Wie handeln wenn pferd auf zügel steigt?
gestern wars mal wieder soweit, beim nach dem absitzen den gurt gelockert und die bügel hochgeschoben, einen moment nicht aufgepasst und zack ist es passiert. pferd nimmt den kopf runter und stelllt das bein vor um sich zu kratzen, dummerweise auf den zügel. das ist in 12 jahren reiterfahrung das 2. mal dass mir das passiert ist, was würdet ihr in der situation machen wenn ihr seht euer pferd steht auf dem zügel, wenn es ihn jetzt hochnimmt reisst es die trense kaputt und holzt sich das gebiss an den gaumen? gibt es da irgendein manöver um den schaden zu begrenzen?
7 Antworten
zuerst linken bügel hochschieben, zügel dahinter einhaken. das lernen bei uns die anfänger schon. so kann das pferd den kopf gar nicht so weit runternehmen. irgendwie muss man ja die hufe auskratzen, bevor man vom platz geht. wenn das ross dann losmarschiert, ist der zügel jedenfalls gesichert.
sei beruhigt - die modernen zügel haben eine sollbruchstelle. wenn das pferd sich wirklich einhakt und arg zieht, reisst die schnalle oben am zügel ab oder sie bricht. da passiert nichts, was dem pferd ernsthaft schaden könnte.
es sei denn natürlich, du hast irgendwelche hilfszügel eingeschnallt.
schau dir doch mal ein paar normale gurtzügel an.
vielleicht fällt einem das in einem schulbetrieb aber eher auf, wo sachen extrem viel benutzt werden. gehört zu meinen aufgaben, wenn die reitschüler satteln und zäumen nicht nur drauf zu achten, dass sie es richtig machen und ggf. zu helfen, sondern auch jedesmal das sattelzeug auf relevanten verschleiss zu prüfen.
gurtzügel könnten ewig halten, wenn sie nicht immer an der schnalle kaputtgehen, bzw. immer mal das schnallenriemchen reissen würde.
viele reitschulen nieten die zügel dann an der stelle zusammen. wir tauschen sie aus.
Ich bin immer sehr für Prävention. Bei mir darf das einfach kein Pferd machen, aus genau diesem Grund!
Das Pferd muß mit Kratzen eben warten, bis die Trense unten ist. Und, Überraschung - es hat sich dann eigentlich immer erübrigt. Das zeigt mir, dass es eigentlich nur eine Angewohnheit ist, die ich eben strikt unterbinde.
Selbst ein Schulpferd, was ich nur einmal in der Woche reite, weiß ganz genau, dass dies bei mir nicht läuft, obwohl es das bei vielen anderen Reitschülern macht. So einfach ist eine solche Gewohnheit zur Sicherheit des Pferdes und zum Schutz des Inventars zu brechen,
Meine Pferde sind gewohnt stehen zu bleiben wenn ich das sage. Insofern sind solche Situationen kein Problem, die bekommen das Kommando sich nicht zu bewegen, ich könnte den Huf aufheben und den Zügel entfernen.
Allerdings ist es natürlich deutlich schlauer solche Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen. Da hilft es ja schon wenn man den Arm durch die Zügel schlauft solange man die Bügel hochzieht oder alternativ die Zügel über den Hals nimmt und mit der Hand festhält.
Ist bei mir auch schon mal passiert, du mußt sanft sein Bein anfassen und es hoch heben und so den Zügel wieder befreien. Kann mal ein wenig Huddel geben, sollte aber fast immer schadlos für alle über die Bühne gehen.
Ruhe bewahren, das Pferd vorsichtig in dem Moment zurückschicken und zukünftig Zügel besser sichern. (Arm durch den Zügel, während man am Gurt oder Bügel hantiert. Und zwar immer!)
Zu deiner Beruhigung: Mir ist sowas vor ca. 1,5 Jahren auch mal passiert. Offene Zügel, einer überm Hals, ist runter gerutscht, Pferd drauf getreten. Ja, doof, sollte nicht passieren, kommt aber nunmal vor, wenn man unachtsam ist. Gerissen ist nix, da der Zügel so durch geflutscht ist.
Der Zaum reißt ja auch erst, wenns Pferd plötzlich panisch den Kopf hoch reißt.
Ist man da in der Schweiz schon weiter? 🤔
Von solchen Sollbruchstellen am Zügel habe i h noch nie was gehört oder gesehen 😳