wie famillie sagen das ich trans bin?
hey, also ich bin mir ziemlich sicher das ich trans bin (ftm). ich habe es auch vor einpaar monaten zwei meiner besten freunde gesagt, und sie haben es auch gut aufgenommen, aber sie benutzen meine pronomen und namen nicht. am anfang haben sie es gemacht, bzw es versucht, jetzt machen sie es überhaupt nicht mehr. deswegen habe ich angst bei meiner famillie. ich bin mir eigentlich bei jedem außer meiner oma sicher das sie es akzeptieren, aber ich habe ich habe bei meinen schwestern angst das sie sagen werden es ist nur eine phase. und allgemein habe ich keine ahnung wie ich es sagen soll. ich bin halt sehr schlecht in sowas und kann nicht wirklich über sowas reden.
ich kann mir es vielleicht vorstellen meiner mutter irgendwann zu schreiben und sie zu fragen ob sie es den andern sagen kann. was haltet ihr davon?
ich wohne übrigens bei meiner famillie, ich bin noch nicht 18
5 Antworten
Warum machst du dir so viel daraus wie andere dich nennen und ansprechen? Ich finde es lebt sich leichter wenn man mit sich selbst zufrieden ist und das macht was einen glücklich macht und nicht permanent versucht seine Sexualität als eine art Lifestyle Produkt zu vermarkten.
Und ein Name ist nur ein Name, keiner sucht ihn sich selbst aus, das ist das was wir von unseren Eltern bekommen haben, ob wir nun zufrieden damit sind oder nicht.
Du würdest dich sicherlich wohler fühlen wenn du akzeptierst, dass du für die einen "der Peter" bist der du immer für sie warst und für die anderen eben jetzt "die Petra" die du sein willst.
Und daher würde ich an deiner Stelle deinen Eltern das auch einfach ganz normal erzählen und gar keine große Sache daraus machen und die entscheiden dann selbst wie sie sich verhalten.
"meistens" ist sicherlich eine starke übertreibung. Es gibt reichlich Leute die alleine von der Persönlichkeit her nicht so reagieren würden weil sie die dinge einfach viel pragmatischer sehen. Und lassen wir mal die Kirche im Dorf. Wir reden hier von einem 13j Teenager der grade erst beginnt seine Sexualität zu ergründen und von 13j Freunden die ihr eigenen Probleme haben. Solange der offizielle Name und das Geschlecht so eingetragen ist wie es schon immer war werden die Lehrer usw. diesen benutzen, damit hat sich das ganze Thema im Schulkontext sowieso schon erledigt.
ok gut dass du einem trans Mann die Welt erklärst und wie man sich fühlt ;)
Ein Transmann ist doch auch nur ein Mensch wie du und ich.
Ein Beispiel: Ich als heterosexueller Mann werde zu 99% am Telefon als Frau angesprochen weil meine Stimme scheinbar so klingt. Am Anfang als ich jung war hat mich das auch tierisch geärgert und ich habe mich dabei total schlecht gefühlt und wusste nicht wie ich reagieren soll, aber nach einer Weile habe ich realisiert, dass es völlig egal ist wie man mich nennt oder anspricht wenn es nicht in böser Absicht geschieht.
Ich will keinem seine negativen Gefühle absprechen oder seine Psychische Belastung klein reden. Ich rate den Leuten einfach nur zu mehr Gelassenheit. Den Rat muss sich ja keiner zu Herzen nehmen aber meine Erfahrung ist, dass man damit am glücklichsten wird.
Denn was du denkst, fühlst und empfindest ist nicht in Stein gemeißelt und von "Gott" gegeben sondern ein Produkt deiner selbstbestimmten Persönlichkeitsentwicklung.
Und diese beiden Sachen passen einfach nicht zusammen:
"gut dass du einem trans Mann die Welt erklärst und wie man sich fühlt ;)"
"mit falschem Namen, [...] angesprochen zu werden, löst bei Transgendern meistens Dyphorie aus."
Weil du mit dem zweiten Satz selbst erklären möchtest wie sich ein Transgendermann fühlt.
könnte daran liegen, dass ich trans Mann bin. Aber klar, wie er sich fühlt, weiß nur er allein
Damit hast du ja nicht Unrecht. Vor allem wenn es ohne böse Absicht ist. Ich habe es einer Freundin, die sehr lang brauchte sich an meinen neuen Namen zu gewöhnen, nie verübelt, wenn sie sich mal verhaspelt hat. Auch das Umfeld braucht nun einmal Zeit, da muss an wirklich Geduld haben. Die Welt darf sich nicht nur um einen selber drehen. Es fühlt sich für uns transpersonen nur eben wirklich sehr schlimm an, wenn man nicht für voll genommen wird.
Weißt du, ich kann verstehen, dass es für Menschen, die nie damit oder nur wenig, in Berührung gekommen sind, das ganze zu verstehen. Das kann man auch nicht verlangen, weil es nun mal sehr speziell ist und unheimlich viel Empathie braucht. Hauptsache man akzeptiert es irgendwie. Ich bin mir selbst sooo lang regelrecht transphob gegenüber getreten, ich wollte alles sein, nur das nicht! Denn es ist kein lustiger, leichter Weg, wie manche schrägen Vögel auf TikTok und co. es teilweise suggerieren.
Ich denke, wir beide liegen gar nicht so weit auseinander 😉
Jeder Mensch hat das Recht mit dem richtigen Namen angesprochen zu werden. Der richtige Name ist NICHT der Geburtsname. Das triggert so viele Menschen. Ich bin ein 27 jähriger Transmann und kann dir zu 100% sagen, dass die meisten Trans*Menschen bereits ihre Identität in der Kindheit "kennengelernt" haben. Sprich der Satz "die Person ist er 13 und muss es erst noch herausfinden" in den meisten Fällen einfach haltlos.
Was bedeutet denn "richtig" in diesem Kontext für dich? Denn ich habe mir meinen Namen ja auch nicht ausgesucht, er gefällt mir auch nicht besonders. Was ist also mein richtiger Name? Kann ich mir auch einfach einen anderen aussuchen der mir besser gefällt? Ich finde das nicht sinnvoll weil es eben nur ein Name ist. Er dient einzig dazu mich gegenüber anderen zu identifizieren.
Eine offizielle Namensänderung sollte daher schon sehr gut überlegt und begründet sein. Er schreibt aber selbst, dass er sich noch gar nicht sicher ist. Ich habe nicht behauptet, dass die Transmänner die heute von ihrer Entscheidung überzeugt sind das nicht bereits in der Kindheit gemerkt haben aber es gibt eben auch die, die nach ein paar Jahren sagen, dass es nicht der richtige weg für sie war sondern vielleicht nur ein Hirngespinst.
Du kannst es nicht vergleichen mit "ich mag meinen Namen nicht". Vornamen in Deutschland sind strickt männlich oder weiblich, ist er geschlechtsneutral, muss ein zweiter Name da sein, der eben männlich oder weiblich ist. Somit ist in dem Fall der weibliche Name nicht passend und somit falsch. Zumal auch der Name Teil der Dysphorie sein kann. Demnach ist es eine Sache des Respekts und der Empathie, den gewählten Namen zu nutzen.
Auch rechtlich wird nicht nur der Name, sondern auch der Personenstand geändert. Da muss nichts gut überlegt sein. Stell dir einfach vor, dass ein vollbärtiger Mann Sarah heißt, sollte er damit sein Leben lang herumrennen?
Gerade mal 1% alles Transpersonen bereuen es. Das ist nichts. Mehr Leute betreuen ihr Gelenkersatz.
Ja ich verstehe das schon, ich denke trotzdem dass man bei so jungen Teenagern vorsichtig sein sollte. In der Zeit verändert sich noch sehr viel und man weiß oft noch gar nicht so recht was man will.
Man muss halt immer abwägen was verhältnismäßig ist. Stell dir vor jeder könnte jeder Zeit und so oft wie er möchte seinen Namen ändern, einfach um es Transmenschen einfacher zu machen. Das öffnet tür und tor für Missbrauch.
Und was du sagst mit dem vollbärtigen Sarah: Ich bin eben eher der meinung, dass unser Ziel sein sollte geschlechterspezifische Stereotypen und Vorurteile abzubauen, statt Leute in irgend ein Schema einzukategorisieren wie es jetzt zur Zeit stattfindet. Ich fände es schön wenn sich ein vollbärtiger Sarah mit seinem Namen in unserer Gesellschaft wohlfühlen könnte.
Hey ☺️
Wenn du dir sicher bist, dass deine Familie es gut aufnimmt und dich unterstützt, dann sprich einfach mit deinen Eltern. Ich selbst habe nicht viel dafür vorbereitet, sondern es einfach direkt auf den Tisch gehauen und danach sämtliche Fragen beantwortet.
Nach meinem Outing, habe ich meinem Umfeld etwas Zeit gelassen, dass alles sacken zu lassen. Nach einer Zeit, habe ich allerdings aufgehört auf meinen Deathname und "sie/ihr" zu hören. Wer dann etwas von mir wollte, musste mich schon korrekt ansprechen ☺️
Also erst mal denke ich nicht, dass 13 zu jung ist um festzustellen, das man Trans ist. Es ist eher schon ganz schön alt.
Solltest halt mit einem Arzt darüber sprechen. Oder mit einer Vertrauensperson.
Das musst du ohnehin, wenn du was erreichen willst.
Und bei deinen Freunden musst du halt auch konsequent sein und nicht mehr auf deinen Mädchennamen hören und auf eine weibliche Ansprache reagieren.
Wenn du deiner Mama vertraust, solltest du mit ihr reden. Von Schreiben halte ich nicht so viel..
Wenn du wirklich trans bist, sollt der ein oder andere vielleicht sogar schonmal was davon gemerkt haben. Eltern haben oft feine Antennen für sowas und du wirst ja entsprechend dich auch schon länger wie ein Junge verhalten oder irgendsowas in der Art.
Sonst ist es vielleicht wirklich nur eine Phase!
Letzten Endes musst du halt eine Therapie machen, wo das herausgefunden werden soll.
Bist du dir denn selbst wirklich sicher?
hey, danke erstmal für deine antwort.
ja, ich bin mir sicher. ich habe mich noch nie wohlgefühlt und schon immer nachgedacht wie leichter und besser es wäre ein junge zu sein.
immer wenn ich ein trans mann sehe der akzeptiert wird und nicht misgendert wird, wein ich zuhause, weil ich mir das so sehr wünsche. das gleiche ist bei einem cis jungen.
ich war mir lange nicht sicher, aber jetzt bin ich es.
Hm da könnte dir ein guter Freund von mir besser einen Rat geben. Der ist aber grad nicht on, soweit ich sehe. Bei ihm haben es die Eltern jedenfalls schon vorher die ganze Zeit „gewusst“ und nur auf den Tag gewartet, dass er sich bekennt.
Je früher du mit ihnen redest, desto eher kannst du Schritte einleiten. Du brauchst erst das Gutachten vom Psychiater oder Psychologen, bevor du tatsächlich deinen neuen Weg beginnen kannst. Das dauert im Normalfall einige Monate.
Sag es ihnen einfach
mit falschem Namen, dem Geburtsnamen, auch Deadname genannt, angesprochen zu werden, löst bei Transgendern meistens Dyphorie aus. Das macht es nahezu unerträglich