Weiß nicht wie ich weiter vorgehen soll?
Ich hatte heute einen Termin bei meinem Psychologen, der mich emotional stark belastet hat. Ich wollte den Termin wie die letzten Wochen auch online wahrnehmen, weil es mir einfach psychisch nicht gut geht aber er hat darauf bestanden, dass ich persönlich komme. Das ist für mich mit viel Stress verbunden: Ich bin alleinerziehend, habe einen inkontinenten Hund, leide unter psychischen Belastungen und muss lange mit der Bahn fahren. Außerdem hatte ich gerade einen modic 1 Schub, weshalb mir längeres Sitzen wirklich weh tut.
Im Gespräch sagte ich, dass meine Mutter mich früher oft als faul bezeichnet hat. Daraufhin meinte er wörtlich, er wolle "nicht ins selbe Horn blasen wie meine Mutter", nannte mich dann aber "bequem", was für mich im Kern dasselbe ist. Das hat mich tief getroffen, weil es alte Verletzungen reaktiviert hat.
Als ich ihm sagte, mein Gefühl sei, dass ich das aktuell nicht schaffe, kam von ihm: "Andere Patienten schaffen das ja auch." Ich fühlte mich dadurch verglichen, emotional herabgewürdigt und nicht ernst genommen.
Er zog auch einen Vergleich zu seiner Studienzeit, in der er öfter mit der Bahn fahren musste. Aber das ist für mich kein vergleichbarer Maßstab, da er damals keine Kinder, keine psychischen Belastungen und keine vergleichbaren Lebensumstände hatte.
Seit dem Gespräch geht es mir sehr schlecht. Ich habe das Gefühl, er nimmt mich nicht ernst, hält mich für übertrieben oder dramatisch. Das Vertrauen ist für mich massiv erschüttert.
Ebenfalls sagte er mir wenn ich ab September meine neue Ausbildung beginne, muss ich trotzdem einmal die Woche zu ihm kommen. Fahrzeit wie gesagt zwei Stunden plus eine Stunde Sitzung. Mein Kind kann aber nur maximal 9 Stunden am Tag in die Kita und die wären damit insgesamt mehr als ausgelaugt, ich würde also in der Kita ankommen, wenn sie schon geschlossen hat. Ich soll einfach irgendjemanden nehmen der mein Kind abholt. Da gibt es aber niemanden der das tun kann. Ich bin emotional überfordert und habe das starke Bedürfnis, mich zurückzuziehen.
Wie würdet ihr das einschätzen?
und nein ich bin nicht zu sensibel, ich bin genau richtig wie ich bin, nur mit vielen Traumata.
Ach so übrigens habe ich ihm eine E-Mail geschrieben dass ich jetzt nicht mehr zweimal die Woche Therapie haben möchte ihm auch gesagt warum und er meinte zu mir er will das kommende Woche mit mir persönlich besprechen, habe ein bisschen Bammel.
1 Antwort
Mhm, das klingt so, als ob ihr beide ein Probleme miteinander habt. Am besten wäre es, wenn Du ihm klar sagen würdest, dass Du es nicht schaffst, zweimal pro Woche zu kommen (was auch ausgesprochen unüblich ist, außer in Analytischen Therapien) und dass Du nicht glaubst, "bequem" zu sein, sondern eine Menge Stress hast und auf Dich nimmst und dass Dich seine Bemerkung verletzt hat.
Wenn Du dann das Gefühl hast, er habe Dich verstanden, dann könnt ihr weitermachen. Wenn nicht, dann solltest Du überlegen, ob das mit euch passt.