Welche Gemeinsamkeiten/unterschiede haben die Ständegesellschaft mit unserer heutigen Gesellschaft?

Ganz grob und ein wenig pauschal erklärt:

Eine "Ständegesellschaft" setzt sich aus rechtlich festgelegten "Ständen" zusammen, von denen gerade die höheren: Geistlichkeit, Adel, Bürger, besonders privilegiert waren. Die Zugehörigkeit zu einem Stand - von der Geistlichkeit abgesehen! - erlangte man durch Geburt.

In der heutigen Gesellschaft sind vom Prinzip her alle Menschen rechtlich gleich. Die gesellschaftliche Gliederung besteht aus "Schichten", sie ist eine "Schichtgesellschaft", die sich u.a. nach Bildungsabschlüssen (Akademiker, Nichtakademiker), beruflichen Tätigkeiten (Beamte, Angestellte, Arbeiter) und vorallem nach materiellem Vermögen unterscheidet. Die Schichtzugehörigkeit ergibt sich nicht allein aus der Geburt, sondern überwiegend daraus, was jemand in seinem Leben erreichen kann und will.

In unserer heutigen Gesellschaft sind insbesondere materiell begüterte Menschen eigentlich nicht rechtlich, aber doch gesellschaftlich privilegiert. Sogar rechtlich gibt es mittlerweile (rechtsstaatswidrige) Ausnahmen, wie der Steuerhinterziehungsfall Hoeneß in erschreckender Weise belegt.

Es gibt auch Gemeinsamkeiten unserer heutigen mit der Ständegesellschaft. Schon damals gab es nämlich Schichtungen innerhalb eines Standes. Beispielsweise gab es sehr reiche, aber auch sehr arme Adelige; es gab akademisch Gebildete und völlig Ungebildete.

Bleibt gesund und vernünftig!

Arnold

Die Namen haben sich verändert, die Unterteilung ist geblieben!