Wie findet ihr, dass Imame nicht mehr aus dem Ausland kommen sollen, sondern in Deutschland ausgebildet werden?

Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen

Gut 96%
Schelcht 4%

8 Antworten

also erstens: ich sehe da überhaupt keinen Unterschied. Nur ist natürlich ein Deutsch sprechender Imam besser, damit man ihn versteht.

Und zweitens: hier gibt es nicht sehr viele, die als Imam ausgebildet werden. Also muss man welche aus dem Ausland holen. Wenn es mehr deutsch sprechende Imame gibt, da könnte man es überlegen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gehöre der Hanafitischen Rechtsschule an

Das ist genau das, was die Muslimischen Gemeinschaften ebenfalls anstreben! Auch wenn durch Imame aus dem Ausland keine radikalisierung oder Kontrolle von außen stattfinden, wie leider oft postuliert, haben Imame, die nur Türkisch sprechen, leider nur sehr wenig Zugang zu den jüngeren Generationen, sodass sie sich ihr Wissen von irgendwelchen deutsch sprechenden Pseudogelehrten aus dem Internet holen.

Ein solches Gesetz fatale Ergebnisse hervorrufen, denn noch ist die Ausbildung von Imamen in Deutschland nicht ausreichend, um den Bedarf an Imamen zu stillen! Da ist noch ein weiter Weg dahin.

Jedoch muss die Ausbildung der Imame durch die Religionsgemeinschaften mit Unterstützung des Staates stattfinden. Religionsfreiheit bedeutet, dass der Staat nicht in die Glaubensinhalte eingreifen darf.

Eine staatliche Imamausbildung wie in dem Link ist verfassungswidrig, da muss dringend was unternommen werden, so darf das nicht weitergehen!

In den Moscheen wird auch jetzt schon nicht gehetzt. Es wäre trotzdem gut, wenn überall Imame wären, die wenigstens Deutsch können, denn nur so können alle Muslime in Deutschland angesprochen werden. In unserer lokalen Moschee kommen die Gläubigen aus 35 Ländern, Asien, Afrika, von überall, aber der Imam wird aus der Türkei entsandt und bleibt jeweils nur 3 Jahre oder so. Der derzeitige kann wenigstens ein Bisschen Englisch, aber sonst ist das schon SEHR türkeilastig.

In so kurzer Zeit kann der Imam auch kein Verständnis für die hiesige Situation entwickeln und deshalb schlecht auf die Sorgen der Gläubigen eingehen.

Also, deutsche Imame gerne.

Das Problem ist die Ausbildung. In den muslimischen Ländern reicht für einen Imam kein Bachelor. Da gibt es ein komplettes theologisches Studium, inkl. arabischer Sprache, eben so, wie die hiesigen christlichen Theologen Latein und Alt-Griechisch lernen, um eben die Quellen verstehen zu können. Dann gehören natürlich auch soziale Kompetenz und so dazu. Vermutlich auch Recht, usw, usf.

Das können die hiesigen Unis nicht leisten. Selbst die Ausbilder bringen ja eine solche Ausbildung in der Regel nicht mit. Die hiesige Ausbildung kratzt eher so an der Oberfläche, weshalb die Absolventen selten eingestellt werden. Sagen wir mal, die gehen mit G8-er Abi an die Uni, dann sind sie mit 20 fertig, Welche Gemeinde möchte denn einen Imam, der 20 Jahre alt ist? Ohne jegliche Erfahrung?

Dazu kommt, dass es für mehr als 2000 Moschee und den paar winzigen Studiengängen in Deutschland ewig dauern würde, alle Moscheen mit einem in Deutschland ausgebildeten Imam zu versorgen.

Der Gedanke ist also durchaus interessant, aber derzeit unrealistisch.

kaffeemahler  16.06.2021, 07:25

Natürlich wird da gehetzt. Vielleicht nicht in Deiner, aber grundsätzlich in etlichen.

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Maity  16.06.2021, 09:28
@kaffeemahler

"Natürlich" ist so ein schönes Argument. Lässt sich halt nicht widerlegen. Ebenso wie "grundsätzlich". Auch "etliche" ist ein schöner Ausdruck, da er sich mit Sicherheit nicht Quantifizieren lässt.

Will sagen, da steht wohl Meinung gegen Meinung. Ich kenne im Übrigen nicht nur eine Moschee. Diejenige, wo wirklich gehetzt wurde, hatte das Dauerthema Hetze gegen Muslime, die nicht zum Freitagsgebet kommen. Was besonders sinnvoll ist, wenn man das während des Freitagsgebets macht und es nur die Leute hören, die da sind, und eben nicht diejenigen, die nicht kommen.

Ja, wir haben Probleme mit der Qualität einiger Predigten, aber nicht die Art von Problemen, die du dir vorstellst.

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Maity  16.06.2021, 09:32
@kaffeemahler

Aha, das sagt aber nichts darüber aus, welche Predigten du wo auf welcher Sprache gehört und verstanden haben willst, um deine Aussage zu verifizieren.

Aber sagen wir das mal in deinen Worten:

Natürlich wird da nicht gehetzt. Vielleicht in deiner, aber grundsätzlich in etlichen nicht.

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kaffeemahler  16.06.2021, 10:17
@Maity

Ich spreche fließend Arabisch und Türkisch. ich habe in Kairo Islamwissenshaften studiert. Du redest nicht mit einem ahnungslosen Einmal-Besucher einer Moschee.

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Maity  16.06.2021, 11:24
@kaffeemahler

Na, da haben wir ja mehr gemeinsam, als ich dachte.

Wie gesagt, da steht wohl Meinung gegen Meinung.

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Gut

Es ist so sicherlich weitaus besser als bisher.

Nur frage ich mich, was die in Deutschland ausgebildeten Imame anders machen wollen? Scharia, djihad, Homophobie, Antisemitismus etc. sind im Islam tief verankert und angeblich göttlichen Ursprungs ..... das darf kein Imam - egal wo ausgebildet - leugnen, da ihn das aus dem Islam katapultieren würde.

Gut

...doch finde ich gar nicht gut, dass die Islamverbände, welche als ultra-konservativ bekannt sind, bei der Imam-Ausbildung so viel bestimmen können.