Wie bekommt man eine schöne saubere Lötstelle hin?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo procurator,

Als ich deine Frage gelesen habe, bin ich bei dem Wort "Lötfett" ziemlich erschrocken. Ich weiß nicht, was du da verwendest, aber ich beherzige seit mehr als 50 Jahren die jedem Elektroniker bekannte Regel, kein Lötfett zu verwenden.

Mein erstes Projekt auf einer selbst gefertigten Platine konnte ich nach einem Jahr wegwerfen, weil ich Lötfett verwendet hatte. Lötfett beinhaltet sehr aggressive Mittel, eventuell sogar Säuren, die Kupfer angreifen und zersetzen....

Das Kupfer der Leiterbahnen verwandelte sich in ein grünes Kupferoxid, auch die Anschlussdrähte der Bauteile wurden stark angegriffen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Flussmittel_%28L%C3%B6ten%29

Sehr gut geeignet ist Lötzinn mit Kolophonium als Flussmittel.

Ein paar Hinweise zur Löttechnik:

  • deine Lötpistole ist mit Sicherheit zu heiß und für Elektronikarbeiten nicht zu gebrauchen. 
  • Es gibt heute preiswerte und gute Lötstationen mit Temperaturregelung und die Leistung ist deutlich niedriger als 150 Watt, Leistungen von 20 bis 50 Watt reichen eigentlich aus. 
  • In der industriellen Fertigung darf seit 2006 kein bleihaltiges Lötzinn verwendet werden. Die neuen Legierungen haben eine höhere Schmelztemperatur (höheres Gefährdungspotential bei empfindlichen Bauteilen) als bleihaltiges Lötzinn , dass von Hobbyelektronikern immer noch verwendet werden darf, außerdem ergibt bleihaltiges Lötzinn die schöneren Lötstellen und man kann viel schneller kalte Lötstellen erkennen

Alle folgenden Links sind von mir verändert worden, da man bei GF nur einen Link posten darf. Ersetze das von mir vorangestellte x durch www und kopiere den Link in die Adresszeile deines Browsers und alles funktioniert wieder.

Wissenswertes zum Thema "Löten":

x.hobby-bastelecke.de/basteltips/loeten.htm

x.putty-gausmann.de/ersa/pdf/ERSA_Loetfibel_2010.pdf

In dieser Preisklasse geht es los mit einem brauchbaren Lötkolben mit Temperaturregelung:

x.pollin.de/shop/dt/MzE4OTUxOTk-/Werkstatt/Loettechnik/Loetgeraete/Loetstation_DAYTOOLS_LS_8906_480_C.html

mit Temperaturanzeige und  Speicherung der zuletzt eingestellten Temperatur

x.pollin.de/shop/dt/NDE4OTUxOTk-/Werkstatt/Loettechnik/Loetgeraete/Loetstation_DAYTOOLS_LS_937_450_C.html

Grüße, Dalko

Danke für die Tipps! Da das Lötfett mit in dem Koffer meiner Lötpistole war und in der Beschreibung stand, dass mit dem Lötfett bessere Lötergebnisse erzielt werden weil das Lötzinn damit besser fließen kann. Darum habe ich es auch immer benutzt. Ich persönlich hatte auch immer den Eindruck, dass das Lötzinn damit wirklich besser fließt. LG

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@procurator

Du hast recht, mit Lötfett fließt es besser, da die Säuren im Lötfett Oxidschichten entfernt. Wenn du nach dem Löten die Rückstände vollkommen ab wäschst und entfernst, ist alles okay. Das kannst du auch an einer Dachrinne oder irgend einer anderen (nicht elektronischen) Lötaufgabe, wo du Bleche miteinander verbindest, ohne Probleme machen.

Aber eine bestückte Platine kannst du nicht so reinigen, dass wirklich alle Rückstände entfernt worden sind...ab jetzt läuft die Uhr...und plötzlich funktioniert das Gerät nicht mehr.

Lese mal das Wiki über Flussmittel, da steht sehr gut beschrieben drin, welches Flussmittel wann eingesetzt wird.

Warum dieses Lötfett immer noch Bestandteil einer kompletten Lötausrüstung ist, weiß ich nicht, einer Lötstation für Elektronikarbeiten ist Lötfett nie beigepackt. Demnach ist deine Lötpistole für andere Lötarbeiten gedacht und du konntest das ja nicht wissen...dafür sind wir ja da, um dir entsprechende Tipps zu geben.

Ich hatte auch mit einer Lötpistole begonnen, bis sich die ersten Leiterbahnen wegen Überhitzung abgehoben hatten....danach wurde es ein kleiner Ersa Tip 16 ???, ähnlich diesem Teil

http://www.reichelt.de/ERSA-Loetkolben/TIP-260BD/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=549&ARTICLE=69393&OFFSET=16&

der mich viele Jahre begleitet hat.

Lese erst mal in Ruhe die verlinkten Seiten durch, danach kannst du gerne Fragen stellen. Und noch was...wirf deine Lötpistole nicht weg, es gibt Aufgaben, wo du froh sein wirst, so ein Lötgerät zu haben.

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Schleifpapier hinterher anweden, dann siehts schöner aus und gibt keine Kanten.

Schleifpapier hat nichts an Lötstellen zu suchen - wenn s nix würde, absaugen und neu machen...

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Für Elektronikbauteile oder dünne Kabel reicht ein Lötkolben von 15 - 30 W. Als Spitze eine Bleistiftspitze oder eine ganz dünne Meißelförmige. Deine Lötpistole hat zu viel Leistung und wird zu heiß, außerdem braucht man kein extra Flussmittel wenn es schon im Lötzin enthalten ist. Durch die zu große Temperatur bildet sich sofort eine Oxydschicht und das Zinn läuft nicht mehr und verbindet sich auch nicht mehr. Du solltes dir das Löten mal von einem erfahrenem Elektroniker zeigen lassen und danach üben. Ich benutze zu Hause eine elektronisch geregelte Lötstation von Ersa und für unterwegs einen Ersa30 Lötkolben der schon 40 Jahre alt ist.

dein Lötgerät taugt nichts... besorg dir einen schönen feinen elektronikerlötkolben mit 30 bis 50 watt (geregelt) ich empfehle den weller magnasat.

dann heizt du das bauteil auf. dazu am besten einen kleinen klex Lotzinn von der rolle auf die Lötstelle dann überträgt sich die temperatur besser. wenn alles heiß genug ist, Zinn rein geben, lötkolben weg, und warten bis das Zinn matt wird..

lg, Anna

Mit ner Lötpistole wird das sowieso nix. Kauf dir eine gescheite Lötstation, dann werden deine Lötstellen besser.... Vorverzinnen der Litzen hilft auch sehr viel. Lötfett braucht man NUR zum Dachrinnen verlötet, das hat in der Elektronik nichts zu suchen... Du kannst auch das Bauteil Vorverzinnen und dann das alte Zinn wieder absaugen, mit einem Zinnsauger... Eine gute Lötstelle braucht Zeit, aber nicht mehr als 3-5 Sekunden. Das Zinn muss fließen und dafür muss das Bauteil heiss sein... Also, Lötkolben an das vorverzinnte Bauteil anlegen, Draht hinein, Lötzinn dazu und weg mit dem Kolben. Fertig...