Wie kann ich andeuten das ich lesbisch bin?
Hallo!
Seit einiger Zeit bin ich mir ziemlich sicher das ich lesbisch/bi/Pan bin. Ich möchte mich gerne bei meinen Freundinnen outen. Allerdings traue ich mich nicht es ihnen einfach so zu sagen.
Könntet ihr mir bitte Tipps geben wie ich das andeuten kann! Einerseits damit es nicht so eine große Überraschung für meine Freundinnen ist, andererseits damit ich herausfinden kann wie sie zu diesem Thema stehen.
Dankeschön!
6 Antworten
Ich würde grundsätzlich öfter das Thema ansprechen. Du kannst ja auch mal sagen, du hast mal ne Doku gesehen, wos über Homophobe aka Transphobe Leute ging. So kannst du erstmal abchecken, wie deine Freunde dazu stehen, und ob sie etwas dagegen hätten.
Vielleicht nimmst du dir irgendein Schmuckstück oder so etwas in der Art mit, und versuchst es möglichst offensichtlich zu zeigen. Wenn du dann nach einiger Zeit noch immer nicht darauf angesprochen wirst, würde ich es so wie ich machen.
Ich hatte ne Freudin zu mir eingeladen (zwar nicht wegen dem outen, aber naja). Irgendwann habe ich mich zu ihr gesetzt und gesagt, ich muss dir etwas sagen. Die ganze Aufmerksamkeit gtibg an mich, aber ich brachte kein Wort raus. Also habe ich gesagt, ich schreibs ihr auf eine Notiz im Handy, und wir reden dann einfach nicht mehr darüber.
Als sie es dann aber gesehen hat, hat sie sich voll für mich gefreut, und hat mich erstmal umarmt und mir gedankt, dass ich ihr es anvertraut habe. Wir haben dann trotzdem noch ein bisschen darüber gequatscht, aber es war weder mir noch ihr unangenehm.
N halbes Jahr später, stellte sich heraus, dass sie auch zu dieser Community gehört, sie hat mir das ebenfalls übers Handy mitgeteilt. Es kam außerdem noch heraus, dass sie sich nur getraut hat sich bei mir und anderen zu outen, weil ich das gleiche bei ihr gemacht habe :3
Hoffe ich konnte dir irgendwie weiterhelfen!
Ich verstehe nicht wieso man das tun muss. Man kann auch so über das Thema sprechen und wenn die eigene Orientierung zur Sprache kommt dann kann man ehrlich antworten. Aber sonst halte ich nichts davon es großartig verkünden zu müssen. Heterosexuelle müssen das auch nicht tun und da auch andere Sexualitäten völlig normal sind, sehe ich kein Grund dafür. Wir wollen als normal angesehen werden aber immer wieder merke ich das sich manche bewußt in eine Minderheitenecke stellen möchten, also selber so tun als wäre es etwas Besonderes.
Die sexuelle Orientierung geht doch eigentlich nur den Partner und ggf. Familie etwas an und nur wenn man entsprechenden Partner hat.
naja. Kategorien bzw. Labels helfen vielen Menschen dabei, sich zu definieren oder Gleichgesinnte zu finden. Eine lesbische Frau wird wohl ihre sexuelle Orientierung auf Dating-Websites angeben müssen, um Frauen kennenzulernen..
Natürlich auf Dating websites. Aber nicht im normalen Alltag. Und definieren damit habe ich schon ein Problem. Tun das auch Heterosexuelle? Die wenigsten denke ich.
naja. also die sexuelle Orientierung spielt, wie ich finde, nicht nur im schlafzimmer eine rolle, sondern auch im alltäglichen Leben und im ungang mit anderen menschen. Sexualität ist eben heutzutage nichts intimes mehr, sondern ist ein sehr öffentliches Thema. und es kann ja sein, dass lesbische Frauen z.b. lieber mit Gleichgesinnten befreundet sind, da man dann auch mal über sex sprechen kann oder möchte. eine heterosexuelle frau und eine lesbische frau unterhalten sich über ihr sex-leben evtl nicht so gern. Und dann gibt es die Frauen, die sich einen Kumpel wünschen, der 100% gay ist, und weder bi noch hetero, damit man sich nicht sexualisiert fühlt. das kannst du als mann (ich schätze, du bist einer), wahrscheinlich nicht nachvollziehen, wie gern eine Frau von einem Mann hört, dass er kein sexuelles Interesse an ihr hat bzw. haben wird. eine rein platonische Freundschaft zwischen Frau und Mann wär für viele Frauen sehr schön. und da wär es mir persönlich zb schon wichtig, dass er überhaupt kein bisschen auf mich stehen würde und entweder gay oder asexuell ist. LG
Ja aber es soll ja nicht jeder ein Schild auf dem Kopf tragen was er jetzt ist. Was ist mit dem Heterosexuellen der aber eigentlich keinen Sex möchte? Und wie merkst Du das wenn Du Unbekannte triffst wo es ja eher sinnvoll ist. Der Freundeskreis wird es ja zwangsläufig auch ohne outing mal erfahren wenn man entsprechenden Partner hat und einfach normal damit umgeht, also nicht versteckt. Die von Dir genannten ganz speziellen Partner triffst Du dann auch nicht besser und aus Erfahrung sowieso nur über entsprechende Kontaktportale denn sowas jetzt zufällig im Bekanntenkreis zu haben die von dem "outing" überhaupt erfahren haben ist eher unwahrscheinlich. Das es nicht einfach ist als "anderssexuelle" entpsrechend den Vorstellungen einen passenden Partner für egal was zu finden ist klar, kenne ich ja zu Genüge aber wüßte nicht was mir da jetzt ein outing gegenüber meinen Heterosexuellen Bekannten in irgendeiner Form helfen sollte. Die würden sagen "ja hey, toll, interessiert mich nicht, willst damit jetzt was Besonderes sein?" (im allerbesten Fall).
wer sich nicht outen möchte, muss das ja nicht tun. aber wie gesagt. frauen und männer sind da wohl unterschiedlich. was männliche kumpels angeht, wüsste ich als Frau schon gern, ob die "Gefahr" besteht, dass er auf mich stehen könnten. Was Frauen angeht: Generell bin ich sowohl mit heterosexuellen Frauen als auch mit L/B-Frauen befreundet. Die Themen, über die wir uns unterhalten, sind aber definitiv unterschiedlich und ich nehme auch eine andere Dynamik bei Treffen wahr. Meine heterosexuelle Freundin erzählt mir viel über die Männer, die sie mag, da sie Frauen Null Prozent anziehend findet. MIt meinen L/B-Freundinnen spreche ich auch mal über lesbische themen.
Ja es ist jedem selber überlassen. Ich habe mir gerade lange Gedanken über Deine Antwort gemacht. Was mich daran stört ist das Du den verschiedenen Orientierungen Stereotype zuordnest. Gerade das widerspricht einer Normalität im Umgang damit und fördert damit wieder die Ausgrenzung. Viele Homo-, Hetero-, Bi oder wasauchimmer-Sexuelle werden Deinen Vorstellungen nicht entsprechen, ich auch nicht. Das meine ich! Die meisten von uns wollen als normal gelten einfach, als Teil des alltäglichen Lebens und eben nicht "kategorisiert" werden sondern als Mensch wahrgenommen werden erstmal den man kennenlernen muss bevor man weiss ob er sex möchte oder nicht, ob er für dieses oder jenes passt, normal einfach. Wie Du einfach einen Menschen kennenlernst. Die Orientierung sagt absolut nichts über die Persönlichkeit aus! Ich kenne "schwule" die Hetero wurden und ich bin erst im Alter CD geworden. Aufgrund der Orientierung die nur temporär sein kann auf die Persönlichkeit zu schliessen finde ich gewagt.
Vielleicht liegt es sicher auch am Alter das ich dies anders sehe. Wobei das "outing" zu meiner Zeit so um die 1990er sicher einfacher war als heute und wir damals lockerer waren als heute.
naja, wenn höre, dass eine frau lesbisch ist, dann unterstelle ich ihr natürlich homosexualität. sonst würde sie sich ja nicht als solches bezeichnen. ich wende dann ja keine stereotypen an. den zustand, als frau nur auf frauen zu stehen, den gibt es ja. stereotyp wäre dann zu behaupten, dass sie "wie ein kerl sei" oder so. ob sich die orientierung bei ihr ändert, das kann ja keiner wissen. das kommt sicherlich ab und an vor. ich selbst stand bis vor kurzem auch nicht auf männer, empfinde das mittlerweile aber anders. es gibt auch eine US-Amerikanerin namens Jackie Hill Perry, die zuerst lesbisch war und nun einen Mann und drei Kinder hat. Sie hat darüber auch ein Buch veröffentlicht, welches sehr erfolgreich wurde. aber nochmal zum thema männer: wenn ein mann mir erzählt, dass er gay (oder asexuell) ist, dann gehe ich mal zunächst davon aus, dass er kein sexuelles interesse an mir hat. falls es sich dann doch herausstellt, dass er nicht richtig gay oder asexuell ist, dann wüsste ich nicht, ob ich weiterhin kontakt haben wollen würde. als frau ist das wirklich nicht einfach in einer welt, in der man ständig und überall sexualisiert wird. und das hauptsächlich von männern. da wünscht man sich oft wirklich die gewissheit, dass man als mensch und auf rein platonischer ebene betrachtet wird, und nicht als potenzielle sexpartnerin. ich kann nichts dafür, dass ich brüste habe. und ich kann nichts dafür, dass so viele männer darauf abfahren. ich möchte einfach nur nicht, dass dies in meiner freundschaftlichen beziehung zu männern eine rolle spielt. ich könnte mich auch komplett von allen männern abwenden, aber das möchte ich irgendwie auch nicht. und du magst labels scheinbar nicht besonders, aber viele leute mögen labels gern und betrachten diese als hilfreich. manche leute sind halt einfach gern unter "ihres gleichen". Fußball-fans hängen vermutlich gern mit anderen Fußball-fans ab.
Das auf Websites sehe ich nicht als outing. Und im Alltag hilft das wirklich nicht dabei andere kennenzulernen da man sich ja nicht bei jedem Fremden sofort outet.
Ich bin kein Freund von Belehrungen oder Erklärungen ohne vorangegangene Frage.
Nicht bei Kindern und nicht bei Erwachsenen. Ich lebe mein Leben und betrachte es als normal.
Wozu es erzählen? Wozu ein Outing? Leb doch einfach dein Leben, wie du es für richtig hältst. Die Menschen, die dir nahestehen, die, denen du wichtig bist, die werden es bemerken. Die anderen geht dein Leben und das was du wie mit wem machst schlichtweg nichts an. Mit diesen unsinnigen Outings macht ihr euch euer Leben doch nur unnötig schwerer, als es eh schon ist. Steh einfach zu dem, was du tust. Wenn es jemand merkt und dich darauf ansprichst, brauchst du ja keine Lügenkonstrukte aufzubauen. Entweder du antwortest ehrlich und mit Rückgrat, oder du sagst einfach, dass es denjenigen nichts angeht. So jedenfalls komme ich bestens durchs Leben.
Ich brauche kein Schild, das ich um den Hals trage, auf dem steht, wie ich mein Leben führe.
Das stimmt :) Wahrscheinlich mache ich mir viel zu viele Gedanken!
Diggi... was gibt es da zu outen. Man ist wie man ist. Ich oute mich doch auch nicht als hetero...
Wenn du ankommst und eine Freundin hast, dann outet dich das in dem Sinne. Aber finde, dass die Notwendigkeit einfach nicht existent ist...
Ich bin per definition pan. Ich habe zwar noch nie interesse daran gehabt mit einem man sex zu haben, aber ich schließe es nicht kategorisch aus, weil ich generell nichts ausschließe. Ich finde diese ganze Gender/sexualitätsscheiße voll unnütz. Wir sind doch alle Menschen und müssen uns für nichts rechtfertigen.
Ich glaube das größere Problem ist eher, dass jeder davon ausgeht, das man Cis und/ oder hetero ist. Man wird mit anderen verkuppelt etc.
Wenn man dann wirklich eine Freundin mit nach Hause nimmt, könnte das für viele ziemlich überraschend sein. Da ist ein Outing dann schon besser :)
Ja, da gebe ich dir recht! Und oft kommen dann Fragen wie "Bist du eigentlich verliebt" und ich kann nicht wirklich darüber reden
...übrigens ich mag auch frauen...z.B.;)
...oder etwas subtiler verpackt, wie: finde Frauen auch interessant...so von der Anziehung her. Ob da mehr ist, muss ich noch rausfinden (spätestens hier werden wohl Nachfragen folgen, wie (und wie ernst) du das meinst...;)
Danke dir! Freut mich für dich das du so tolle Erfahrungen gemacht hast!