Welche Tipps gibt es für die Einstellung einer Gasetagenheizung mit Raumthermostat?

3 Antworten

Ich würde den Thermostat in dem "mittelwarmen" Raum erstmal auf 20 Grad einstellen. Dann die "wärmen" Räume mit Thermostat auf ca. 4/5 einstellen, und die kälteren Räume am Thermostat auf ca. 2/3.

Und dann kannst Du die einzelnen Räume nach Bedarf nachjustieren.

Die zweite Frage bzgl. des Thermostatwechsels ist ein wenig diffiziler: Du wirst halt das ganz praktische Problem bekommen, dass Dir die Dinger nichts bringen, wenn es zu kalt ist. Denn auch wenn die dann den lokalen Thermostat "aufdrehen", schalten sie Dir immer noch nicht die Therme an. Das macht der zentrale Meßfühler, der nur in einem Raum untergebracht ist. D. h. die Kombination der vorhandenen Thermostate mit der Gasetagenheizung wird so nicht funktionieren - oder zumindest nicht zum gewünschten Ergebnis führen.

Zentralheizungen werden auf unterschiedlichste Art geregelt.

Hier scheint Raumeinfluß eines Referenzraumes, zusätzlich zur AT geführten äußeren Regelung, verwirklicht.
Tatsächlich funktionieren kann das allerdings nur, wenn sämtliche Räume hinsichtlich Raumheizlasten (RT), Heizflächen und Volumenstrom fachgerecht dimensioniert wurden, was meist überhaupt nicht der Fall ist.

Bei "Raumeinfluß" wird die Heizung abgeschaltet, sobald im Referenzraum die gewünschte, eingestellte RT erreicht ist, völlig unabhängig davon, ob in den anderen Räumen noch Heizbedarf besteht oder nicht.

Hier scheinen, wie in > 99,5% der Fälle, erhebliche, insbesondere hydraulische Probleme, vorzuliegen.

Tipp:
Raumeinfluß in der zentralen Regelung deaktivieren und die Anlage nach Heizkurve betreiben.

Ernstgemeinte Antworten sind nicht immer erfreulich. Vor allem dann nicht, wenn ein Fragesteller ohnehin nur blabla erwartet, oder nur das, was Er/Sie hören will ;-)

Warum gibt es im Internet und sonstwo so viel nicht hilfreiche Informationen?
Oder sollte ich besser sagen, unverbindliche Informationen, Halbwahrheiten?

Erwartest du, alle käuflichen Temperaturmesser (außer Fieberthermometer) zeigen exakt die gleiche Temperatur an? Kaufe mal 10 unterschiedliche, bzw von unterschiedlichen Herstellern, stelle die alle nebeneinander und schau, wieviele unterschiedliche Abweichungen du erkennen kannst. Bis zu 5 Grad +- kann es unterschiedlich sein.

So wäre es auch bei den elektronischen Handthermostate. An den Dingern verdienen nur die Hersteller und Verkäufer, sonst niemand.

In welchem Raum befindet sich denn der Raumthermostat mit dem +- Regler? Hoffentlich im Wohnzimmer oder dem Raum der am häufigsten benutzt, bewohnt wird. Sonst macht dieses sinngemäße Bezugsmessgerät dort keinen Sinn.

Dieses Teil (Raumbezugsmessgerät) dürfte eine Mittelstellung haben und nach rechts ein + Zeichen, nach links ein - Zeichen. Mittelstellung sollte bedeuten, hier ist von 20 oder 21 Grad "Sollwert-Vorgabe" aus zu gehen.
Drehst du nach links, bedeutet das, du willst es etwas kälter als 20-21 Grad haben. Vermutlich kann man an dem Regler die Raumsollwert-Vorgabe um plus und minus 4 oder 5 Grad verändern, anpassen.

Mittelstellung bedeutet, es soll 21 Grad warm werden.
nun sind noch die Heizkörperthermostate zu beachten. Deren Skalen gehen meistens von 0 bis 5.

3 Bedeutet, hier soll es 21 Grad warm werden. 5 bedeutet, hier soll es wärmer wie 23 Grad werden. 2 bedeutet in dem Heizkörperraum soll es nur 17 bis 18 Grad werden.

Soweit mal diese Grundlagen, diese Grundinformationen.
Grundeinstellung in deiner Etage sollte also wie folgt sein: Regler auf Mitte, Bedeutet Wärmesollwert für diesen Raum und alle Anderen 21 Grad.
Diese 21 Grad in allen Räumen wären aber nur erreichbar, wenn alle Heizkörperthermostate auf 3 eingestellt sind!

Im Bad sollte der auf 5 eingestellt sein, dort soll es ja wärmer wie 21 Grad sein. In Räumen die kleiner 21 Grad haben sollten, sollte der Heizkörperthemostat auf 2 oder 1 stehen. Bitte nie auf 0.

Die Heizkörperthermostate regulieren je nach Einstellung die Warmwassermenge. Um 21 Grad bekommen zu können, wird auf Stellung 3 soviel Menge durch den Heizkörper gelassen, um 21 Grad möglich zu machen.

Im Bad, wo es wärmer sein soll, muss auf 5 gestellt sein, damit dort mehr Menge mehr Wärme erzeugen kann. Und sinngemäß bei kleineren Zahlen der Thermostate.

Du stellst die Heizkörperthermostate wie besagt ein, und den Regler auf Mittelstellung. Nun lässt du das so eingestellt mal rund 2 Stunden laufen. Dann messe in dem Raum wo Heizkörper auf 3 eingestellt ist, die Raumtemperatur.

Nehmen wir an, (du kannst es ja testen) vom Mittelstellung des Reglers bis zum rechten Anschlag gibt es 6 Daumenbreiten. Du verstehst?
Angenommen in dem Raum der auf 3 (Heizkörper) eingestellt ist, werden es nur 19 Grad. Dann drehe am Regler etwa 3 Daumenbreiten nach rechts.
Warte eine Stunde, messe dann die Raumtemperatur. Wurde es jetzt dort 21 Grad, dann passt alles.  Nimm einen Edding und markiere diese Reglereinstellung entsprechend. Diese bedeutet nun, um 21 Grad bei Thermostatventilen auf 3 gestellt zu bekommen, muss der Regler so stehen.

Hast du die Grundlagen, die Abweichungen bzw Ungenauigkeiten bei den Steuerelementen (Regler und Heizkörperventilen) verstanden? Wenn ja, müsstest du deine Anlage vernünftig einstellen können.

Moin, 
danke für die umfangreiche Antwort. 
Das mit den Temperaturen habe ich jetzt gerafft und vor allem der Hinweis mit der Mittelstellung im Messfühler-Raum war super hilfreich. Habe mir den aber nochmal angeschaut - hat im Prinzip auch 5 Positionen, so wie Handthermostate von 1-5 einstellbar sind.

Natürlich erwarte ich nicht, dass die elek. Thermostate Wunder bewirken, aber die Dinger liegen hier nun mal rum und ich wollte einschätzen können, ob ich sie anbringen sollte oder nicht.

Der Messfühler ist theoretisch im "Wohnzimmer" der Wohnung. Da wir als WG dort wohnen, aber in einem normalen Wohn-/Schlafzimmer. 

Daher auch nochmal die Frage, wie man des handhabt, wenn die Person in dem Raum mehrere Tage nicht da/im Urlaub ist und das Zimmer nich genutzt wird: Heizung aus/runterschalten, Messfühler-Temperatur runterschalten oder Kombination aus beidem?

0
@EvilJo

Bevor du die rumliegende Elektronik wieder verkaufst, untersuche doch mal wie fehlerhaft die Dinger sein können ;-)
Mache Battereien rein, lege die alle nebeneinander und schau mal, welche Temperaturunterschiede da gemessen und angezeigt werden, obwohl die alle nahe beieinander liegen. ;-)

Andererseits habt ihr Lust, alle paar Tage an den Dingern rum zu machen, weil ihr andere Temperaturverhältnisse haben wollt?
Das was die Dinger machen, kann man auch ohne!

Soll es ab morgen nur noch 17 Grad in Raum X sein, kann man das Programmieren ;-) Nur, macht das Sinn? Weil man ja bis morgen 21 Grad haben will und bevor man morgen die Wohnung verlässt, dreht man Heizkörperthermostat von Hand auf 2, fertig.

Einziger Vorteil der Dinger "könnte" sein, wenn man 2 Tage später um 20 Uhr in die Wohnung kommt, könnte das Programm für 21 Grad gesorgt haben. Könnte, wohlgemerkt.

Mit Heizkörpern muss man nicht Stundenlang warten bis Raum auf 21 Grad ist, wenn man Ventil von Stellung 2 auf Stellung 3 von Hand zurück stellt.

Nochmal, der Raumregler ist sinngemäß der Chef, der gibt der Heizung die Sollwertgröße vor. Die Heizkörperventile sind sinngemäß die Lakaien, die mit dem was die Heizung an Lieferwert erbringt, vor Ort auf die dort gewünschte Temperatur einreguliert. Sklavendienste.

Nun wenden wir mal etwas Logik an ;-) Soll nur ein Raum temperatürlich vermindert werden, dann Heizkörperventil auf kleinern Wert. Sollen alle Heizkörper weniger warm machen, sinngemäß Chef beauftragen weniger heizen zu lassen.

Soweit nochmal die Theorie. ;-)
Bekanntlich sieht die Praxis oft anders aus.
Da an der Skala vom Raumregler keine Temperaturwerte stehen, stehen können, sind das meistens geschätzte Sollwert-Vorgaben.

Angenommen Skalenmitte sollte 21 Grad sein, beauftragt die Heizung aber 24 Grad zu liefern, dann bekommen die Heizkörper natürlich 24 Grad Mengenwasser geliefert, versuchen daraus 21 Grad bei Stellung 3 zu machen. Kann gelingen.
Stellst du jetzt den Raumregler um geschätzte 2 Grad tiefer, kann das immer noch zuviel für die Heizkörperventile sein. Die regulieren dann zwar auch auf 21 Grad, aber es wurde mehr geliefert als benötigt.

Ist ähnlich wie mit Lohneinkommen, bzw Brutto und Netto.
Brutto liefert die Heizung aufgrund Raumreglereinstellung. Netto sollen die Heizkörperventile machen. Zwischen Brutto und Netto gibt es eine Differenz, eine unbekannte Größe und je nachdem arbeitet die Anlage wirtschaftlich oder nicht ;-)

Anstatt zu spelulieren könnte man messen. Z.B.mit sowas hier.
http://www.ebay.de/itm/Digital-Laser-beruhrungslos-Infrarot-IR-Thermometer-Pyrometer-50-Bis-380-TE033/201567842637?_trksid=p2045573.c100506.m3226&_trkparms=aid%3D555014%26algo%3DPL.DEFAULT%26ao%3D1%26asc%3D38052%26meid%3D52f14e765bb2451596c68218cd5eba7d%26pid%3D100506%26rk%3D1%26rkt%3D1%26

Dazu müsste man wissen, welche Vorlauftemperatur an einem Heizkörper ankommen müsste, um 21 Grad Raumtemperatur bewirken zu können ;-) Interessant kann aber so ein Messmittel sein, wenn man mal messen und wissen will wie eine Heizungsanlage arbeitet.

Die Heizkörperwärmeleistung lässt sich dann auch messtechnisch ermitteln. Temperaturdifferenz von Vorlauf zu Rücklauf am Heizkörper ist ein Maß für die Wärmeleistung dieses Heizkörpers.

Nun aber Schluss mit zu vielen technischen Details.

0