Was sagt der Buddhismus über Alkohol?

4 Antworten

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und möchte mich dazu äußern.

Das fünfte Sittlichkeitsgelübde

Der Buddhist nimmt die fünf Sittlichkeitsgelübde (Panchasila) auf sich.

Diese werden in verschiedenen traditionellen und modernen Formen übersetzt.
Das von dir angesprochene Thema findet sich im fünften Gelübde.

"Suramerayamajja pamadatthana veramani sikkhapadam samadiyami"

Ich nehme das Gelübde, kein berauschenden Getränke und Mittel, die zu Unachtsamkeit führen zu mir zu nehmen, auf mich

Wörtlich auseinandergenommen

"sura" - fermentierte Getränke aus pulvrigen Substanzen

"meraya" - destillierte Getränke aus süßen Pflanzensäften

majja" - berauschende Getränke durch Mischung dieser Mittel

"pamada" - verzögern

"thana" - Zustand

Berauschende Mittel führen also zu einem "Zustand verzögerten Denkens" - man sagt und macht im angetrunkenen Zustand also viel, ohne darüber nachgedacht zu haben, oder sich seines Handelns bewusst zu sein.

Alkohol im Buddhismus

Dennoch sind nicht alle Buddhisten strikte Abstinenzlern und Anti-Alkoholiker.

So ist es in japanischen Klöstern durchaus üblich, an freien Tagen in ziviler Kleidung auszugehen, um ein paar Gläser trinken zu gehen.

Auch Meister Deshimaru hielt es beispielsweise für akzeptabel, mit seinen Schülern zu trinken, um Hemmungen durch kulturelle Barrieren abzubauen.

Wie ist das zu bewerten?

Da der Buddhismus keinen Katechismus hat, der alle Deutungen exakt vorgibt, hängt es vor allem vom eigenen Bewusstsein ab, wie man die Gelübde versteht.

Allgemein gehen moderne Buddhisten häufig davon aus, dass es eine Frage der Achtsamkeit und des Bewusstseins ist, wie man mit Alkohol umgeht.

Problematisch ist die Abhängigkeit von Dingen - damit ist nicht nur "harter" Alkoholismus gemeint, sondern auch die Unfähigkeit sich ohne Feierabendbier zu entspannen, oder das Unvermögen auf einer Party ohne Cocktail "locker" zu werden.

Problematisch ist auch die Veränderung des Bewusstseins. Das Bewusstsein wird durch Alkohol chemisch manipuliert und die geistigen Vorgänge verändern sich auf eine Weise, die ohne Alkohol nicht eingetreten wäre.

Den Konsum von halluzinogenen Drogen sehen die meisten Buddhisten strenger , da hier die künstliche Veränderung der Gehirnchemie und neurologischer Prozesse noch stärker ist und den natürlichen Geisteszustand stören.

Ich hoffe, die Antwort war hilfreich. :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Es gibt kein generelles Alkohol- oder Drogenverbot für Laien im Buddhismus.

Die fünfte Tugendregel (nach denen man sich richten soll) empfiehlt, daß man sich bemühen soll, berauschende Mittel zu vermeiden.

Alkohol (alle berauschenden Mittel) sind nicht erlaubt [Pacittiya 51], auch nicht, wenn sie „nur“ anteilig in den Speisen bzw. Getränken enthalten sind. Das Mahl sollte aus einer „vernünftigen“ Mischung von Gemüse(n) und Beilage(n) bestehen [Sekhiya 29].

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Buddhistische_Ordensregeln

Heißt der Buddhismus erlaubt auch kein Fleisch? Warum

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@Shiro5

Ein Fleischverbot gibt es im Buddhismusnicht, die meisten Anhänger nehmen den Schutz der Tiere allerdings sehr ernst und ernähren sich vegetarisch.

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@BLAEKK

Aber halt das sind ordensregeln … ich meinte die Glaubensanhänger abgesehen von Klostern

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Und Buddhistische Ordensregeln  für buddhistische Nonnen (Bhikkhuni) und Mönche (Bhikkhu) gelten für alle Buddhisten?

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@Mayahuel

Laien haben weniger Regeln (siehe die 5 Silas).

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Der Buddhismus lehnt Alkohol und Drogen ab.

Gründe:

1. Der Mensch soll mit einem stabilen Bewusstsein leben. Alkohol und Drogen beeinflussen die Psyche eines Menschen.

2. Der Mensch soll keine negative Abhängigkeit besitzen. Alkohol-und Drogenkonsum machen süchtig.