Wie erklärt ein Soldat seinem Kind, was er macht?

15 Antworten

Je nach Alter des Kindes würde ich dem Kind die Dinge vor Augen führen, die es mag, besitzt, unternimmt. Also all das, was uns im Rahmen der geltenden Rechte erlaubt ist.

Es geht um das frische Brötchen, die Milchschnitte, die unabhängigen Berichte im Fernsehen, Internet, ja sogar in der Schülerzeitung. Es ist das Recht des Kindes anderen die Meinung sagen zu dürfen und die Möglichkeit, sich mit dem Taschengeld persönliche Wünsche erfüllen zu können.

Jeder Mensch hat Rechte, Ziele und Bedürfnisse. Die Aufgabe eines Soldaten ist es, diese zu schützen. Zunächst im eigenen Land und wenn es sein muss auch die Rechte von Menschen in anderen Ländern, damit diese friedlich leben können.

Hierzu setzt der Soldat Waffen ein, um sich gegen Waffengewalt zu verteidigen.

bedroht diese Rechte, Ziele und Bedürfnisse jemand, dass man die schützen muss?

0

Im Grunde kann der Soldat damit nur klar kommen, wenn es ihm nichts ausmacht auf Leute zu schießen.

Aber ist das so?

Vielleicht bei manchen - aber nicht bei allen.

Ich finde so etwas schwer zu erklären. Denn, wenn du sagst: "Wenn der Soldat nicht schießt, könnte er erschossen werden" dürfte das zur Frage: "Warum muss überhaupt geschossen werden" führen.

Antwort: "Weil Krieg ist" und dann die Frage, die keiner sinnvoll beantworten kann (wie ich finde) "Warum gibt es überhaupt Krieg?"

Ich denke, Soldatenväter und deren Kinder leben (mehr oder weniger) einfach mit der feststehenden Tatsache, dass Papa - im Ernstfall - auch mal schießen muss.

Wie gesagt - wie soll ein Kind das verstehen, was manchen Erwachsenen noch nicht mal verständlich ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hobbylektorin - "unerzogen" ist eine Lebenseinstellung

Naja, dann sollte ein Erwachsener sein Handeln mal verstehen und Vorbild sein. Ich kann als Soldat doch beispielsweise meinem Kind nicht erzählen, es soll im KiGa nicht die anderen Jungs hauen, wenn ich gleichzeitig in voller Montur an der Front herumrobbe und den Finger am Abzug habe.

0
@nepomuk81

Der Papa dient dem Staat umd das kann man wohl vom Kind nicht behaupten welches in der Kita seine eigenen Konflikte löst! Ein Vater der an der Front herumrobbt und den Finger am Abzug hält tut dies also nicht weil er eigene Konflikte lösen will und sich selbst nicht unter Kontrolle hat, sondern weil er einen Dienstbefehl befolgt.

0

Mein Mann ist seit 8 Jahren Soldat, hat mehrere Auslandseinsätze hinter sich und hat bis heute nicht ein einziges mal auf Leute geschossen! Je nachdem welchem Verwendungsbereich man zugeteilt ist, macht man auch völlig normale Arbeiten wie zum Bsp. als Arzt, Krankenpfleger, Koch, im Büro, in der Logistik usw. Jeder hat also ein bestimmtes Berufsfeld und Aufgabengebiet. Natürlich gehört auch die millitärische Ausbildung dazu und auch Patrouillen werden durchgeführt. Aber ein Soldat hat definitiv nicht die Berufung auf Leute zu schießen!

Und unsere Tochter haben wir nicht belogen, sondern erklärt das der Papa Klimaanlagen baut....nur den millitärischen Teil haben wir außen vor gelassen. Wie kommst du also darauf das man einem Kind erklären müßte das "Papa Soldat "auf Leute schiesst?

Wenn Papa ein Politiker wäre, dann würde er auch nicht seinem Kind erzählen das er Menschen belügt ;)

Ich will hier nicht Soldaten als wild um sich schiessende Leute bezeichnen. Dies nun wirklich nicht.

Aber versteht ein Kind, warum man scheinbar Kriege führt, damit anschliessend Frieden ist???

0
@nepomuk81

Das versteht ja manch Erwachsener nicht mal! Weßhalb sollte man also ein Kind mit solch Themen konfrontieren? Alles hat immer seine zwei Seiten. Man kann also immer eine Sache entweder besonders positiv verkaufen oder die negativen Gesichtspunkte hervorheben. Je nachdem welche eigene Meinung / Einstellung man selbst vertritt hängt es natürlich stark davon ab wie ich es meinem Gegenüber in Worten erkläre. Stehe ich also zu meinem Beruf und sehe in meiner Aufgabe einen Funken mehr als nur "das schießen", dann bin ich als Vater auch in der Lage meine Tätigkeit positiv zu beschreiben und nicht Anreize zu geben die ein Kind nicht verstehen würde...die nicht mal ein Erwachsener erklären könnte! Habe ich aber als Vater selbst einen Konflikt mit meiner Tätigkeit und sehe die Tatsache, das ich auch zum schießen ausgebildet bin, als negativen Gesichtspunkt an (der mich stark in meiner Meinung prägt und meinen Job selbst als sinnlos betrachten lässt), dann wird es natürlich schwer meinem Kind positive Aspekte meiner Tätigkeit zu erläutern.

Ich glaube aber das kaum ein Familienvater vorsätzlich sein Kind gerne mit Angst behaftet. Und somit wählt man instinktiv eine Möglichkeit dem Kind so neutral wie möglich solch Fragen zu beantworten. Mit neutral meine ich, das die Antwort keine Ängste beim Kind auslöst. Und auch bei Soldaten gibt es hunderte von Möglichkeiten einem Kind positive und neutrale Tätigkeiten zu beschreiben, die der Wahrheit entsprechen! Bei uns war Krieg niemals Thema, denn Kinder sollten vor solchen Themen geschützt werden und das Gefühl haben das sie in Sicherheit und Geborgenheit auswachsen. Das war uns bei unserer Tochter immer sehr wichtig und dementsprechend haben wir Krieg auch nie thematisiert! Unser Papa war in einem armen Land wo die Menschen Hilfe brauchen. Und dort wo die Soldaten alle schlafen, da hat unser Papa sich um die Klimatechnik gekümmert. Nix Bomben, nix schießen, nix Bunker, Raketenalarm & Co. Unsere Tochter hat dies bis heute nie hinterfragt oder angezweifelt, denn wir haben sie nicht belogen, sondern einfach nur neutrale Tätigkeiten thematisiert und mögliche Tätigkeiten / Risiken die eventuell eintreten können weggelassen.

0

nun, ich denke soldaten tun nicht in der hauptsache dauernd leute erschießen. ein paar von den sachen könnte man dem kind sicher eher erklären. zB. mienen entfernen, dass sich da keiner dran wehtut. (mal kindgerecht gesprochenauch dass er irgendwas vor irgendwem beschützt kommt gut, nur nicht zu bildlich, sonst bekommt das kind auchnoch angst, weil es ja was böses gibt vor dem man beschützt werden muss.

Also beschützt ein Soldat jemanden vor Krieg, oder macht er dann da mit?

0

Ich finde er sollte ehrlich sein und sagen, dass er ein Mörder ist.

Und das darf ich lt. Urteil des Bundesverfassunggerichtes sagen (Urteil des Bundesverfassunggerichts 1 BvR 1423/92).