Was würdest du machen wenn du ein Sklave wärst?

4 Antworten

Nicht mitmachen / sterben oder alle dazu verbünden, gemeinsam aufzuhören, bzw. sich gegenseitig zu bestrafen. Genau wie heute.

Wie Gandhi (ermordet) sagte, wer nichts gegen das System tut, ist mit dran Schuld, da er es stärkt.

Ich bin ein Sklave. Arbeite lebenlang im Niedriglohnsektor und in der Zeitarbeit. Zahle Unterhalt für Kinder die mich nicht sehen wollen und für Eltern, zu denen ich auch keine Bindung habe. Ich habe überhaupt keine Perspektive, ausser in kalter Wohnung, ohne Heizung mich ein pahr Tage zu erhollen und dann wieder an die Arbeit bundesweit zu gehen. Ich zahle die Fahrt zu Arbeit und das "Hotel" selbst. Übernachte meistens in fragwürdigsten Abschteigen. Trotzdem wird mein Einkommen voll in die Unterhalt eingerechnet. Meine Schulden steigen jeden Tag. Wenn ich die Arbeit schmeise, gehe ich in den Knast, als Unterhaltsverweigerer. Denke schon lange an Selbstmord, wie an eine Befreiung. Das Einzige, was mich davon abhält, ist die Tatsache, dass das den Verwandten weh tun wird. Ich treffe auf der Arbeit jeden Tag Leute, dennen genau so geht. Soll ich sie fragen, wie die sich so fühlen?

Vermutlich würde ich versuchen mich bestmöglich anzupassen, um mich irgendwie mit der Situation "einzurichten" und währenddessen nach Schlupflöchern bzw. Möglichkeiten zu Entkommen suchen, also "Fluchtpläne" schmieden...

Und die Hoffnung nicht aufgeben..

Ein römischer oder griechischer Sklave? Damals, zu alten Zeiten? Wäre ich wahrscheinlich schon lange frei.

Heute? Froh sein, dass mein Kopf gut funktioniert. Und ihn entsprechend zu nutzen suchen. Was schwierig ist, so lange in unserer Gesellschaft Geiz geiler ist als die Beachtung von Menschenrechten. Denn so unterstützen wir sehr aktiv Sklavenhandel und - haltung.

Schlimm ist dabei auch, dass unsere Antihaltung bzw. Konsumverzicht die Umstände dort nicht bessert und ggf. die Leute nicht besser bezahlt werden, weil es auch oft an der Unfähigkeit und Dingen wie z.B. Korruption der dortigen Regierungen liegt.

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@Anger

Ich kenne seit manchem Jahrzehnt Menschen, die direkt vor Ort einkaufen. Es gibt sehr transparente Online-Läden im Bereich Fair-Trade.

Deren Regierungen sind nicht korrupter als die deutsche Regierung. Erst letzte Nacht las ich, das Außenministerium hat einen hohen Beamten frei gestellt um als Lobbyist für die Automobilindustrie tätig zu sein. Es läge im Interesse des deutschen Außenministeriums, dass dieser Mensch für Lobbyarbeit zum Schaden nachwachsender Generationen tätig ist. Und eben auch führend verhindert, dass bezüglich des Diesel-Skandals Eigentum verpflichtet, der Straftäter zur Rechenschaft gezogen wird hier in D.

Das ist nur ein einziges Beispiel. Gehst Du auf Seiten wie lobbycontrol.org oder abgeordnetenwatch, kannst Du von zahlreichen weiteren Vorkommnissen lesen, die sich kein Unternehmer in der freien Marktwirtschaft gefallen lassen würde von seinen Angestellten.

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@teafferman

Danke für deinen Kommentar. Ich sehe vieles ähnlich. Abgeordnetenwatch mag ich nicht, ich werde mich aber sehr gerne einmal mit der Seite lobbycontrol.org beschäftigen. Danke für die eingebrachte Info.

Das Thema Fair-Trade und diesbezügliche fehlende Transparenz nervt mich auch schon seit Jahren. Ich dachte schon mal darüber nach, selber eine Webseite zu gestalten, die sich fast ausschließlich mit dem Thema Fair-Trade und Transparenz und etwas nebensächlicher mit regionalem Handel beschäftigt.

Falls du gute Seiten zum Thema Fair-Trade kennst, wäre ich dankbar, wenn du mir dazu was schreibst.

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