Welche narkose optionen gibt es und darf mann sich die aussuchen die mann will?

8 Antworten

Wenn es für einen Eingriff mehrere mögliche Arten der Anästhesie gibt, dann wird dein Anästhesist dir diese im Aufklärungsgespräch vorstellen. Je nachdem, welche Gründe für oder gegen ein bestimmtes Verfahren sprechen, wird er dir dann eins davon empfehlen. Dem kannst du zustimmen oder nicht. Sind mehrere Verfahren gleichwertig, kannste du dir bei den meisten Anästhesisten eines davon aussuchen.

Grundsätzlich gibt es folgende Varianten der Anästhesie:

1. Vollnarkose (korrekter Begriff ist eigentlich nur "Narkose", Teilnarkose oder so gibt es nicht. Aber egal). Dabei schläfst du, bekommst nichts mit, musst allerdings künstlich beatmet werden. Für junge und gesunde Menschen hat die Narkose eigentlich nur geringe Risiken. Bei älteren und sehr kranken Menschen kann wegen bestimmter Nebenwirkungen  eine andere Anästhesie-Form sinnvoll sein. Von der Narkose abzugrenzen ist die Sedierung (z.B. bei Darmspiegelung), was nur ein etwas tieferer Schlaf durch Medikamente ist, keine Narkose. Eine echte OP wäre darunter nicht möglich. Narkose ist immer dann nötig, wenn der zu operierende Bereich nicht einzeln betäubt werden kann (Gesicht, Hals, Brustkorb, Oberbauch).

2. Rückenmarksnahe Regionalanästhesie. Dabei bekommt man eine Spritze in den Rücken ( einfach gesprochen), mit der die aus dem Rückenmark austretenden Nervenwurzeln betäubt werden. Man ist dabei wach, die untere Körperhälfte ist komplett taub und schmerzfrei. Natürlich kann man auch ein Medikament haben, um während der OP zu dösen und nicht allzu viel mitzubekommen. Diese Form der Betäubung kann bei Eingriffe im Unterbauch oder an den Beinen benutzt werden. 

3. Periphere Regionalanästhesie. Dabei werden die Nerven in den Extremität durch Umspritzen mit Betäubungsmittel vorübergehend ausgeschaltet. Es ist immer nur der operierte Arm bzw. Bein betroffen.  Auch hierbei ist man wach und kann ein Mittel zum dösen haben.

Ich persönlich würde immer eine Form der Regionalanästhesie wählen, wenn möglich, da diese in der Regel weniger stark auf den Kreislauf gehen und vor allem nicht das Gehirn mit großen Mengen Narkosemittel geflutet wird. Nach Narkosen kann man schon mal ziemlich verwirrt sein. Aber das ist nur meine Meinung. Jemand, der panische Angst bekommt, wenn er nur daran denkt, das Geklapper der chirurgischen Instrumente auch nur zu hören, für den ist dann doch eher eine Narkose etwas. Jedenfalls so lange, wie nicht gravierende Medizinische Gründe gegen eine Narkose sprechen. 

Letztendlich hängt es halt davon ab, was operiert wird, wie sehr du an Vorerkrankungen leidest und wie alt du bist. Je älter und kränker, desto eher sollte man in Richtung einer Regionalanästhesie tendieren. 

Wenn du mir verrätst, was du hast, wie alt du ungefähr bist und ob du irgendwelche Vorerkrankungen hast, kann ich dir gern die bestehenden Möglichkeiten nennen. 

In jedem Fall schon mal alles gute

Es gibt viele verschiedene Narkoseformen. Welche Narkoseform da für Dich geeignet ist, solltest Du mit dem Narkosearzt besprechen. Ein solches Aufklärungsgespräch für die Narkose ist in Deutschland Pflicht. Der Anästhesist/Narkosearzt erklärt dann alle in Frage kommenden Narkosemöglichkeiten und gibt auch eine Empfehlung ab. Letztendlich kann aber der Patient in den meisten Fällen mit entscheiden, welche Narkoseform er haben möchte. Es muss aber auch im Verhältnis zur Operation stehen. So würde man jetzt jemanden, bei dem ein kleiner Schnitt am Fuß genäht werden muss, nicht extra in Vollnarkose legen. Da ist eine örtliche Betäubung absolut ausreichend.

Um Dir Deine Frage beantworten zu können, wäre es hilfreich gewesen, wenn Du auch dazu geschrieben hättest, um welche operative Behandlung es sich überhaupt handelt (damit meine ich jetzt nicht, dass hier persönliche Krankheitsgeschichten preisgegeben werden sollen, sondern lediglich die Region mitgeteilt werden sollte, die operiert werden soll).

Narkosearten sind:

- Intubationsnarkose: Der Patient bekommt ein Narkosemittel in die Vene gespritzt und schläft binnen weniger Sekunden (ca. 3 Sek.) ein und wird dann während der Behandlung auch mittels eines Schlauchs beatmet.

- Inhalationsnarkose: Hier atmet der Patient ein Narkosegas ein und schläft dann langsam ein. Diese Narkoseform eignet sich nur für kurze Operationen an den Extremitäten. Für Bauchnarkosen ist diese Narkoseform nicht geeignet.

- Spinalnarkose/PDA: Hier wird ein Narkosemittel an die Nähe des Rückenmarks gespritzt, so dass man von der Hüfte abwärts nichts mehr spürt. Diese Methode wird meistens bei Kaiserschnittgeburten, aber auch bei Knieoperationen gewählt.

- Leitungsanästhesie: Hierbei wird ein Betäubungsmittel an die Nervenknotenpunkte des zu operierenden Körperteils gespritzt (z.B. kann man den gesamten Arm betäuben, indem man eine Spritze unter die Achselhöhle setzt)

- örtliche Betäubung: Hier wird direkt dort ein Lokalanästhetikum eingespritzt, wo dann hinterher gearbeitet wird ... z.B. bei kleinen Schnittverletzungen, die genäht werden müssen.

Das wären so die gängigsten Narkoseformen. Das wird Dir aber wie gesagt der Narkosearzt/Anästhesist noch erklären, welche Narkoseformen bei Dir möglich sind und zu welcher Narkoseform er Dir rät.

Wenn Du jetzt allerdings eine Vollnarkose wünschst, nur weil 2 cm Haut genäht werden müssen, was auch mit einer kleinen örtlichen Betäubung möglich ist, kann es durchaus passieren, dass die Krankenkasse diese Kosten nicht übernimmt. Da musst Du dann wirklich schon triftige Gründe vorweisen, aus welchen hervorgeht, dass eine andere Narkoseform bei Dir nicht möglich ist.

Ich wünsche Dir alles Gute

Bei mir ist es mit extremitäten ich würd aber gerne die spritze haben geht das?

@DerTurk20

Das musst du mit dem Anästhesisten besprechen. Der wird dich über die Möglichkeiten aufklären, die bei dir bestehen.

Wenn Du jetzt allerdings eine Vollnarkose wünschst, nur weil 2 cm Haut genäht werden müssen, was auch mit einer kleinen örtlichen Betäubung möglich ist, kann es durchaus passieren, dass die Krankenkasse diese Kosten nicht übernimmt.

Das würde der Anästhesist sowieso ablehnen, weil Nutzen und Risiko nicht miteinander vereinbar sind. Der Wunsch des Patienten tritt hier in den Hintergrund. Es werden nur Narkoseformen durchgeführt, die nach ärztlicher Einschätzung angemessen sind.

Es gibt natürlich einen Ermessensspielraum, aber grundsätzlich zählt das ärztliche Gebot des "primum non nocere" = "erstens nicht schaden".

@DerTurk20

Welche Narkoseform es letztendlich wird, musst Du mit dem Narkosearzt besprechen. Es hängt nicht nur davon ab, wo die operative Maßnahme stattfindet, sondern auch, wie lange die Operation dauert. So kann eine Operation an Bein oder Arm zwar mittels der (wie Du es nennst) "Spritze" durchgeführt werden, aber wenn diese Operation jetzt sehr lange dauert, muss man schon wieder abwägen, ob Du wirklich so lange komplett ruhig liegen kannst und nicht irgendwann Panik bekommst.

Letztendlich ist es der Anästhesist, welcher die Narkoseform festlegt. Du kannst aber mit ihm zusammen überlegen, welche Narkoseform für Dich besser ist.

Ich kann Dir jetzt beim besten Willen nicht sagen, ob es mit der Spritze geht. Ich bin weder der Operateur noch der Anästhesist, welcher Dich behandelt. Eine solche Entscheidung kann nur der Anästhesist vor Ort treffen.

Ich wünsche Dir alles Gute für die OP und natürlich auch für die Narkose.

Natürlich gibt es verschiedene Narkoseformen. Welche genommen wird, entscheidet der Anästhesist aufgrund der Operation und deiner körperlichen Verfassung. Und du kannst natürlich mitreden, das sollst du auch. Du sollst über die möglichen Verfahren aufgeklärt werden und auch deine Ängste und Sorgen mitteilen. Nur so gelingt es, dass du keine Angst vor der OP hast. 

1.) Allgemeinanästhesie (Vollnarkose): Ausschaltung von Bewusstsein und Schmerzempfinden durch Medikamente. Eine kontrollierte (künstliche) Beatmung ist erforderlich, diese erfolgt über einen Endotrachealtubus, einen Beatmungsschlauch den der Anästhesist in die Luftröhre einführt, an diesen wird ein Beatmungsgerät angeschlossen. Die Narkoseeinleitung erfolgt mit intravenös verabreichten Medikamenten, die Aufrechterhaltung während der Operation in der Regel durch ein Narkosegas. Können in Einzelfällen keine Narkosegase verwendet werden, wird die so genannte total intravenöse Anästhesie (TIVA) angewendet, dabei wird dauerhaft über einen Perfusor (Spritzenpumpe) ein Medikament intravenös verabreicht.

2.) Spinalanästhesie: die aus dem Rückenmark stammenden Nervenwurzeln werden betäubt, dazu wird die Stelle mit einer Nadel punktiert und darüber ein Anästhetikum verabreicht. Das Bewusstsein bleibt erhalten, man bekommt also die Operation selbst mit. Diese Art der Anästhesie ist bei Eingriffen an den unteren Extremitäten (Beine) besonders gut möglich. Auf Wunsch ist eine Sedierung möglich, ein durch Medikamente hervorgerufener Schlafzustand, bei dem die Eigenatmung allerdings erhalten bleibt.

3.) Periphere Lokalanästhesie: die Nerven an der Extremität (Arm oder Bein) an der der Eingriff erfolgt, werden vorübergehend ausgeschaltet, es ist nur die entsprechende Extremität betäubt, das Bewusstsein bleibt ebenso erhalten, das heißt auch wieder, man bekommt die Operation mit. 

Ein Anästhesist wird die unterschiedlichen Anästhesieverfahren in einem Vorgespräch ausführlich mit dir besprechen, gemeinsam könnt ihr dann "die beste Methode" für dich herausfinden. Du kannst soweit es medizinisch vertretbar ist, also mitentscheiden und musst generell dem Verfahren für das du dich gemeinsam mit dem Arzt entscheidest zustimmen. Es kommt unter anderem auf bestehende Vorerkrankungen, das Alter und sonstige Risikofaktoren an. Bei einem jungen und gesunden Menschen ist eine Allgemeinanästhesie schon ziemlich sicher, ein Restrisiko bleibt allerdings immer bestehen! und auch die anderen Anästhesieverfahren haben Risiken, es geht darum, das mit dem geringstmöglichen zu finden. Je älter eine Person ist und umso mehr Vorerkrankungen eine Person hat, umso mehr sollte man wenn möglich eine Vollnarkose vermeiden. 

kommt drauf an was zu machen ist. wenn du aber eine vollnarkose haben willst für etwas wo nur eine lokale anestesie benötigt wird, kannst du die zwar schon verlangen, wird aber vermutlich eher abgelehnt, oder schweine teuer.