Wenn Obdachlosigkeit steigt, ist das ein Politikum, also politisch?
Also die Zahlen steigen, aber die Politik schweigt dazu, was ist das dann. Soll die oder der Vorbeigehende dann einfach wegschauen, oder werden einfach zu wenig Wohnungen gebaut, was sagt die Ampel dazu?
kann man noch einen Glühwein trinken, wenn nebenan in der dunklen Ecke obdachlose kein Geld haben, auch einen zu trinken?
Ergänzung: .. auch einen "mit" zu trinken ..
8 Antworten

Es gibt genügend berzahlbaren Wohnraum in Deutschland und die müssen halt nur umziehen in diese Städte.
Alles bezahlt der Staat.
Hilfe bekommen alle bei AWO, Diakonie und/oder Caritas für den Umzug/Fahrkarte.

Es steigen keine Zahlen, also gibt es darüber auch nix zu sagen

natürlich sind gesellschaftliche Probleme wie Obdachlosigkeit etwas, das man politisch bearbeiten sollte
soll die oder der Vorbeigehende dann einfach wegschauen,
nö, soll man nicht
oder werden einfach zu wenig Wohnungen gebaut,
dass es zu wenig günstigen Wohnraum gibt, ist schon seit Jahren so
leider sind die Baukosten gestiegen
das Bautempo ist nach wie vor zu langsam
was sagt die Ampel dazu?
weiß ich nicht

ja, da kommt es ja gut, wenn jetzt die neue Grundsteuerreform ein neues Hemmnis für,s Investieren von Wohnraum darstellt .. der Staat entwickelt sich immer mehr zu einem Alimentationsstaatssystem .. wer nichts macht, hat im Endeffekt genausoviel wie die "Macher" .. klar, daß es bei dieser "denke" immer mehr obdachlose geben wird, weil sozial = gleichheit bedeutet, es werden aber nicht alle gleich behandelt

Ein Politikum ist nicht unbedingt politisch (also im Sinne von einer politischen Aufgabe). Gendern ist z.B. ein Politikum hat aber nichts mit politischer Arbeit zu tun, weil Landtage und Bundestag nicht darüber entscheiden können wie wir schreiben oder sprechen.
Obdachlosigkeit ist allerdings tatsächlich beides. Das Problem ist, das Obdachlosigkeit meist nur ein Symptom ist, nicht das zu Grunde liegende Problem. Das ist fast immer Sucht und oder Illegalität, denn grundsätzlich müsste niemand in diesem Land obdachlos sein, wenn er denn in der Lage wäre die Hilfsangebote des Staates anzunehmen. Viele können einige wollen das aber nicht. Wohnraum, selbst bezahlbaren, gibt es in Deutschland genug, nur nicht unbedingt in der gewohnten Umgebung.
Es gibt v.a. international Projekte wie 'housing first', die genau deswegen andersrum vorgehen: Zuerst den Menschen Obdach geben, dann notwendige psychologische, soziale oder medizinische Hilfe organisieren und erst als letzten Schritt die Eingliederung in den Arbeitsmarkt bzw. notfalls Sozialhilfe zu regeln. Diese Ansätze sind deutlich erfolgsversprechender aber auch sehr teuer und setzen ein hohes Maß an Toleranz der Mehrheitsgesellschaft voraus, weil man ohne Gegenleistung, ohne Maßnahmen an/ von den Arbeitsamt in Vorleistung geht.

oder werden einfach zu wenig Wohnungen gebaut
Nein, in Deutschland stehen über 2 Millionen Wohnungen leer. Es gibt genug für alle. Zu viel sollte auch nicht gebaut werden, wir brauchen eher mehr Natur als weniger
Das Problem ist, dass Wohnen dem Markt, also der Profitgier ausgesetzt ist. Wohnungen bleiben leer, damit das Angebot knapp erscheint und man somit die Preise erhöhen kann
Man kann politisch gegen Obdachlosigkeit vorgehen, aber Obdachlose haben keine Lobby. Es sind die Menschen, die am aller wenigsten Einfluss auf die Politik nehmen können, und deswegen werden die politisch komplett ignoriert