten Kilometerstände mit dem im Tacho angezeigten.

Lassen Sie im Verdachtsfall das Produktionsdatum von Tacho und Steuergeräten in der Werk-statt ermitteln: Es könnte sein, dass diese bei der Manipulation beschädigt und danach ersetzt worden sind. Ein Tacho oder ein Steuergerät mit Herstellungsjahr 2005 (meist ins Gehäuse ein-geprägt oder per Aufkleber hinterlegt) passt nicht zu einem 2003 hergestellten Fahrzeug - es sei denn, der Vorbesitzer kann einen Tausch wegen Defekt belegen. 
@tomya

Super. Danke dir. Gute Tipps dabei.

probefahrt machen .... zum tüv und nachfragen ^^

es gibt sehr viele anzeichen dafür, wie alt, bzw. wie sehr ein auto belastet worden ist. letzten endes ist es völlig wurscht, wie alt die karre ist, wenn ständig an irgendeinem limit damit herumgefahren wurde: dauernde gewichtsmäßige überlastung führt mindestens zu heftigem verschleiß an federung und stoßdämpfern. gefahrene "echte" kilometer lassen sich gut am lenkrad und den sitzen erkennen: ein völlig abgeschliffenes lenkrad und nicht mehr federnde sitze sprechen für eine hohe kilometerleistung besonders interessant sind sämtliche aufkleber oder schilder die sich im motorraum befinden: normalerweise haben batterien irgendwo einen vermerk, wann sie eingebaut wurden. ebenso vermerken werkstätten, am bremsflüssigkeitsbehälter, wenn die flüssigkeit gewechselt wurde. das gilt auch für den frostschutz der kühlflüssigkeit

Moderne Fahrzeuge (alle, die auch eine Wegfahrsperre haben), schreiben die km-Stände auf den Hauptschlüssel bzw. oft auch in andere elektronische Bauteile und Steuergeräte. Das weiß aber nur die Fachwerkstatt. Und natürlich haben Kriminelle auch hier Möglichkeiten gefunden, da rumzutricksen. Wenn das Fahrzeug noch einen alten Kfz.-Brief hat (in dem bis zu 6 Halter eingetragen werden), dann kannst Du die vorherigen Halter kontaktieren, mit welchem km-Stand sie das Auto an den nächsten Eigner weiterverkauft haben.

Naja, bei einem neueren Auto unter 20 Jahren und 200'000 km sollte eigentlich das Serviceheft begutachtet werden. Ist es nicht vorhanden, ist das meistens ein schlechtes Zeichen. Entweder wurden dann wahrscheinlich die Intervalle der Inspektionen nicht eingehalten, oder der Tacho manipuliert... Jedenfalls sollte ein fehlendes Serviceheft ein Grund sein, sich nach einem anderen Auto umzuschauen.

Ein neueres unter 20 Jahren? Da soll dann noch ein Serviceheft dabei sein? Also meinetwegen bis 10 Jahre und es versteht sich fast von selbst, dass man nach 5 Jahren keinen Eintrag der Vertragswerkstatt mehr erwarten kann.

@machhehniker

Genau das ist eben der Fehler, den viele machen. Sie sparen nach ein paar Jahren am Unterhalt. So ein Auto würde ich nie kaufen. Das wäre Geldverschwendung. Es gibt sehr wohl genügend Autos, auch ältere, die servicegepflegt sind und wo die Dokumentation darüber komplett ist.