Wie hängen Eudämonie und Daimonion bei Sokrates zusammen?

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Sokrates

In Platons Symposium lehrt die Priesterin Diotima Sokrates, dass die Liebe keine Gottheit sei, sondern ein "großer Dämon". Sie erklärt weiter, dass alles Dämonische zwischen göttlich und sterblich sei, und sie beschreibt Dämonen als "das Deuten und Transportieren von menschlichen Dingen zu den Göttern und göttlichen Dingen zu den Menschen: Bitten und Opfer von unten, Verordnungen und Vergeltung von oben".

Nach Platon behauptete Sokrates, ein Daimonion (= ein "göttliches Etwas") zu haben, das ihn häufig — sogar in Form einer "Stimme" — vor Fehlern warnte, ihm aber nie sagte, was er denn nun tun solle.

In Bezug auf die Anklage gegen Sokrates im Jahr 399 vermutete Platon: "Sokrates tut Unrecht, weil er nicht an die Götter glaubt, an die die Stadt glaubt, sondern andere dämonische Wesen einführt …".

Gegen solche Auffassung richtet sich aber bereits der berühmte, paradoxe Spruch des Heraklit: "Der Charakter ist für den Menschen sein Daimon'" [ in besserem Deutsch: "Des Menschen Dämon ist sein Charakter" ].

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Eudaimonie:

In philosophischen Texten bezeichnet dieses Wort gelungene Lebensführung nach den Anforderungen und Grundsätzen einer philosophischen Ethik und dem damit verbundenen ausgeglichenen Gemütszustand. Gewöhnlich wird es mit "Glück" oder "Glückseligkeit" übersetzt.