Widerruf Ebay/Onlinehandel?
Moin. Ich habe zwei Fragen:
1) Wenn man einen Kauf bei einem gewerblichen Händler schriftlich per Email widerruft und dieser die Email nicht liest, ist der Widerruf trotzdem gültig, auch wenn der Verkäufer sie nicht liest?
2) Infolgedessen: Für den Fall, dass man die Ware schon erhalten hat und den Kauf widerruft, dann schreibt der Händler, dass er die Kosten der Rücksendung nicht tragen wird. Soweit so gut…
Was ist aber, wenn man die Ware noch nicht erhalten hat, man ihm den Widerruf schriftlich mitteilt per Email, er die Email jedoch nicht liest und dann trotzdem plötzlich die Ware versendet. Wer trägt dann die Kosten der Rücksendung?
3 Antworten
zu Frage 1.) Der Wiederruf ist beim gewerblichen Händler damit eingegangen und wurde von ihnen ordnungsgemäß erklärt, wenn er nicht reagiert dann steht ihnen das Recht zu die Ware nachweislich auf ihre Kosten zurückzusenden. Sie müssen im Fall eines Wiederrufs die Kosten selbst tragen sofern nix anderes vereinbart wurde gemäß §357 Abs. 5 BGB Das wurde nach einer rechtlichen Novellierung des Widerrufsrechts so beschlossen. Sollten für die Ware schon Geld u.a durch die Vorkasse etwa Geld geflossen sein, dann können Sie die Kosten nur über einen Anwalt für Ziwilrecht zurückfordern.
zu Frage 3.) Mit dem Wiederruf wird der Verbraucher so dargestellt als hätte er er nie bestellt und somit muss im Falle, wenn der Händler den Wiederruf ignoriert und ihnen die Ware trotzdem zusendet und sie das zurücksenden oder die Annahme verweigern auch die Kosten übernehmen, in diesem Fall müssen sie keine Kosten übernehmen sondern der Händler.
Danke, zur letzten Frage sagte der Community-Experte „Gesetz“ hier unter dem Beitrag etwas anderes. Einer muss sich hier irren.
der Community-Experte „Gesetz“
Es gibt mehrere davon auf dieser Seite, und auch sog. (Community-)Experten sind sich nicht immer einig. Deshalb heißen sie so :)
Ja, da ist man hinterher noch blöder, als vorher, wenn einem jeder was anderes erzählt.
In dem Fall kann man die Annahme verweigern.
Und infolgedessen passiert dann was? Ich dachte dann wird das Paket bis zu 10 Tage eingelagert bevor es zurück geht was danach auch nochmal 2-4 Tage dauern kann. Die Widerrufsfrist beträgt 14 Tage, also könnte das dann knapp werden.
Wenn man die Annahme verweigert, geht die Sendung sofort zurück an den Absender.
Die Widerrufsfrist beginnt mit Erhalt der Ware.
Solange Du diese also nicht erhieltest, kannst/konntest Du jederzeit widerrufen.
Wer trägt dann die Kosten der Rücksendung?
Auch Du.
Und was wäre die Antwort zu der 1. Frage? Ansich müsste der Widerruf doch gültig sein mit der Email, ob er sie liest oder nicht. Was bedeuten würde, dass er einem die Ware garnicht zu schicken hätte. Ansonsten könnte ich dir ja auch irgendwas zusenden was du garnicht haben willst und du müsstest die Rücksendung zahlen laut deiner Aussage.
Nein, für "Irgendwas" gibt es keine Bestellung von Dir.
Ansonsten hast du von der Logik her Recht. Allerdings sind viele Bestellvorgänge automatisiert, so dass sie nach Eingang gar nicht mehr gestoppt werden können. "Normale" Händler würden das tun, um sich den Aufwand und das Porto zu sparen. Aber es gibt halt auch solche, die das nicht auf die Reihe kriegen.
Ich gehe nach der Rechtslage und der Novelierung des Wiederrufsrecht