Wie findet ihr den Job Flugbegleiter/in?

3 Antworten

Praktika gibt es (natürlich) nicht; das lässt die EU-OPS 1 nicht zu (wegen Versicherung, Ausbildung, Sicherheitsüberprüfung etc.).

Ob der Job gut ist? Ich selbst habe von 40 Jahren zwar 30 Jahre bei LH verbracht, aber immer auf der dunklen Seite der Macht, also beim Bodenpersonal.

Natürlich kenne ich daher einige FB, habe aber niemanden gefunden, der/die unbedingt tauschen möchte. Das aber ist mittlerweile auch schon wieder ein paar Tage her. Ich fand auch die Kolleginnen und Kollegen der AUA und SWISS immer sehr entspannt.

Wie sich die Neuausrichtung bei LH auf den Job auswirkt oder auswirken wird, kann ich aber nicht sagen.

Wenn Dich der Job interessiert, musst Du einfach schauen, ob Du die Vorgaben der Airline erfüllst. Wenn nicht, die Defizite abbauen. Dir steht ja ganz Europa offen, da praktisch alle Staaten Europas der EASA beigetreten sind und damit die gesetzlichen Vorschriften der EU (und natürlich der nationalen Luftfahrtbehörden) erfüllen müssen.

Und es muss ja nicht unbedingt eine Airline sein. Als Alternative gibt es auch noch die Geschäftsfliegerei mit kleinen Businessjets. Einfach dort mal suchen.

Das Training hängt vom Arbeitgeber ab. Eine Business-Charter-Firma fliegt vielleicht nur einen Typ; bei einer großen Airline musst Du meistens Kurz- und Langstrecke abdecken.

Themen der Schulung sind ebenfalls in der EU-OPS 1 festgelegt (Erste und letzte Hilfe, Evakuierung, Typenschulung, Umgang mit renitenten Passagieren, Bombensuche an Bord usw.). Die OPS kannst Du bei der EASA als PDF herunterladen. Es handelt sich NICHT um eine Berufsausbildung mit IHK-Prüfung, sondern um ein "training on the job" über einige Wochen. Zwei Ausnahmen sind mir bekannt:

Bei der SWISS gab (und gibt es vielleicht noch) die Möglichkeit, eine Berufsprüfung zu machen.

Bei LH gibt es die Möglichkeit, sich über einen Fernkurs beim ILS als "Fachberater/in für Servicemanagement (IHK) - Lufthansa" zu qualifizieren.

Bleiben die Ziele: Wie lange Du dort bleibst, legt auch die OPS fest .

Die Ruhezeiten richten sich a) nach der Arbeitszeit bzw. b) nach der Anzahl der Legs, also der Flugabschnitte oder c) dem Dienstbeginn (Tag oder Nacht und d) der Zeitzone.

Die OPS beschäftigt sich damit über mehrere Seiten; es ist also unsinnig, hier eine Zahl von Tagen oder Stunden zu nennen.

Die maximale Arbeitszeit beträgt 13 Stunden pro Tag oder sechs Legs. Erlaubt sind max. 900 Flugstunden pro Jahr, das macht im Schnitt 75 Stunden pro Monat, die sich natürlich ungleichmäßig verteilen. Und fliegen darfst Du übrigens bis zum gesegneten Alter von 65 Jahren. Das fällt dann schon u. U. unter "betreutes Fliegen".

eine ausbildung dauert um die 3 monate. wie lange du am ziel bist, kommt auf die strecke und deinen plan an. bei kurzstrecke ist es oft so, dass du direkt wieder zurück fliegst.

Nein, es gibt keine Praktika. Aber bei vielen Airlines kannst du den Job nach wenigen Wochen Training machen. Ist sicherlich ganz spannend für einige Zeit.