Wie ist euer Schnitt von Bewerbungen/Vorstellungsgespräche?

9 Antworten

Finde ich sogar ein guter Schnitt von tatsächlichen Einladungen. Quasi jede 5. Bewerbung führte zu einem Gespräch. Top.

Auf dem aktuellen Arbeitsmarkt für Fachinformatiker finde ich die Quote schon eher suboptimal. IT-Menschen werden händeringend überall gesucht. Wenn da nur 1/5 deiner Bewerbungen zu einer Einladung führen, vermute ich, dass da irgendwo ein Haken in den Unterlagen zu finden ist. Such dir mal jemanden, der im Personalbereich arbeitet, regelmäßig Bewerbungen auf dem Tisch hat und dir somit fundierte Tipps geben kann, was du besser machen könntest!

Ansonsten, dass aus den vier Gesprächen nichts geworden ist, naja, das ist eher normal. Im Zweifel reicht nach diesem Schritt ein anderer Bewerber, wo die Chemie zu den "Interviewern" ein bisschen besser passt und du bist raus. Allerdings könntest du auch hier mal solche Gesprächssituationen mit "Personalleuten" im Umfeld durchspielen und sicherheitshalber schauen, ob du vielleicht doch irgendwas komplett falsch machst.

Ich habe mein Anschreiben und meinen Lebenslauf von einem Profi, für nicht gerade wenig Geld, erstellen lassen. Von daher sehe ich dort eher nicht das Problem.

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@cypher203

Dann kann es wohl nur an deiner Qualifikation liegen oder daran, wie du sie bisher präsentierst.

Du solltest dir wirklich Sorgen machen (und alles versuchen, bessere Leistungen nachweisen zu können).

Du musst sehr ernsthaft versuchen, dich selbst fortzubilden. Versuche, eine überzeugende Arbeitsprobe zusammenzustellen, die sich leicht vorweisen lässt. Hast du dir schon einen eigenen Webauftritt gebaut, auf dem du dich und deine Fachkenntnisse jederzeit zugänglich präsentierst?

Wie hast du denn bisher deine berufliche Erfahrung beschrieben? Wie lange bist du schon (nach Abschluss deiner Ausbildung) als Fachinformatiker tätig? Wie viele Mitarbeiter hat das Unternehmen, in dem du bisher arbeitest?

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@cypher203

Nun, tendenziell sehe ich da allerdings doch ein Problem ;). Wie viel Geld war denn "viel Geld"? Wie viele persönliche Gespräche habt ihr geführt? Wie viele Texte von dir hat diese Person gelesen und analysiert, um deinen persönlichen Stil zu treffen?

Ich vermute, dass genau dieser "Ghostwriter" dafür gesorgt hat, dass deine Bewerbung nicht authentisch wirkt und somit nicht auf allzu viel Zustimmung stößt. Zudem: wenn du jemanden beauftragst, dir eine Bewerbung zu schreiben, dann doch wahrscheinlich, weil du mit dem Thema nicht vertraut bist. Wie willst du so aber beurteilen, dass das Ergebnis gut ist?

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@cypher203

Selber schreiben! Und halt Unterstützung von Menschen suchen, die dich kennen, mögen, unterstützen wollen und irgendwie im Personalbereich tätig sind.

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@grtgrt

Ich bin seit 4 Jahren mit der Ausbildung fertig und in meinem jetzigen Unternehmen (Größe ca. 200 Mitarbeiter).

Einen eigenen Webauftritt habe ich nicht. Nur XING.

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@HappyMe1984

Selbst geschrieben habe ich es am Anfang. Das war noch weniger erfolgversprechend. Ich bin dafür einfach nicht geeignet.

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@cypher203

So ein Quatsch. Du schaffst es doch auch hier, zusammenhängende, vernünftige Sätze zu formulieren. Und nein, eine Bewerbung muss nicht so floskelmäßig klingen wie Schema F. Ganz im Gegenteil, das ist überholt und blöd.

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@cypher203

Nun: Wer 4 Jahre in einem mittelständischen Unternehmen dieser Größenordnung gearbeitet hat, müsste eigentlich schon ernst genommen werden. Wie groß waren denn die Unternehmen, bei denen du dich beworben hast?

Kannst du kurz skizzieren, was denn die schwierigsten Aufgaben waren, die du bisher erledigt hast? [ Ich frage, da man ja mit den Aufgaben wächst und Erfahrung gewinnt. ]

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@grtgrt

Beworben habe ich mich auch bei mittelständischen Unternehmen. Von der Größe her waren diese kleiner.

Ich gehe im Anschreiben eigentlich nicht auf irgendwelche Projekte ein. Was scheinbar ein Fehler ist. Am schwierigsten/umfangreichsten sind komplette Projektumsetzungen. Das heißt ich bekomme ein Lastenheft vorgesetzt und setze dies (zumindest die Teile meines Zuständigkeitsbereichs) vom Kick-Off bis zum Go-Live um. Das könnte ich eventuell ins Anschreiben aufnehmen. Mir stellt sich jetzt nur die Frage, wie ich den Umfang der Aufgabe "quantifiziere".

Mir fällt jetzt nur ein, dass ich eine Angabe mache, wie lange die Projektumsetzung gedauert hat. Sachen wie die Kosten dafür würde ich eher außen vor lassen. Lines-of-Code wäre noch eine Möglichkeit...

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@HappyMe1984

Ich habe mein Anschreiben und meinen Lebenslauf auf Grundlage von meinem selbst geschriebenen Anschreiben und Lebenslauf erstellen lassen. Außerdem wurde ich nach Interessen und Stärken und Schwächen gefragt.

Richtig ist, dass mich der Ghostwriter nicht so gut kennt wie meine Freunde oder Familie. Im Gegensatz dazu gibt es aber unter meinen Freunden und meiner Familie keine Personaler, die wissen worauf es ankommt.

Die Kunst würde jetzt darin bestehen, beides zusammen zu bringen. Leider weiß ich nicht wie.

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@cypher203

Deine Aussage "ich bekomme ein Lastenheft vorgesetzt und setze dies (zumindest die Teile meines Zuständigkeitsbereichs) vom Kick-Off bis zum Go-Live um" ist wichtig und zeigt, dass du wirklich für deinen Beruf typische Aufgaben erledigst (und keineswegs nur die aller einfachsten). Wenn das bisher deine Hauptaufgabe war, scheint mir alles OK zu sein. Du solltest dann nur noch erwähnen,

  • welche Programmiersprache(n) und wichtigen Frameworks du dabei verwendet hast,
  • welche Funktionalität die durch dich geschriebenen Teile jener Applikationen typischer Weise hatten,
  • ob du, ausgehend vom Lastenheft, auch noch Entwurfsdokumentation erstellt hast (oder sofort Code)
  • und wie du selbst dann deine durch dich implementierte Lösung dokumentiert hast (so dass auch Dritte in der Lage wären, sie zu testen und bei Bedarf neuen Anforderungen anzupassen).

Über Aufwand zu sprechen macht keinen Sinn, da der ja in erster Linie von der Komplexität des Vorhabens bestimmt wird. Interessant wäre höchstens noch die durchschnittliche Dauer eines solchen Projekts (was deine Beteiligung daran betrifft).

Vielleicht ist es ja wirklich so, dass man gemerkt hat, dass dein Bewerbungsschreiben nicht von dir selbst erstellt wurde (und man dir deswegen nicht zugetraut hat, auch Entwurfspapiere und Dokumentation schreiben zu können. Du weißt ja: Code, zu dem es keine Beschreibung seiner Schnittstellen und keine Beschreibung dessen, was bei ihrem Aufruf passierten wird, gibt, kann nicht wirklich als wertvoll erachtet werden).

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"IT-Menschen werden händeringend überall gesucht" .. das glauben auch nur die die schon im Job sind und am besten noch der Regierung und der Handelskammer glauben . IT-Spezialisten werden händeringend gesucht.
Aus den Beispielen die ich so kenne folgende Gründe : Kaum eine Firma will einen Einarbeiten , also nur Leute die schon Erfahrung haben in anderen Firmen . "Zu Jung" wird auch gerne genannt. Etc Etc Etc . Das was immer geht ist Umsonst arbeiten , also als Praktikant da sind die dann ganz offen . Oder für so wenig Geld das man sich wirklich fragt warum überhaupt eine Ausbildung benötigt wird und dann auch noch ansprüche gestellt werden . Also so einfach wie das immer gesagt wird ist es halt nicht . Nicht unmöglich aber auch nicht "händeringend" ausser man trifft genau die Ansprüche "5 Jahre im business" und am besten natürlich dann für ganz günstig ... Du sollst ja nur noch überleben . Beispiel : Freischaffender seit 5 Jahren als Programmierer Tätig soll dann für 2500 Brutto eingestellt werden . Das das leider für Familie etc nciht zum leben reicht interressiert die Firmen nicht (bzw Personaldienstleister) . DAs sieht bei Aktien Unternehmen noch viel schlimmer aus. Selber Ausbilden und dann den Hungerlohn fordern oder halt gar nciht übernehmen weil , hey da kommen eh genug nach ... Alles schon gesehen, erlebt und in den Firmen erfahren. Manager denken da eher an das Geld als an die Menschen . Im zweifel gehts auch ohne aber für die Statistik schreibt man den Job dann doch aus . BTW : Die Wirtschaft will ca 10% Arbeitslose in jedem Bereich , weil sonst könnte der Arbeiter ja noch was verlangen. Dieser Neoliberale Mist setzt sich ja schon lange durch . Umverteilung . Und die die dann Wirklich "passen" die werden versucht abzuwerben , aber bloß nciht selber Weiterbilden ... das soll am besten der Staat machen . Firmen sind ja alle so so arm und pleite . Deswegen können sie auch Aktienrückkäufe machen und wissen gar nciht wohin mit ihrem Geld. Das war mal anders . Und da rede ich von offiziellen Statistiken (IFO etc) .

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@RakonDark

wie wird das überangebot überhaupt berechnet : Jede gemeldete Jobausschreibung wird mit 7 multipliziert und mit den Arbeistlosen zahlen ins verhältnis gesetzt. Also wenn ich einen Job ausschreibe zählt es für 7 leute ... ja lustig .

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@RakonDark

Naja: In der IT benötigt man halt Leute, die sich auch schriftlich fehlerfrei ausdrücken können. Und daran happert es halt bei vielen (heute jedenfalls – vor noch 20 Jahren war das anders).

Vor einigen Tagen gab es in der FAZ einen Bericht, in dem beklagt wurde, dass selbst nicht wenige junge Deutschlehrer heute nicht mehr so richtig wissen, wo man denn nun ein Komma zu setzen hat und wo nicht.

Lies auch einen schon älteren Artikel zu diesem Thema: https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/campus/sprachnotstand-an-der-uni-studenten-koennen-keine-rechtschreibung-mehr-12862242.html

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Ggf. laut dem Märchen vom Fachkräftemangel. Der IT-Bereich ist von Jungen, die bald in die Berufswelt wechseln mit der Gefragteste.

Wir haben tatsächlich einen Mangel. Das betrifft aber Spezialisten in Cutting Edge Technologien wie autonomes Fahren, Multiagent Pathfinding oder Machine Learning.

Normale Entwickler, Systemintegratoren und co. gibt es wie Sand am Meer und vielerorts werden die Gehälter eher gedrückt, da die Arbeitgeber die freie Auswahl haben. Natürlich gibt es Regionen wie BaWü und co. die umkämpfter sind.

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Uff Nach dem Studium 2 Vermittler + 2-3 oder so selbst geschriebene Bewerbungen

3 Gespräche, 1 Zusage und 2 mal ne Absage meinerseits bevor es zu einer Rückmeldung kam. Ging alles recht flott.

Der nächste Job war ne Abwerbung. Also ein gespräch ohne vorherige Bewerbung.

Hast du es mal mit Xing versucht? Die nervigen Headhunter melden sich alle paar wochen oder Monate von alleine.

Ja. Bin nicht nur dort. Aber auf XING und Co. tummeln sich fast ausschließlich Leiharbeits-/Recruiting-Firmen. Da habe ich keine Lust drauf.

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@cypher203

Huh? Also die Headhunter sind Vermittler/Recruiter aber die suchen ja nicht für sich selbst sondern für nen Kunden. Über so nen Vermittler hab ich meinen ersten Job bekommen.

Die haben mein Profil an ihre kunden weiter gegeben und wenn die interessiert waren und ich auch gespräche vereinbart. Die wurden dann vom AG bezahlt und ich wurde fest eingestellt.

Leiharbeit ist in der Informatik doch eher selten. Zumeist ist man doch angestellt, selbstständig oder Berater.

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@dieLuka

Ja OK. Da habe ich mich falsch ausgedrückt. Aber ist es nicht so, dass es passieren kann, dass man jedes halbe Jahr an einen neuen Auftraggeber weitergereicht wird? Denn das ist überhaupt nicht meins...

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@cypher203

In der Beratung kann das passieren. Ich war mal 2-3 JAhre bei einem Kunden und mal nur einen Monat. War zwar anstrengend aber auch ganz cool. Man verbrigt halt viel Zeit in Zügen, Flügen und Hotelzimmern.

Wenn aber nen Recruiter dich für nen Kunden sucht dann macht der sein Geld damit dem AG den "perfekten" kandidaten vor die Nase zu setzen. Die AG zahlen dafür das potentielle AN zu ihnen gebracht werden die schon vorsortiert sind. Sobald du beim AG unter vertrag stehst haben die ihre Pflicht erfüllt und sind raus.

Der Recruiter kann natürlich für ein Beratungshaus suchen, aber du musst ja nicht annehmen.

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@dieLuka

Aus wirklichen Interesse muss ich noch einmal nachfragen: ein Recruiter kommt nicht auf mich zu und hat einen einzigen Auftraggeber für mich, sondern mehrere, zu denen ich eventuell passen könnte? Und nur wenn ich Glück habe, nimmt mich einer von denen?

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@cypher203

Nö. In erster Linie sind die von AGs beauftragt. Es kann sein das du auf mehrere AG passt und die behalten dich bestimmt gerne in der Hinterhand wenn ein neuer AG kommt.

Aber die suchen nicht einen AG für dich sondern einen AN für ihre AG. Und da ist es eher schädlich wenn die dich zeitgleich zu vielen AG anbieten. Wenn du dann mehreren gefällst zieht irgendeiner den kürzeren.

Die großen Vermittler bei denen ich war haben dann halt gleich mehrere gehabt auf die ich gepasst habe. Da hab ich im Norden gewohnt und die AG waren Stuggi, München und in der Schweiz. Aber das wurde schon nach einander abgearbeitet.

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Denke das ist ein relativ normaler Schnitt. Ich hatte vermutlich gut die doppelte Anzahl an Einladungen, ist aber auch schon fast 10 Jahre her. Hatte dann auch mehrere Stellen zur Auswahl, wobei ich eh schon zuvor etwas sicher in der Hinterhand hatte über einen Kontakt, der durch meinen Lehrer entstanden war.

Jahre zuvor hatte ich ein schreckliches Zeugnis und gut 80 Bewerbungen geschrieben, ohne eine einzige Einladung. Dann alles noch einmal im zweiten Bildungsweg nachgemacht und mich entsprechend um ein vernünftiges Zeugnis und vernünftige Bewerbungsunterlagen gekümmert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012